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Kurzkommentar: ??? - Feuermond (125)

irina

kriseninterventionsteam

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1

Montag, 13. Oktober 2008, 19:39

??? - Feuermond (125)

Ich fand das Hörspiel ...

Insgesamt 19 Stimmen

16%

... superklasse, (fast) so gut wie die alten Klassiker (3)

58%

... gute Unterhaltung (11)

11%

... ganz in Ordnung, aber nichts besonderes (2)

5%

... gerade noch so hörbar (1)

11%

... total enttäuschend (2)

[isbn]B001ET21L2[/isbn]

wir haben die folge inzwischen zuende gehört, und ehrlich gesagt kann ich die teils überschwänglichen lobeshymnen nicht ganz nachvollziehen. die geschichte bzw. die idee ist ohne frage echt gut und teilweise sogar recht witzig, ich bleibe aber dabei: die umsetzung hatte beträchtliche längen – beispielsweise die komplette CD 1. ich stimme mr. denikola zwar zu, dass das hörspiel nach CD 1 an fahrt aufnimmt, sie verliert aber später auch wieder einiges von ihrem tempo; gerade der schluss zieht sich aber wieder ganz schön. hier fehlte m.E. mal wieder der mut zur lücke! ;)

zur neuen titelmusik bzw. den zwischensequenzen: ich verstehe nicht ganz, wieso man nicht mehr aus der gelegenheit gemacht hat, wenn man die musik-baustelle schon eröffnet. das ist zwar alles okay, aber nicht wirklich durchschlagend. da hat man die chance verpasst, sich in dieser hinsicht wirklich zu verbessern, würde ich sagen – wenngleich mir persönlich das thema musik grundsätzlich eigentlich ohnehin nicht besonders wichtig ist, solange man nicht völlig daneben liegt.

die sprecher sind diesmal bis auf ein paar ausrutscher echt okay, es ist kein dauerhaftes overacting zu bemägeln, was sehr erfreulich ist und hoffentlich so bleiben wird.

alles in allem ohne jede frage ein unterhaltsames hörspiel und besser als die letzten folgen der serie – aber das macht sie m.E. noch nicht zu nem sagenhaft tollen hörspiel in guter alter ???-manier, die an die »alten klassiker« rankommt.

11/15 punkten
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

2

Montag, 13. Oktober 2008, 22:30

Sicherlich eine der besseren "neueren" Folgen. Aber wirklich vom Hocker gerissen hat sie mich jetzt nicht. 2 CDs hätte es von der Laufzeit und dem Storybogen voll getan.

Idee war wirklich nicht schlecht, aber wie schon erwähnt wurde, einfach zu sehr in die Länge gezogen.

3

Mittwoch, 15. Oktober 2008, 23:59

Hab sie heute auch zuende gehört und bin, wie auch seinerzeit bei dem 100er- Pack, eher ab- als angetan. Nicht, dass die Produktion an sich schlecht wäre, aber die Hoffnung, dass die drei ??? wenigstens kurz mal wieder an ihren alten Flair anknüpfen können, hat sich trotz der mal wieder hervorgekramten alten Charaktere aus der Anfangszeit zum wiederholten Mal nicht erfüllt und ich werde mit dieser Folge definitiv aufhören, die Serie zu sammeln.
Man sollte wohl tatsächlich aufhören, wenn's am schönsten ist, die ??? haben in meinen Augen diesen Punkt schon sehr lang überschritten und wären die alten Folgen (Kindheitserinnerungen hin oder her, bin ja eigentlich kein Anhänger der "alt=toll"-Fraktion) nicht so gut gewesen, ich wäre wohl nie so lange dabei geblieben, aber irgendwann ist auch der größte Bonus mal aufgebraucht und
a) kosten die Hörspiele einfach zuviel Geld, um sie nach einmaligem Hören im Regal versauern zu lassen und
b) sehe ich eben dieses bei anderen Produktionen mittlerweile besser aufgehoben
Goodbye, ihr dr(e/3)i

:imho:

4

Donnerstag, 16. Oktober 2008, 08:44

Ich wundere mich ja immer wieder darüber, dass Ihr darüber enttäuscht seid, die neuen Folgen würden nicht "nicht an die alten rankommen". Das lese ich in so vielen Besprechungen. Das wissen wir doch wirklich mittlerweile seit Jahrzehnten. Keine Folge der Neuzeit hat das Flair eines Phantomsees oder des grünen Geistes. Die besten Folgen der Neuzeit sind immer noch schlechter als die schlechtesten Klassikerfolgen. Die damaligen Produktionen sind unerreichbar und das aus den verschiedensten Gründen.

