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Dienstag, 6. Januar 2009, 16:45

Dark Trace (2) Das Imperium des Blutes (maritim)



Inhalt:
Dahlia, eine junge Prostituierte aus dem weltberühmten Rotlichtviertel Amsterdams, "De Walletjes", wird tot aufgefunden. Dr. Stine Lindbergh untersucht die Leiche und stellt fest, dass Dahlia zum Opfer eines grausamen Ritualmords geworden ist. Im Verlauf seiner Ermittlungen stößt Cor Liewens auf eine rätselhafte Notiz aus Dahlias Nachlass: Es handelt sich um eine sonderbare Nachricht, die zunächst keinen rechten Sinn ergeben will. Doch dann erfährt Kommissar Liewens, dass die Nachricht offenbar nach dem altjüdischen "Atbash"-Code chiffriert worden ist und bittet einen Rabbiner der jüdischen Gemeinde um Hilfe. Gemeinsam finden sie heraus: Der aufgeschlüsselte Text bezeichnet eine Stelle aus dem "Tanach". Cor Liewens weiß damit zunächst nichts anzufangen, doch er ist sicher, dass die Prostituierte damit einen Hinweis auf ihren Mörder geben wollte. - Da überschlagen sich jäh die Ereignisse und Liewens kommt einer mörderischen Verschwörung auf die Schliche! Die Spur führt ihn ins Herz der deutschen Hauptstadt - mitten hinein ins Imperium des Blutes ...

Story:
Ascan von Bargen hat schnell nachgelegt und präsentiert mit „Das Imperium des Blutes“ die zweite Folge seiner Krimi-/Thriller-Serie „Dark Trace – Spuren des Verbrechens“. Obwohl man relativ schnell merkt, dass es dieselbe Serie ist, unterscheidet sich die Geschichte doch sehr von jener der ersten Folge. Dieser Umstand ist relativ löblich, denn somit hat man nicht das Gefühl, das hier immer wieder dieselbe Geschichte mit leicht variierten Charakteren erzählt wird. Was ebenfalls auffällt ist die Tatsache, dass hier alles eine ganze Nummer größer zugeht als bei „Die Bestie von Amsterdam“. Hier legt man sich direkt mit einer gefährlichen terroristischen Organisation an, die Aktionen plant, die auch in einer TV-Serie wie „24“ gut aufgehoben wären. Mit diesem Umstand muss man fraglos leben können, denn sonst dürfte einem als Hörer das gesamte Geschehen eine Spur zu abgedreht werden. Ebenfalls sollte man eine gewisse Affinität zu Fäkalsprache und härteren Maßnahmen haben. Wenn dem so ist, dann kann man sich hier mehr als 70 Minuten mit Cor Liewens hineinstürzen in einen Thriller der härteren Gangart, der zwar nicht besonders viel Tiefgang zu bieten hat, aber mit einer flotten Story und sympathisch rauen Charakteren aufwarten kann. Wer die erste Folge mochte, der wird auch am zweiten Abenteuer seinen Gefallen finden, wenn gleich es inhaltlich einen kleinen Ticken schwächer (weil etwas zu überdreht) ausgefallen ist.

Sprecher:
Bei den Sprechern hat es eine entscheidende Umbesetzung gegeben. Die Doppelrolle Cornelius Liewens/Erzähler wird nunmehr von Martin Kessler übernommen, da Thomas Danneberg aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand. Kessler dürfte dem Großteil der Hörerschaft als deutsche Synchronstimme von Nicolas Cage ein Begriff sein und er liefert hier einen richtig guten Job ab und macht Danneberg fast sofort vergessen. Wenn man jemanden braucht, der einen coolen aber dennoch fiesen Kerl spricht, dann ist Kessler eben der Richtige! Ihm zur Seite stehen weitere namenhafte Sprecher, die man bereits aus unzähligen Synchron- und/oder Hörspielarbeiten kennt, wie etwa Thomas Karallus (Casper Mellis), Norbert Gastell (van Halen, bekannt als deutsche Stimme Homer Simpsons), Lutz Riedel (Hagen Willborn) oder Eckart Dux (Joshua Stern). Wer allerdings ein wenig aus dem Rahmen fällt ist Wolfgang Bahro. Zwar spricht er hier kein Kind, aber dennoch ist seine Leistung als Dealer Vincent Vandermark ein wenig gewöhnungsbedürftig, wenn gleich auch nicht schlecht. Da man hier von fehlerhaften und/oder verschiedenen Aussprachen diverser Namen verschont bleibt, kann ich in diesem Punkt nur schreiben: Sehr gute Arbeit!

Musik und Effekte:
Da die Thematik und auch der Grundton dieser Serie recht hart sind, zeigt sich auch das musikalische Gesicht eher hart als denn herzlich. „Lärmige“ Gitarrensounds dominieren hier das Bild und erschaffen eine überaus passende Stimmung und nicht selten düstere und bedrohliche Atmosphäre. Hinzu gesellt sich eine Vielzahl von sehr passend eingemischten Geräuschen, so dass man als Hörer niemals Probleme dabei hat, sich die jeweiligen Situationen vorzustellen. Ein entscheidender Pluspunkt stellt die Tatsache dar, dass man die Lautstärkenprobleme der ersten Folge in den Griff bekommen zu haben scheint. So werden hier keine Dialoge durch überlaute Musiken übertönt und somit kann man der technischen Umsetzung dieser Produktion eine wirklich gute Leistung attestieren.

Fazit:
Mit „Das Imperium des Blutes“ schickt man der „Bestie von Amsterdam“ einen beinahe ebenbürtigen Nachfolger hinterher. Trotz einiger Veränderungen merkt man sofort, dass man sich in der Serie „Dark Trace“ befindet. Martin Kessler kann ohne Probleme die Nachfolge Thomas Dannebergs antreten und erledigt den Job für meine Begriffe sogar noch einen Ticken besser. Was ein wenig stört ist der Umstand, dass die ganze Geschichte schon ziemlich überdreht ist und man durchaus das Gefühl haben kann, dass man hier eine halbe Season der Serie „24“ in 70 Minuten abhandeln möchte. In Anbetracht dieser Tatsache, bleibt natürlich der Tiefgang der Handlung ein wenig auf der Strecke. Wer aber mit diesem Umstand ebenso wie mit Fäkalsprache leben kann, der kann sich hier 70 Minuten rasant und überaus spannend unterhalten lassen. Da man auch die kleinen technischen Probleme der ersten Folge in den Griff bekommen hat, kann ich insgesamt von einer wirklich guten Produktion sprechen, die sicherlich noch einige weitere Male in meinem CD-Player Platz finden wird.

**** / *****
Gut


© 04.01.09 by lord gösel / Hörspiel-Maniac