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1

Mittwoch, 17. September 2008, 12:43

Arbeitgeber zieht um, und Angestellte müssen schleppen?

Ich hab schon erfolglos versucht zu diesem Thema fundierte Infos zu finden.

Meine Firma hat ab Dezember ein neues Gebäude, was bedeutet, dass alles mit Kind und Kegel umgezogen werden muss. Unser Chef hat jetzt Kund getan, dass der Umzug Samstag/Sonntag stattfindet und das wir, die Arbeitnehmer, diesen Umzug vollziehen.

Meine Frage ist: Ist eine solche Anweisung rechtens? Wir haben eine 5 Tage/40 Stunden Woche und sind Bürofachkräfte, Computertechniker und sonstige Innendienst-Muckel. Für die Meisten besteht eine Arbeitsweg von 30 und mehr Kilometern, teilweise nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Eine Firma darf doch die Kosten und die Verantwortung eines Umzugs nicht auf die Arbeitgeber abwälzen, ganz zu Schweigen davon, dass dadurch ein komplettes Wochenende, dass für alle "firmenfreie Freizeit" ist, draufgeht.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Kabukichan« (17. September 2008, 12:45)


irina

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2

Mittwoch, 17. September 2008, 15:03

ihr müsst tatsächlich schleppen? oder nur packen?

so oder so: ich kann mir fast nicht vorstellen, dass man euch dazu verpflichten kann, euch außerhalb der arbeitszeiten als möbelpacker zu betätigen ...
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

3

Mittwoch, 17. September 2008, 15:18

RE: Arbeitgeber zieht um, und Angestellte müssen schleppen?

Wertvollster Tip: Arbeitsvertrag raussuchen, nachlesen.
Das ist das Papier, das die gesamte Situation zwischen Dir und Deinem Arbeitgeber klarstellt. Wenn die Aufgaben und die Arbeitszeit darin nur sehr vage festgelegt sind, steht zunächst mal das Direktionsrecht des Arbeitgebers im Vordergrund, d. h. der kann Dir - sofern mit den sonstigen Regelungen im Arbeitsvertrag konform - vorschreiben, wann Du wo für welchen Zweck auf der Matte stehen mußt.

Was aber nicht heißt, daß Du Dir dann alles gefallen lassen mußt, aber das würde an dieser Stelle erst mal zu weit führen.

Schau erst mal nach :)

Gruß
Skywise
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Mittwoch.
Skywise: "Ja klar ist der Laden super und so, aber ich mach' da trotzdem einen Bogen drum, denn allein für's Umschauen muß man da schon den großen Geldbeutel dabei haben."
Kollegin: "Ach was, das geht auch ohne. Mit EC-Karte zum Beispiel."

4

Mittwoch, 17. September 2008, 15:25

Zitat

Original von irina
ihr müsst tatsächlich schleppen? oder nur packen?

so oder so: ich kann mir fast nicht vorstellen, dass man euch dazu verpflichten kann, euch außerhalb der arbeitszeiten als möbelpacker zu betätigen ...


komplett umziehen mit allem drum und dran.

Ich kann es mir auch nicht vorstellen, aber Rechtsempfinden entspricht ja nicht unbedingt der Rechtsprechung ;) Mich interessiert, in wie fern es da eindeutige Regelungen oder eben Hintertürchen gibt.

@Skywise
Das ist klar. Allerdings gibt es immer Pauschlaformulierungen wie "Mehrarbeit kann angeordnet werden", "Mehrarbeit ist mit dem Gehalt abgegolten" und "Dem Arbeitnehmer können andere Arbeiten zugewiesen werden, sofern diese zumutbar sind". Da ist dann viel Spielraum für Interpretationen. Ich weiß beispielsweise nicht ob ein Umzug "Mehrarbeit" ist und in wie fern eine Arbeit "zumutbar" ist.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Kabukichan« (17. September 2008, 15:29)


5

Mittwoch, 17. September 2008, 18:35

Habt ihr keinen Betriebsrat, soll der sich doch drum kümmern und z.B. bei der Gewerkschaft nachfragen.
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joe adder

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6

Mittwoch, 17. September 2008, 22:25

Wenn es nur beeinhaltet, dass ihr eure persoenlichen Arbeitsuntensilien packt, denke ich waere das nur fair und in Ordnung. Sobald aber richtige Umzugsarbeit gefordert ist, wie Moebelpacken, Kopiergeraet schleppen (damit mein ich die grossen Dinger!) und anderes hochgewichtiges Material, wuerde ich schlicht darauf hinweisen, dass Du fuer diese Art der Arbeit nicht ausgebildet und/oder qualifiziert bist.
"Warum sollte ich mich fürchten? Ich kenne keine Furcht."

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7

Mittwoch, 17. September 2008, 22:55

Zitat

Original von joe adder
Wenn es nur beeinhaltet, dass ihr eure persoenlichen Arbeitsuntensilien packt, denke ich waere das nur fair und in Ordnung.


Aber sicher nicht Samstag / Sonntag.
Zumindest müsste die Zeit dann bezahlt werden, mit Sonntagszuschlag, ect...

