Sherlock Holmes 27. Der vermisste Rugbyspieler
Erster Eindruck: Wieder eine Glanzleistung
Der Rugby-Spieler Godfrey Stunton wird kurz vor einem wichtigen Spiel vermisst. In seiner Verzweiflung sucht sein Trainer Mr. Overton den Meisterdetektiv Sherlock Holmes und seinen Assistenten Dr. Watson auf. Bei ihren Ermittlungen haben sie nur weniger Anhaltspunkte, kommen aber durch Fragmente eines Telegramms auf die Spur von Lord M.J., einen nicht mehr praktizierenden Arzt. Hat er etwas mit dem Verschwinden zu tun? Oder warum sträubt er sich so gegen Zusammenarbeit mit dem kriminalistischen Duo und behindert sie, wo er nur kann?
Längst Kult sind seit langem die Geschichten um Sherlock Holmes und Dr. Watson von Sir Arthur Conan Doyle. Besonders an ihnen ist, dass anders als sonst in Krimigeschichten die harten Fakten und die logischen Schlussfolgerungen im Vordergrund stehen und haarsträubende Auflösungen oder viel Action nie zu finden sind. Diese Folge mit dem Titel Der vermisste Rugbyspieler lässt zwar eine Sportfolge vermuten, dem ist aber mitnichten so. Vielmehr ist die Figur des Lord M.J. verantwortlich für das tolle Gelingen der Folge, da er Holmes ebenbürtig zu sein scheint. So baut sich über die gesamte Spielzeit von 78 Minuten ein spannendes Katz- und Mausspiel auf, das in einem ungewöhnlich emotionalen Ende gipfelt. Eine der besten Folgen der Serie!
Zu Christian Rode und Peter Groeger gibt es nicht mehr viel zu sagen: Sie fügen sich derart eng in ihre Figuren ein, dass sie wahrlich zum Leben erwachen. Besonders hervorzuheben ist Eberhardt Prüter als Lord M.J., der sprechertechnisch alles richtig macht und so die interessanteste Figur des Hörspiels erlebbar macht. Als Hilfe suchender Overton ist Wolfgang Condrus zu hören, der eine ebenso überzeugende Vorstellung abgibt. Weitere Rollen sprechen Thomas Karallus, Michael Pan und Klaus Dieter Klebsch.
So nüchtern die Vorlagen von Sir Arthur Conan Doyle meist sind, so nüchtern ist auch die Umsetzung der Geschichten. Eine gelungene Titelmusik, der schlicht und ergreifend ist, ab und an ein paar Klänge oder Geräusche, das war es schon. Und genau das unterstützt die Storys auf wunderbare Weise und unterstreicht ihren Charakter.
Die Titelillustration wie immer eingerahmt durch die schlichte, wunderbar passende Aufmachung zeigt die ebenso wichtige wie rätselhafte Spritze, die eine tragende Rolle in den Ermittlungen von Holmes hat.
Fazit: Wieder eine richtige Knaller-Folge, die auf feinsinnige Recherchen, listige Finten und einen interessanten Fall baut. Großartig, so ist die Serie wie ich sie liebe!