Ich habe mir schon vor Jahren abgewöhnt, mit solchen Erwartungen an die neuen ???-Hörspiele heranzugehen. Das schützt einen vor Enttäuschungen. :)
Damals glaubte ich kein Wort von diesen Geschichten, aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher.

5

Donnerstag, 16. Oktober 2008, 10:38

Ist schon klar. Mit der Erwartungshaltung, dass plötzlich wieder eine neue "alte" Folge eintrudelt, bin ich da auch schon ewig nicht mehr rangegangen. Was mir seit langem fehlt, ist, dass mich die Hörspiele fesseln (in dem Sinne, dass ich motiviert bin, mich in die Handlung, die Personen usw. reinzuversetzen und mitzufiebern, und vor allem, nicht dabei mangels Interesse einzuschlafen), das ist es, was mir fehlt und was andere Serien bei mir halt viel öfter schaffen.
Wären auf der letzten CD plötzlich die US-Marines aufgetaucht und hätte (natürlich nur im Rahmen von Kollateralschäden ;) ) die ganze Bude samt Insassen zerbombt, hätte ich die Hörspiele emotional ähnlich unberührt wieder in's Regal gestellt, wie es so der Fall war. Und das ist für mich das sicherste Zeichen, dass meine emotionale Bindung zum ???-Universum mittlerweile den Nullpunkt erreicht hat (die einzelnen Gründe dafür würden sicherlich schon einen eigenen Thread rechtfertigen, aber ich denke, hier hat so ziemlich jeder die Entwicklung der Serie verfolgt und kann sich seinen/ihren Teil denken).

irina

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6

Donnerstag, 16. Oktober 2008, 13:59

für mich gilt: ich gehe mitnichten mit der erwartung an eine neue ddf-folge, dass sie so gut ist wie die klassiker. ich hab das eigentlich nur erwähnt, weil in diversen anderen rezensionen und kommentaren geschrieben wird, dass feuermond (fast) so gut wie die alten klassiker sei. dieser aussage musste ich einfach widersprechen! :D
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7

Donnerstag, 20. November 2008, 19:28

Hier dann auch mal noch mein Kommentar:

Von vielen wurde die 125. Folge der drei ??? sehnsüchtig erwartet. Nicht zuletzt auch wegen der angekündigten Veränderungen in Bezug auf die Titelmusik und Musik im allgemeinen.

André Minninger hat die Vorlage seines Kollegen André Marx in Hörspielform gebracht. Ich weiß noch sehr gut, wie mich das Buch damals mitgerissen und begeistert hat. Dementsprechend waren meine Erwartungen an das Hörspiel recht hoch. Die Geschichte selbst dürfte an sich schon mal ein gutes Fundament abgeben. Aber hat man darauf nun eine schicke Villa oder nur eine windige Bretterhütte errichtet?

Eine Explosion in Rocky Beach. Bob ist vor Ort und entgeht nur um Haaresbreite schlimmerem. Als sich die drei ??? am nächsten Tag in ihrer Zentrale treffen, erreicht sie eine merkwürdige Botschaft einer unbekannten Person. Angeblich war diese Explosion kein Zufall und hat etwas mit einem gewissen Jaccard zu schaffen. Bei Recherchen finden die drei Detektive heraus, dass es sich bei diesem um einen bekannten Maler gehandelt hat, der ein besonderes Faible für Anamorphosen, also verzerrte Darstellungensperspektiven gehegt zu haben schien.

Aber wer ist der Unbekannte, der sie auf diese Spur gesetzt hat? Und was steckt überhaupt dahinter? Als schließlich ein alter Bekannter das Parkett betritt, ist klar, was die Stunde geschlagen hat...

