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DRY

Aggro-Tim & Killer-Klößchen

  • »DRY« ist der Autor dieses Themas

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1

Freitag, 20. Juni 2008, 20:06

Offenbarung 23 - 022) Der Fluch des Tutanchamun

Nach dem nun noch reichlich mehr deplaziert wirkenden Einschub um Jack the Ripper befinden wir uns wieder zurück in der eigentlichen Handlung, nämlich nach wie vor am Ufer des Nils in Ägypten.

Das Hörspiel startet mit einem zeitlichen Rückblick, bei dem die Personen aber von den Hauptsprechern der Serie verkörpert werden, was zunächst mal für ein wenig Verwirrung sorgt. Wenn man allzu böswillig wäre, könnte man hier unterstellen, dass man versucht hat Sprecher zu sparen - denn das ist nicht der einzige Aspekt, bei dem sich gewisse Dinge seltsam verhalten.
Kurzerhand steckt man den sonstigen Erzähler Helmut Krauss nämlich in eine Hörspielrolle, dafür übernimmt nun Till Hagen den Erzähler (dem Inlay ist zu entnehmen Ian G. als Erzähler). Man kann Till Hagen bescheinigen, dass er diesen Job wirklich fabelhaft und für meine Begriffe sogar deutlich besser ausführt als Helmut Krauss, für einen eigentlich Toten hört er sich jedenfalls sehr quicklebendig an. Auch hier spielt die Serie wieder mit dem Rahmenkonzept und scherrt sich einen Dreck um die sonst gültigen Logikregeln einer Hörspielreihe. An sich ist dagegen ja erst mal nichts einzuwenden, doch so richtig überzeugt das auf die Dauer nicht. Denn wie Autor Jan Gaspard selbst sagt ist nichts schlimmer als Beliebigkeit, aber genau jene scheint mir in Sachen Rahmenhandlung die Maßgebung zu sein. Man spielt, sucht nach Möglichkeiten möglichst viele der typischen Gesetzmäßigkeiten einer normalen Hörspielserie zu brechen, begibt sich damit aber auf ein Gleis, das an vielen Stellen gefährliche Lücken und Sprungstellen aufweist. (Was bedeutet schon der Tod in einer Hörspielserie? Es gibt immer einen Weg zurück!)
Sehr schade ist zudem, dass man Benjamnin Völz als Tron scheinbar umbesetzt hat.

Nun also zurück in Ägypten - zweimal dasselbe Thema? Nein, natürlich nicht. Diesmal dreht sich alles um das Grabmal des Tutanchamuns, bzw. dessen Entdecker. An sich eine Thematik, die alles andere als uninteressant erscheint. Nur gibt es an der ganzen Sache ein Problem: mit Monologen allein erzeuge ich auf die Dauer keine Spannung.
Okay, genauer: dass man sich bei Offenbarung 23 durchaus mal ausführlicher über gewisse Themen austauscht ist bekannt und prinzipiell weniger das Problem. Insbesondere wenn der gute T-Rex mit seinen Kombinationen beginnt, kann von Langweile wirklich keine Rede sein. Was auf Dauer aber schon etwas sehr seltsam wirkt ist, dass scheinbar jeder erstmal eine geballte Ladung Wissen in Form eines nicht enden wollenden Monologs auf den "Geheimnisentschlüssler" niederregnen lässt. Und man meint in allen diesen Textpassagen den Autor persönlich vor sich zu stehen zu sehen - denn einen wirklichen Unterschied macht es nicht, wer da gerade etwas vorträgt. Da ist ein Seelenklempner genauso gut wie eine Reporterin oder ein sonst dahergelaufener. Tja, da mögen manche inhaltliche Zusammenhänge wirklich noch so interessant sein, so aufbereitet, macht die Sache leidlich wenig Spaß. In der zweiten Hälfte des Hörspiels kommt Gottlob wieder etwas mehr Tempo in die ganze Angelegenheit und das Ende sogar ziemlich abrupt (hat mir sogar von allen Ideen in diesem Hörspiel am besten gefallen). Das tröstet allerdings nur bedingt über die Schwachstellen hinweg und so bleibt ein recht mäßiger Eindruck zurück. Hätte man die Dramaturgie etwas mehr im Auge behalten, wäre dem vielleicht nicht so gewesen.

Die Untermalung in Form von Musik und Effekten ist insgesamt gut. Einzig die etwas zu laute Abmischung der Pferdekutsche hat mich gestört, da es so schwer wird dem recht monoton erzählenden Helmut Krauss noch in irgendeiner Weise zu folgen.

Fazit: Die Thematik macht mir prinzipiell Spaß, ebenso die Theorien - egal, ob nun realistisch oder nicht - was mir aber keinen Spaß macht, ist zum einen die Aneinanderreihung von einem Monolog an den anderen, aus dem man letztlich sogar wohl einen einzigen hätte machen können und zum anderen die etwas gewagten Sprecherwechsel. Es gibt innerhalb der Reihe sicherlich schlechtere Folgen als diese, aber auch weit bessere.

Note 3
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2

Samstag, 21. Juni 2008, 04:40

RE: Offenbarung 23 - 022) Der Fluch des Tutanchamun

Danke Dry. Eine weitere Bestaetigung fuer meine Entscheidung, die Serie nicht weiter zu sammeln.