Glaube kaum, dass der Arbeitgeber das Anweisen darf.
Würde auch empfehlen mal bei der Gewerkschaft anzufragen......
Gruß JoJo
____________

joe adder

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8

Mittwoch, 17. September 2008, 23:22

Zitat

Original von jojodi

Zitat

Original von joe adder
Wenn es nur beeinhaltet, dass ihr eure persoenlichen Arbeitsuntensilien packt, denke ich waere das nur fair und in Ordnung.


Aber sicher nicht Samstag / Sonntag.
Zumindest müsste die Zeit dann bezahlt werden, mit Sonntagszuschlag, ect...

Glaube kaum, dass der Arbeitgeber das Anweisen darf.
Würde auch empfehlen mal bei der Gewerkschaft anzufragen......


Das stimmt. Wenn es die Normal-Wochenarbeitszeit uebersteigt, sollte Uebrstunden gezahlt werden.
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9

Donnerstag, 18. September 2008, 07:56

Zitat

Original von Bruze
Habt ihr keinen Betriebsrat, soll der sich doch drum kümmern und z.B. bei der Gewerkschaft nachfragen.


Kein Betriebsrat, kein Tarif, keine Gewerkschaft

10

Donnerstag, 18. September 2008, 09:22

Also ich gehe davon aus, das du ganz normal zu solch einer Arbeit herangezogen werden kannst, da es auch deine ganz normale Arbeit betrifft.
Ihr zieht ja auch nicht öfter um, dies ist eine einmalige Sache. Überstunden und Wochenendarbeit kann dein Arbeitgeber bei besonderen Anlässen jederzeit! anordnen.
Die Überstunden werden (sollten) dir dann natürlich nach gültigem Tarifrecht entweder Vergütet oder wieder Gutgeschrieben in Gleitzeit.

Perry

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11

Donnerstag, 18. September 2008, 10:27

Dem Tenor deiner Aussage lässt sich ja wohl entnehmen, dass du keinerlei Lust verspürst, den Umzug deiner Firma durch das Schleppen von Mobilar und Gerätschaften zu unterstützen. Und am Wochenende schon mal überhaupt nicht! Richtig?

Und nun suchst du nach einem rechtssicheren Grund, deine Beteiligung abzulehnen, ohne konkret sagen zu müssen „Ich hab kein Bock drauf!“ Richtig?

Tja, und da wird’s nun schwierig. Natürlich kannst du dich auf deinen Arbeitsvertrag berufen und, sofern da nichts von Möbel schleppen usw. steht, zurücklehnen und sagen „Nö!“.

Allerdings dürfte dem entgegen stehen, dass dir dein Arbeitgeber im Rahmen seines Direktionsrechtes durchaus auch im Ausnahmefall kurzfristig andere bzw. niederwertige Aufgaben übertragen kann. Ferner kann er auch von dir verlangen, dass du mal am Wochenende zur Verfügung stehst, sofern dies aus betrieblichen Gründen erforderlich ist.

Somit kann dein Arbeitgeber von dir zumindest erwarten, dass du mit „deinem Arbeitsplatz“ (pers. Dinge, Unterlagen, Tisch ausräumen usw.) am Umzug teilnimmst.

Ob´s allerdings so weit geht, dass du Möbel zu schleppen hast, wage ich zu bezweifeln. Hier kommen ja neben arbeitsrechtlichen Aspekten auch Versicherungsfragen in Spiel (z. B. was ist, wenn dir beim Umzug einer „Zigtausend-Euro-Server“ runterknallt?). Von der jeweiligen körperlichen Konstitution der Mitarbeiter mal abgesehen.

Bezahlung hat allerdings mit entsprechenden Zuschlägen in jedem Fall zu erfolgen. Für „Sonntagsarbeit“ gelten eigene gesetzl. Bestimmungen!

Am einfachsten wird sein, wenn du plötzlich und unerwartet krank wirst.

Aber - Egal wie du letztlich deine „Nichtteilnahme“ am Umzug begründest: Eines ist sicher. Du wirst in deiner Firma zur bedrohten Art, da du im Falle einer Weigerung auf der „roten Liste“ deines Chefs landen wirst und der sich irgendwann, wenn es z. B. um Gehaltserhöhung, Rationalisierung usw. an dich erinnern wird.
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joe adder

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12

Donnerstag, 18. September 2008, 11:00

Ich wusste doch, dass Perry irgendwann um die Ecke kommt. :D
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13

Donnerstag, 18. September 2008, 11:05

Danke Perry, damit kann ich doch etwas anfangen, und ja ich hab keinen Bock meine Freizeit zu opfern, nur weil mein Chef Geld sparen will. Wer sich 2 Lamborginis und einen Ferrari leisten kann (eine Tatsache mit der er auch gerne protzt!), sollte auch einen Möbelwagen samt Dienstleister bezahlen können. :)

Im Allgemeinen lasse ich mich gerade von so einer Geschäftsleitung nicht gerne einspannen, nur um der Firma oder ihm ein paar Euro zu sparen. Wenn man dann noch bedenkt, dass diese Firma seit 4 Jahren so sehr wächst, dass bisher jährlich ein Umzug anstand, kann es finanziell nicht so knapp sein, dass man nicht ein paar professionelle Möbelpacker engagiert.