Nach einem ordentlichen Knall bleibt das Tempo der Folge im Anfangsbereich noch eher gedämpft. Schließlich gilt es den Fall überhaupt erst einmal loszutreten. Man ist es mittlerweile gewohnt, dass die Dialoge allgemein recht viel Raum einnehmen. So ist es auf auch hier, trotzdem erweist sich die Geschichte als keineswegs uninteressant, dafür sorgen die Entwicklungen zum zweiten Teil hin. Der Plot selbst ist mit Sicherheit einer der besten der letzten Jahre. André Marx versteht es blendend Rätsel zu schaffen und diese dann auch schlüssig aufzulösen. Auf dem Weg dorthin erwarten uns einige vielschichtige Wendungen. Ganz klar eine der Spezialitäten André Marx, dem es damit immer und immer wieder gelingt die Neugier und Spannung aufrecht zu erhalten.
Gerade das lässt sich von der Drehbuchbearbeitung aber leider nicht so wirklich behaupten. Es mag hart klingen, aber manchmal kommt es einem schon so vor, als wenn Szenen geradezu totgequatscht werden. Da muss die Bearbeitung dringendst kompakter, direkter und auch temporeicher werden. Vor allem wenn man den direkten Vergleich zum fesselnden Buch zieht, so kann die Hörspielumsetzung nur selten mit der gleichen Spannung glänzen. Sehr schade, denn rein von der Geschichte her, hätte das ganze durchaus das Zeug zu einem Knaller gehabt.

Nachdem man über viele Jahre hinweg Zeit hatte sich an den Roboter-Gesang als Titelmelodie zu gewöhnen, ist nun die Zeit für Neuerungen gekommen und es konnte eigentlich nur besser werden. Folge 125 ist natürlich ein idealer Zeitpunkt, um solche Veränderungenanzustreben und auch durchzusetzen. Allein diesen Schritt empfinde ich ganz unabhängig vom Ergebnis respektabel. Die neue Titelmelodie hat meinen Nerv leider nicht so ganz getroffen. Möglicherweise setzt da der Gewöhnungseffekt mit der Zeit wie schon bei der alten noch ein. Momentan ist mir diese aber zu wenig aussagekräftig, um nicht gar zu sagen blutleer.
Das ist aber nicht die einzige klangliche Veränderung, der gesamte Score des Hörspiels wird inzwischen von Simon Bertling und Christian Hagitte (STIL) beigesteuert, die sich mit verschiedenen anderen Produktionen bereits einen entsprechenden Namen machen konnten. Dass die beiden nicht nur eine Stilrichtung beherrschen beweisen sie hier. Man orientiert sich sehr am Flair, das die Serie bislang vermittelt hat und baut darauf auf. So kann von einer schwierig fallenden Umstellung keineswegs die Rede sein. Die Charakterzüge bleiben identisch, das Bild fällt insgesamt aber deutlich homogener aus.
Bei der Geräuschkulisse könnte man es kurz machen, indem man sagt: wie von Europa gewohnt. Größtenteils werden die Szenen gut unterstützt, die dabei zum Einsatz kommenden Soundschnipsel sind nicht gerade unbekannt - das mag man als störend empfinden oder auch nicht. Ich tue das im Normalfall nicht. Hier jedoch ist mir eine Sache schon fast nervig vorgekommen. Der Verkehrlärm, der einen in L.A. erwartet, müsste wesentlich individueller gestaltet werden. Das immergleiche Gehupe in Dauerschleife kann man so einfach nicht mehr hören.

Eine Sache, die längst kein Geheimnis mehr ist und auch schon Reaktionen bei Europa hervorgerufen hat, ist die nicht ganz geglückte Abmischung. Genau gesprochen betrifft das einerseits Übersteuerungen bei sehr lauten Passagen, aber auch die leisen Szenen, die fast schon zu leise sind, um noch verstanden zu werden.
Letzteres kann man am ehesten noch durch gewollte Dynamik "entschuldigen", ersteres darf bei einer solchen Produktion aber eigentlich nicht passieren.

