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Perry

bringt Angsthasen nach Muffenhausen

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1

Mittwoch, 13. August 2008, 20:56

Kevinismus

Zitat

Von Stefan Piontek (LT v. 30.06.2007)

Eine Strafe fürs Leben?
Das Phänomen spinnerter Vornamen heißt Kevinismus

Osnabrück. Man kennt das aus Talkshows wie "Vera am Mittag". Da sitzt dannso eine 17-jährige Jacqueline und fragt sich, ob wohl Silvio oder Ronny der Erzeuger ihres kleinen Justin-Pascal ist. Das wird vielleicht mal ein Job für die Super-Nanny, vor allem aber haben wir hier ein Beispiel für ein ganz neues Phänomen: den Kevinismus.

"Als Kevinismus (auch Chantallismus) bezeichnet man die krankhafte Unfähigkeit, menschlichem Nachwuchs menschliche Namen zu geben", definiert eine Internetseite diese Erscheinung.

Obwohl nicht ganz wissenschaftlich, wird der Begriff plötzlich in Expertenrunden und auf Fachtagungen bereits ganz selbstverständlich benutzt. Denn jeder kennt dieses Phänomen. Jeder, der schon einmal Geburtsanzeigen gesehen hat, wo eine Annemarie-Joy begrüßt wurde oder ein Jens Berlin Lukas.

Hier zeigen sich bereits die Mechanismen, nach denen Kevinismus funktioniert: Es sind stets Doppel- oder Dreifachnamen, von denen mindestens einer als Vorname hierzulande absolut unüblich sein und möglichst englisch, französisch oder gleich ganz exotisch klingen muss.

Das Phänomen kann sich steigern bis zu Kendra Tiara Zoe, die ihren Namen ihr Leben lang wird buchstabieren müssen. Das gilt übrigens auch für Modifikationen bekannter Namen: Tauft man den Sohn Timm oder Paull, ist die Diagnose klar - Kevinismus.

Wer nun hofft, die Bürokratie würde hier eingreifen, der irrt: Ein Mädchen wurde Pepsi Carola getauft - mit richterlichem Segen.

Ungekrönter König der Kevinisten ist der Schauspieler Uwe Ochsenknecht. Seine Kinder Strafte er mit den Namen Rocco Stark, Wilson Gonzales, Jimi Blue und Cheyenne Savannah. Am Beispiel des Mimen lassen sich übrigens zwei Grundannahmen über den Kevinismus widerlegen. Erstens heißt es oft, dieses Phänomen trete nur in bildungsfernen Schichten auf. Ochsenknecht aber hat das Gymnasium besucht. Zweitens werden meist die Mütter des Kevinismus bezichtigt. Doch Rocco Stark ist von einer anderen Mutter als die anderen drei. Offenbar trägt also hier der Vater das Kevinismus-Gen.


Selbst bei hier hat dieses Thema bereits Einzug gehalten.
"Wo bist du gerade?" - "In der Bredouille!" - "Hach. Frankreich! Wie schön."

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BillyThomas

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2

Mittwoch, 13. August 2008, 21:05

Dazu passend:

Lese heute im Netz, dass ein schwedisches Gericht Eltern erlaubt, ihr Kind "Tokio Hotel" zu nennen.

Zugegebenermaßen gab es das aber immer schon: Dass Idole, Stars, Modeerscheinungen zur Namensgebung missbraucht werden, ich erinnere mich an "JR", "Sue Ellen" und "Dallas" als Vornamen in der Diskussion Anfang der 80er...
"J'ai décidé d'être heureux parce que c'est bon pour la santé."
Voltaire.

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Der Billy-Blog

3

Freitag, 12. September 2008, 13:31

Ich hatte mal über eBay Kontakt mit jemandem, der hieß ALLEN ERNSTES mit Vornamen WINNETOU (und litt auch sehr darunter - wie er mir schrieb).


Ein früherer Klassenkamerad von mir hieß "Zbiegniev", mit normalem deutschen Nachnamen. Ist sicher ein normaler Name aus dem polnischen oder so, aber wir hatte einen Lehrer der das nicht aussprechen konnte und ihn immer "Spucknapf" rief. Heftig, nicht?
Gruß JoJo
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joe adder

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4

Freitag, 12. September 2008, 21:26

"Ich wusste, du musst was ganz besonderes sein, wenn dir deine Mami so einen Scheissnamen verpasst." :lach:
"Warum sollte ich mich fürchten? Ich kenne keine Furcht."

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