Das Räumen des Arbeitsplatz ist ja selbstverständlich und gegen das Kartons Befüllen hab ich auch nichts. Ich werde allerdings mit 100%iger Sicherheit nicht ein einziges Möbelstück 5 Etagen runtertragen, um es anschließend 6 Etagen wieder nach oben zu stemmen. Da ich Fahrstühle nur im absoluten Notfall betrete - wenn es nämlich keine Treppe gibt und auch nur bei unbedingter Notwendigkeit nach oben zu kommen - wäre ich ohnehin nicht in der Lage effektiv zu arbeiten.

14

Donnerstag, 18. September 2008, 13:57

Möbelstücke würde ich grundsätzlich nicht tragen, auf der Arbeit nicht, bei mir selbst nicht und auch bei Freunden nicht.

Ich kenn einige Leute, die sich bei sowas eine lebenslange Bandscheiben- oder Leistengeschichte zugezogen haben, mit Operation, Reha und allem Pipapo. Garantiert einige 10.000 Euro an Folgekosten. Da würde mich kein Arbeitgeber der Welt zu kriegen.

Wer als nichttrainierter Büromensch ab 30 Möbel schleppt, um die mietbaren Träger für 10 Euro die Stunde zu sparen, hat echt den Schuß nicht gehört. Jede Inspektion beim Auto ist teurer, dafür ist dann Geld da ... :irre:

:imho:
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Perry

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15

Donnerstag, 18. September 2008, 14:11

Ich finde auch, dass es einen Unterschied macht, ob ein Klein bzw. Familienbetrieb mit wenigen Mitarbeitern und vielleicht nur 2 bis 3 Büros umzieht und dazu um die Mithilfe der Büro-Leute am Wochenende bittet, um die Kosten möglichst gering zu halten. Sofern das Betriebsklima stimmt dürfte das für die meisten auch kein großes Thema sein.

So wie du das schilderst, scheint es aber mehr ein Wirtschaftsunternehmen zu sein, das ordentlich Gewinn macht und nun auch noch die Umzugskosten sparen bzw. in Gewinn umwandeln will. Das man seine Mitarbeiter so nur bedingt motivieren kann, dürfte wohl klar sein. Zwar kann der Chef mal anfragen, wie es so um die Bereitschaft steht – Anordnen darf er aber nicht.

Insgesamt scheint es aber auch eher unüblich zu sein, dass ein kompletter Firmenumzug mit „Mann und Maus“ ausschließlich von den dort Beschäftigten gewuppt wird.

Ich hab hier noch ein paar Links gefunden, die sich mit dem Thema befassen.
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Perry

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Freitag, 10. Oktober 2008, 23:22

Was ist eigentlich aus dem Umzug geworden?
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17

Montag, 13. Oktober 2008, 10:22

Der steht noch an und offiziell wissen wir noch nichts davon. Aber wie das in ner großen Firma so ist: da sickert was durch ;)

Perry

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18

Montag, 13. Oktober 2008, 19:48

Vergiss bloß nicht, die weitere Entwicklung hier zu posten...
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19

Freitag, 21. November 2008, 12:57

So, heute ist Umzugstag. Scheinbar hat Cheffe doch gemerkt, dass sich etwas Unmut entwickelt hat. Aktuell kümmert sich jeder um seinen Arbeitsplatz (Abbau, Verpacken, Aufbau). Noch heißt es, dass jeder gehen darf, dessen Arbeitsplatz komplett eingerichtet und abgenommen ist. Wann diese Abnahme ist steht auf einem anderen Blatt. Weiteres folgt...

Kollektives Motzen hat wohl doch geholfen :spot:

20

Montag, 24. November 2008, 11:01

Hmja, Umzug ist durch.

Wir haben am Freitag bis 20 Uhr geackert und hatten dabei die Unterstützung von 4 (!) Hilfsarbeitern, die 2/3 der Zeit nicht zu finden waren. Unterm Strich haben wir alle Möbel eigenhändig abgebaut, transportiert (es kam die lustige Frage, wer denn einen 3,5 Tonner fahren darf) und wieder aufgebaut. Ein paar Leute wurden sogar angewiesen am Samstag zu erscheinen, um "den Rest" fertig zu machen. Ich habe mich dem dezent entzogen, aber da es heut Morgen etwas aufgeräumter als am Freitag war müssen wohl wirklich ein paar Leute da gewesen sein.

Der Chef, die höchsten Abteilungsleiter und "bessere Mitarbeiter" haben delegiert oder waren gar nicht da. Komischerweise sind uns diverse Teile irgendwie aus der Hand gefallen. Der Satz "mit einem professionellen Umzugsunternehmen wäre das nicht passiert" hat uns viel Freude bereitet :spot:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Kabukichan« (24. November 2008, 11:02)