Den Sprechercast darf man ziemlich durchgehend als hochsolide bezeichnen. Selbst Gaststars wie Dirk Bach oder Nick Heidfeld fallen nicht negativ aus der Rolle.
Es gibt ein Wiederhören mit alten Bekannten. So unter anderem Dorette Hugo als Brittany und Albert Giro (Pseudonym) als Hugenay.

Am Ende einer jeden CD gibt es Bonustracks zu hören - das sind Szenen, die wohl eigentlich der Schere zum Opfer gefallen wären. Und mit Ausnahme desjenigen auf CD 3 ist dies auch ziemlich verständlich. Auf jeden Fall ein nettes Gimmick.

Fazit: Die Hörspielumsetzung von Feuermond bleibt leider hinter meinen Erwartungen zurück. Nach den letzten größtenteils nett zu hörenden Abenteuern, hatte ich mir hier eigentlich endlich mal wieder einen ordentlichen Knaller gewünscht. Dieser ist aber ausgeblieben. Und Schuld daran ist nicht die Geschichte. Das Buch habe ich damals regelrecht verschlungen. Das Hörspiel hat sich dagegen viel zu oft in die Länge gezogen und es nicht geschafft mich zu fesseln. Die Bearbeitung ist leider seicht, zu einem gewissen Teil sicherlich unterhaltsam, aber ohne den nötigen Drive, der einen als Hörer mitreißen würde. Beim Finale holt man noch ein paar Eisen aus dem Feuer. Alle positiven und negativen Aspekte in einem Topf geworfen, ergibt sich am Ende ein nettes Hörspiel mit guter Geschichte, zu mehr langt das hier aber nicht.

Weitere Infos zum Hörspiel
Falls du auf der Suche nach weiteren News rund ums Hörspiel bist, schau doch einfach mal auf www.hoerspiel3.de vorbei.

8

Donnerstag, 20. November 2008, 19:44

Ich habe die erste CD gehoert, sie aber sofort zu Europa zurueckgeschickt und erwarte die Ersatzlieferung. Die Verzerrungen und Abmischprobleme waren total stoerend. Bisher fand ich das Hoerspiel eher durchschnitt, vor allem wenn man es mit anderen Hoerspielen vergleicht, die in letzter Zeit herauskamen. Dieser Hoerspielherbst ist ganz stark, aber Feuermond gehoert fuer mich nicht dazu.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Cherusker« (20. November 2008, 19:49)


9

Dienstag, 30. Dezember 2008, 09:16

Ich find die 125 ist einer der besten Folgen der 3 ???.
Die alten Folgen war minimalistig produziert, halt für Kinder und Jugendliche. Nun sind die Kinder älter geworden und die Produzenten haben sich auf ihr Clientel eingestellt um den Verkauf zu steigern.
Was auch wie man hier sieht äusserst gut funzt. :harhar:
DAS SUPERTALENT

10

Dienstag, 30. Dezember 2008, 10:42

Sagt mal, wie läuft das eigentlich mit dem Umtauschen? Ist nur die erste CD betroffen? An welche Adresse schicke ich die CD(s)? Rückporto? Frankierter Rückumschlag?
Damals glaubte ich kein Wort von diesen Geschichten, aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher.

11

Dienstag, 30. Dezember 2008, 11:59

Hab die Antwort selbst gefunden:

Die drei ??? – 125 – Feuermond
Damals glaubte ich kein Wort von diesen Geschichten, aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher.

12

Samstag, 3. Januar 2009, 18:20



Inhalt:
Rätselhafte Briefe eines verstorbenen Malers bringen Die drei ??? auf die Spur eines verschollenes Gemäldes…Und der Gegenspieler der Detektive aus Rocky Beach ist kein geringerer als der französische Meisterdieb Victor Hugenay! Wird es den drei ??? gelingen, das Rätsel um Feuermond zu lüften?

