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Bücher: Die Bibel & ich

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Sonntag, 14. September 2008, 09:04

Die Bibel & ich

Weils Sonntag ist, dieser Buchtipp:

Die Bibel & ich


[isbn]3550087241[/isbn]


Zitat


WIE STEINIGT MAN EINEN EHEBRECHER ?

Der New Yorker Arnold Stephen Jacobs hat ein Jahr lang versucht, streng nach der Bibel zu leben - Jetzt hat er ein Buch darüber geschrieben
New York - Niemand schenkte seiner knöchellangen roten Kutte mit den schwarzen Streifen, dem weißen Gewand darunter und den Jesussandalen Beachtung. Auch sein wildes Haar und der nach allen Seiten sprießende lange Bart bewegten keinen New Yorker dazu, sich umzudrehen. Schließlich gehören Exzentriker zum Straßenbild der Stadt. Sein Harfespiel aber ist derart ohrenbetäubend, dass er sich böse Blicke einfängt. Doch Arnold Stephen Jacobs, den alle nur A.J. nennen, ist kein Straßenmusikant. Er will mit seiner Musik nicht Geld verdienen, sondern den Herrn preisen. Der 40-jährige New Yorker hat sich vorgenommen, ein Jahr lang die Bibel wörtlich zu nehmen und sich strikt an ihre Gebote zu halten - das Harfenspiel zum Lobpreis des Herrn eingeschlossen. Jacobs hat sich monatelang auf sein Bibeljahr vorbereitet und mehrere Versionen der Bibel gelesen. Insgesamt 700 Gebote und Verhaltensregeln hat er gefunden, die er zwölf Monate lang in einem Aktenordner mit sich herumtrug und befolgte - so gut es ging. Weil es im Alten Testament mehr Regeln gibt als im Neuen Testament, konzentrierte er sich in der Hauptsache auf das Alte Testament. Jacobs hat sich, wie es das 3. Buch Mose 19, 27 vorschreibt, weder rasiert noch die Haare geschnitten und täglich gegen den Impuls angekämpft, laut zu fluchen. Soweit die leichten Regeln. Schwieriger wird es beim Essen von Heuschrecken (3. Mose 11, 22), dem Finden einer jungen roten Kuh, beschrieben im 4. Buch Mose, oder dem Opfern eines lebenden Huhns. Wie befolgt man Psalm 81, Vers 4: "Blaset am Neumond die Posaune ..." ohne wegen Ruhestörung angezeigt zu werden? Und was ist mit dem Gebot, das besagt, dass Ehebrecher gesteinigt werden müssen - zumindest laut Altem Testament? (Jesus hat im Neuen Testament ja bekanntlich der erbosten Menge, die eine Ehebrecherin ins Jenseits befördern wollte, gesagt, dass der, der ohne Sünde sei, den ersten Stein werfen soll.) Beim Spaziergang in New Yorks Central Park trifft Jacobs einen älteren Herrn, der ihm gesteht, ein Ehebrecher zu sein. Nach kurzer Diskussion über das Steinigen warf der Mann einen Kieselstein :stein: , und Jacobs warf zurück: "In der Bibel steht nicht, wie groß die Steine sein müssen, und das Wichtigste an der Begegnung mit dem Ehebrecher war unsere Diskussion über Moral und Ehe. Auch wenn ich nicht sicher bin, dass der ältere Herr es mir abnimmt, dass es nicht gut ist, seine Frau zu betrügen." Doch A.J. Jacobs' Unternehmung hat auch eine sehr ernste Seite. Jacobs unternahm Pilgerreisen, um sich mit anderen Glaubenden auszutauschen. Er besuchte christliche Schlangenbeschwörer in Tennesee, diskutierte mit den Amish People, einer christlichen Religionsgemeinschaft in Pennsylvania, und flog sogar nach Jerusalem, um sich an der Klagemauer mit orthodoxen Juden zu unterhalten. Über seine Erfahrungen hat Jacobs ein Buch geschrieben, das jetzt im Ullstein Verlag erscheint ("Die Bibel & ich - Von einem, der auszog, das Buch der Bücher wörtlich zu nehmen", 432 Seiten, Euro 19,90). "Ich habe heute mehr Respekt vor dem Glauben anderer Leute als je zuvor, egal, wie ungewöhnlich oder sogar bizarr mir ihre Art zu glauben vorkommen mag." Sein Interesse an Religion begründet Jacobs damit, dass sie bislang in seinem Leben nicht vorkam. Da kam ihm die Idee mit dem Bibeljahr. Eine buchstabentreue Interpretation der Bibel sollte ihm helfen, herauszufinden, was an der Bibel großartig ist und zeitlos und was altmodisch und rückständig. Sein Bibeljahr hat den Blick von A.J. Jacobs auf Religion verändert. Er habe verstehen gelernt, dass "man mit der Bibel auch arbeiten muss. Man kann nicht einfach sagen, die Bibel sagt X, deshalb mache ich jetzt X. Es steckt so viel Weisheit und Nächstenliebe in der Bibel, aber oft ist es erforderlich, dass man mit den Worten ringt und sie interpretiert." Seine fundamentale Lebensweise stellte seine Ehe auf eine schwere Probe. Warum soll sich seine Frau mit Bibelpassagen einverstanden geben, in denen der Mann zum unbestrittenen Familienoberhaupt ernannt wird? Heute gibt er zu, dass ihm die biblischen Verhaltensregeln in seinem modernen Leben manchmal fehlen. "Die erste Zeit nach meinem Bibeljahr war ich oft überwältigt von der Vielzahl von Wahlmöglichkeiten in allen Lebenslagen. Jetzt weiß ich, dass es entspannend sein kann, Regeln zu haben, mit denen einem Entscheidungen abgenommen werden."


Quelle: welt.de

Das Buch ist noch nicht erschienen .. jedenfalls nicht laut amazon ...
werds mir aber auf jeden Fall zulegen. Vielleicht vertreib ich mir die Zeit bis dahin ja damit ein Huhn zu opfern oder bei Vollmond die Posaune zu blasen! :schelm:

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Hobse« (14. September 2008, 09:08)