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Matze

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1

Mittwoch, 9. Juli 2008, 20:41

Große Enttäuschung: Hör-Conrady

Abraten muß ich vor dem HörConrady. Das Problem sind nicht die Gedichte, sondern die Sprecher. Der unvermeidliche Christian Brückner kann vieles, nur keine Poesie, die anderen sind bis auf Hanns Zischler kaum erwähnenswert. Das Gedichte aus früheren Jahrhunderten von Schauspielern gesprochen werden müssen, ist klar. Warum man auf solch hervoragende Interpreten des letzten Jahrhunderts verzichtet (z.B. Ernst Jandl) läßt sich nur dadurch erklären, daß man mit Schauspielern billiger wegkommt. Und so billig klingt es. Leider.
In der Bedeutung des Lehnworts aus dem Französischen, wo der "amateur d' art" den kenntnisreichen, enthusiastischen Liebhaber der Künste meint, bin ich ein Dilettant.

irina

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2

Mittwoch, 9. Juli 2008, 20:48

hab den threadtitel mal ein wenig modifiziert; vielleicht könntest du deinen threads beim nächsten mal etwas aussagekräftigere titel geben? danke! :)

trotz aller enttäuschung über hör-conrady hat das werk doch einen vorteil: es ist toll anzuschauen und macht sich sehr hübsch im regal. deshalb kaufen sich doch viele leute zumindest bücher. vielleicht setzt dieser trend auch bei hörbüchern ein! ;)


[isbn]349191258X[/isbn]
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

Matze

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3

Mittwoch, 9. Juli 2008, 20:52

Zitat

trotz aller enttäuschung über hör-conrady hat das werk doch einen vorteil: es ist toll anzuschauen und macht sich sehr hübsch im regal. deshalb kaufen sich doch viele leute zumindest bücher. vielleicht setzt dieser trend auch bei hörbüchern ein! ;)[isbn]349191258X[/isbn]


Die Buchbranche hat ihren iconic turn. Daß Anselm Kiefer, einem bildenden Künstler, den „Friedenspreis des deutschen Buchhandels“ verleihen wird, wirft ein Schlaglicht auf die Sprachlosigkeit der deutschsprachigen Literatur. In Paragraf 1 zum Statut des Friedenspreises heißt es, der Preis werde an eine Persönlichkeit verliehen, "die in hervorragendem Masse vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedanken beigetragen hat". Seine Bibliothek aus Blei gegossener Folianten kann man jedoch auch dahingehen deuten, daß in Zukunft die Bücher bleischwer in den Regalen liegen werden. Daß der Tod und das Sterben der Finsternis Nahrung geben, ist ein Gedanke des Mystikers Jakob Böhme. Die Vergangenheit ist ausgelöscht und mit ihr die Zukunft: Worin unterscheidet sich, was niemals sein wird, von dem, was niemals war? Es gibt in der Begründung der Preisverleihung einen Satz, der einem das Verständnis an der Entscheidung nehmen kann: "Anselm Kiefer erschien im richtigen Moment, um das Diktat der unverbindlichen Ungegenständlichkeit der Nachkriegszeit zu überwinden." Als der bildende Künstler anlässlich seines 60. Geburtstages auf die Nachkriegszeit angesprochen wurde, bestätigte er die Faszination, welche die zerstörten Städte auf ihn ausübten: "Trümmer sind an sich Zukunft. Weil alles, was ist, vergeht." Betrachten wir den bildenden Künstler als Mann des Wortes, kommt folgendes dabei heraus: "Motorrad, Marmor, Jean Genet, Huysmans, Ludwig II. von Bayern, Paestum, Adolf Hitler, Julia, Bilder: Heroische Landschaften; 1970 eigene Bücher über heroische Sinnbilder, Besetzungen, Einschüsse, Staatsexamen, Studienstiftung des deutschen Volkes, Studium bei Joseph Beuys, Düsseldorf." Es folgten Mythenbeschwörungen, Nibelungisches und Hermannsschlacht, Runen, also eine Kunst ganz bewusst an die hybride Nazi–Monumentalität anknüpft, Teufelsaustreibung mit den Mitteln des Teufels. Hieronymus Bosch hat sich jedoch geirrt. Die Hölle ist kein Ort unvorstellbaren Schreckens, an dem böse Fabelwesen Unaussprechliches tun. Die Hölle ist die Welt, wie wir sie kennen, mit einem einzigen Unterschied: Es ist alles aus dieser Welt verschwunden, was sich aus der Hoffnung speist und deshalb Hoffnung gibt. Nun muß der bildende Künstler eine Rede schreiben, bleibt zu hoffen, dass diese nicht so peinlich wird, wie unlängst bei Martin Walser.
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4

Mittwoch, 9. Juli 2008, 20:56

wo haste das denn jetzt so schnell herkopiert und vor allem: warum?

möglicherweise versteh ich was nicht, aber was haben deine ausführungen jetzt mit dem von dir zitierten, zuvor von mir geschriebenem satz zu tun?!
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Matze

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Mittwoch, 9. Juli 2008, 21:01

Dann die Kurzfassung. Genau wie bei der Klassikerbibliothek schafft man nun auch Hörbücher an, um sie im Regal bleischwer verstauben zu lassen.

Sorry wegen der Meta-Ebene. Matze
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Mittwoch, 9. Juli 2008, 21:08

die kurzform versteh ich schon eher, vielen dank! ich unterdrücke einfach mal meine zweifel darüber, ob diese aussage tatsächlich die ursprüngliche intention obiger ausführungen war, weil mich die meta-ebene ohnehin überfordert. :lol:
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Mittwoch, 9. Juli 2008, 21:15

Warum die Buchbranche ihren iconic turn hat, läßt sich an Kiefer am besten veranschaulichen, der stellt auch Bücher her, die man nur anschauen kann. :DD
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