Story:
Ein neues Jubiläum gab es bei den drei ???, denn der 125. Fall will gelöst werden und erneut hat sich Andre Marx hingesetzt und einen Dreifach-Band verfasst. Das Jubeln über „Feuermond“ war groß und nicht selten war die Rede davon, dass man hiermit an die alten Klassiker anknüpfen würde. Nun liegt endlich auch die Hörspiel-Umsetzung vor und es stellt sich die Frage, ob es auch hier Anlass zum Jubeln gibt. Leider muss ich dies klar verneinen, denn als die erhoffte Eingebung hat sich das 125. Hörspiel für meine Begriffe wahrlich nicht herausgestellt. Nehmen wir das Positive vorweg: Die Ideen die Marx hier verarbeitet hat sind wirklich sehr gut und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass man keinen Abklatsch bekannter Geschehnisse serviert bekommt. Auch die Auflösung am Ende erscheint überaus schlüssig und vermittelt der Geschichte einiges an zusätzlichem Tiefgang. Was für meine Begriffe aber ziemlich gelitten hat, dass ist die Dramatik der Geschichte. Die drei CDs die hier vorliegen wurden quasi vollständig ausgenutzt und somit kommt man auf eine Spielzeit von mehr als 3,5 Stunden. Das wäre an sich kein Problem, doch gerade auf den ersten beiden Silberlingen finden sich viele Szenen, die fast schon in die Länge gezogen wirken. Hier wäre ein rigoroseres Kürzen seitens Andre Minningers sehr wünschenswert gewesen, um die Spannungskurve auf konstantem Kurs zu halten. So ist es nämlich eher der Fall, dass sich Desinteresse einschleicht. Zumindest ich habe kurz vor dem Ende der zweiten CD nur gedacht: „Man, kann da jetzt bitte endlich mal etwas passieren!“. Was auch auf der dritten CD dann geschieht, doch bis dahin ist leider sehr lange Hängen im Schacht. Die Geschichte von „Toteninsel“ mag extrem übertrieben gewesen sein, doch hier stimmte wenigsten die Bearbeitung für das Hörspiel, denn am Ende der jeweiligen CD wollte zumindest ich immer sofort wissen wie es weitergeht, während ich bei „Feuermond“ auch ohne Probleme eine längere Pause einlegen konnte. Ein weiterer Punkt, der für etwas Verwirrung sorgt, sind die „Bonus-Tracks“, die am Ende jeder CD kommen und zusätzliche Szenen enthalten. Lediglich der Track der dritten CD war wirklich interessant, während man auf CD 1 und 2 „nur“ Informationen zu hören bekam, die man bereits aus der Geschichte kannte. Die Idee ist sicherlich nett gewesen, denn wenn die Szenen (wie diese auf CD 1 und 2) aus gutem Grund gekürzt wurden, so hätte man sie für meine Begriffe nicht dann doch noch zu hören bekommen müssen. Wie dem auch sei, worum es hier eigentlich gehen soll ist die Handlung und die kann nur mit gewissen Einschränkungen überzeugen, da sie eben lange Zeit viel zu aufgebläht wirkt und man hier und da die nötige Dramatik vermisst, die ein derart großer Fall mit sich bringen müsste.

Sprecher:
Die Sprecher, die in dieser Folge zu hören sind, agieren fraglos allesamt mehr als solide. Allen voran natürlich die Sprecher der ???, in persona Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich. Hier sitzt alles und es macht Spaß den Gesprächen zu lauschen, wenngleich sie auch gerne mal zu ausufernd ausfallen. Als kleiner Gag ist hier Nick Heidfeld zu hören, der einen LKW-Fahrer spricht. Seine Rolle ist klein und fällt eigentlich in Anbetracht der opulenten Spielzeit kaum ins Gewicht, aber dennoch sei gesagt, dass man schon recht deutlich hört, dass er (vermutlich) keinerlei Erfahrung im Metier Hörspiel hat. Wer mir außerdem noch so einige kleine Probleme bereitet hat ist Dirk Bach. Irgendwie wirkt er auf mich immer ein wenig überdreht, was nicht so recht in diese Serie passen will. Entschädigt wird man dafür aber mit der Rückkehr Dorette Hugos als Britanny. Da macht das Hören nämlich direkt wieder mehr Spaß. Wie bereits oben erwähnt, sind die Leistungen der Sprecher insgesamt betrachtet sehr solide und hinterlassen einen wirklich guten Eindruck.

Musik und Effekte:
Pünktlich zum Jubiläum hat man sich ein Herz gefasst, das Schreien der Fans erhört und präsentiert der Hörerschaft eine neue Titelmelodie. Allerdings muss man sagen, dass das neue ???-Theme wohl auch nicht auf absolute Liebe bei allen Fans stoßen wird. Für meine Begriffe passt es wesentlich besser zur Serie, als die „Robbo-Techno-Musik“, aber insgesamt wirkt die Musik vielleicht ein wenig zu happy. Allerdings muss man sagen, dass es in eine sehr ähnliche Richtung geht, wie die alten Bohn-Stücke. Ich jedenfalls mag das Stück und hatte schon nach dem ersten Hören einen Ohrwurm. Auch bei der übrigen Musik gab es einige Neuerungen, denn hierfür zeichnen sich nun (wie auch für das Titelstück) Christian Hagitte und Simon Bertling (aka STIL) aus. Hier hat man eine gute Wahl getroffen, denn durch die neuen Stücke entsteht eine überaus angenehme und sehr passende Stimmung. Auch auf der Seite der Effekte liefert man die gewohnt ordentliche Leistung und somit könnte in diesem Bereich eigentlich alles gut sein, doch dem ist leider nicht so. Es gibt da ein nicht unbeachtliches Problem, das auf den Namen Übersteuerung hört und gerade auf der ersten CD mit einer unglaublichen Penetranz zum Tragen kommt. Auch die Abmischung an sich erscheint wenig harmonisch, denn manche der etwas ruhigeren Passagen erweisen sich als so leise, dass man nicht selten zum Lautstärkenregler greifen muss um noch etwas zu verstehen. Allerdings scheint sich da wohl seitens EUROPA noch etwas zu entwickeln. Trotz allem hätten die CDs SO nicht in den Handel kommen sollen. Dieser Umstand schmälert den ansonsten überaus positiven Eindruck der technischen Umsetzung doch sehr.

Fazit:
Ich muss gestehen, dass ich von „Feuermond“ doch ziemlich enttäuscht war. Es mag primär daran liegen, dass ich einfach zu viel erwartet habe, nach all den positiven Resonanzen die das Buch hervorgerufen hat. Die Umsetzung als Hörspiel hat mich jedenfalls nicht überzeugt, da die mehr als 3 Stunden Spielzeit sich doch viel zu oft in die Länge gezogen haben und ich diverse Male dachte: „Passiert jetzt was?“ Es scheint abermals ein Fehler zu sein den sich Andre Minninger ankreiden lassen muss, denn auch bei „Geisterzug“ hat er in seiner Rolle als Hörspiel-Drehbuch-Autor sehr mäßige Arbeit geleistet. Was für ein wenig Entschädigung sorgt sind die Sprecher, die zu 95% überaus souverän agieren und somit einen kleinen „Ausrutscher“ wie den Einsatz von Nick Heidfeld schnell vergessen machen. Pluspunkte kann man ebenfalls für das neue musikalische Gesicht der Serie sammeln, das nun wieder ziemlich „rockig“ daherkommt und die Herzen diverser Fans älteren Baujahrs höher schlagen lassen dürfte. Was im Gegenzug direkt wieder für Enttäuschung sorgt, ist die Technik. Die Übersteuerungen und diverse Lautstärken-Differenzen sind Punkte, die bei einer derartigen Produktion nicht passieren dürfen. Das mag nun alles insgesamt wohl wesentlich schlimmer klingen als es eigentlich ist, denn prinzipiell ist „Feuermond“ ein solides Durchschnittshörspiel geworden, dass man sich durchaus mal anhören kann und was in Schulnoten eine glatte 3 verdient hätte. Leider ist das in meinen Augen aber einfach zu wenig für eine Produktion, die ein Jubiläum und somit eigentlich ein Highlight darstellen sollte. Also … für Fans der Serie sicherlich ein oder zwei Ohren wert, aber der erhoffte Knaller ist ausgeblieben und dem Hype um „Feuermond“ wird zumindest das Hörspiel nicht gerecht.

*** / *****
Befriedigend


© 29.12.08 by lord gösel / Hörspiel-Maniac