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Donnerstag, 8. Januar 2009, 19:22

Dark Trace (3) Der Florentinische Spiegel (maritim)



Inhalt:
In der Nobelvilla eines holländischen Kunstsammlers werden der Öffentlichkeit Kunstschätze von unbezahlbarem Wert präsentiert. Das Glanzstück der Ausstellung ist der übermannsgroße Renaissancespiegel des florentinischen Meisters Benvenuto Cellini. Doch als der Spiegel enthüllt wird, trifft alle Anwesenden der Schock: Die Leiche einer nackten Frau hängt vor dem Spiegel - Hände und Füße am Rahmen des Spiegels festgenagelt! Kommissar Cor Liewens geht dem Fall nach und findet heraus, dass die Tote eine bekannte Diebin und Einbrecherin aus dem Amsterdamer Süden war. Ihr letzter Auftrag: In die Villa des Kunstsammlers einzubrechen und den Spiegel zu stehlen. Doch irgend jemand hat die Frau auf ebenso drastische wie grausame Weise daran gehindert ihren Auftrag durchzuführen. Liewens steht vor einem schier unlösbaren Rätsel: Aus welchem Grund musste die Diebin sterben? Welches mörderische Verhängnis lastet auf dem florentinischen Spiegel?

Story:
Auch im dritten Abenteuer der Serie „Dark Trace – Spuren des Verbrechens“ erwartet den Hörer ein Krimi der härteren Gangart, der sicherlich nichts für Zartbesaitete ist und somit ergibt der Aufdruck „Nichts für schwache Nerven“ ebenso Sinn, wie die Altersempfehlung „Ab 16 Jahren“. Mit 72 Minuten Spielzeit zeigt sich „Der Florentinische Spiegel“ zwar alles andere als kurz, aber dennoch bietet sich fast kein Platz für Langeweile. Aber dann eben doch nur fast, denn die rund 20-minütige Einleitung hätte hier und da ruhig ein bisschen weniger detailverliebt erzählt werden können. Dafür geht es danach aber permanent zur Sache und an jeder Ecke und an jedem Ende passiert etwas und man fiebert als Hörer mit, was nun letzten Endes hinter der ganzen Geschichte wohl stecken mag. Erfreulich ist darüber hinaus die Tatsache, dass alle vorkommenden Charaktere ein wenig mehr Profil haben und die gesamte Handlung somit über einiges mehr an Tiefgang verfügt als „Das Imperium des Blutes“. Rein inhaltlich ist das dritte Abenteuer mit dem ersten auf einer Höhe und wer Gefallen an der Serie gefunden hat, der wird hier sicherlich voll auf seine Kosten kommen. Wer allerdings keinen Draht zu härteren Krimis oder der doch recht derben Art hat, der ist hier an der falschen Adresse.

Sprecher:
Das große Aushängeschild der Serie bleibt Martin Kessler, die die Doppelbelastung Cornelius Liewens/Erzähler zu stemmen hat. Er erledigt seinen Job mit Bravour und gefällt mit in dieser Rolle noch ein wenig besser als sein Vorgänger Thomas Danneberg. Ihm zur Seite stehen weitere bekannte Sprecher, die natürlich irgendwie zu den „üblichen Verdächtigen“ einer maritim-Produktion zählen. Klaus Dieter Klebsch übernimmt die Rolle des Antiquitätensammlers Johann Maarten Vandenberg und kann hierbei ebenso überzeugen wie Norbert Gastell, der wieder als Lennard van Halen (Liewens Chef) zu hören ist. Leider haben sich hier mal wieder einige der „maririm-Macken“ eingeschlichen, was sich in verschiedenen Aussprachen von Namen äußert. Stolperstein ist hier unter anderem der Name „Perseus“, von dem es mindestens zwei „falsche“ Varianten gibt. Diese kleinen Schönheitsfehler sorgen schon für ein etwas getrübtes Bild seitens der sonst sehr gut agierenden Sprecher und in diesem Punkt ist bei der Regie einfach mehr Sorgfalt von Nöten.

Musik und Effekte:
Wie man es aus den zurückliegenden Folgen gewohnt ist, so geht man hier passend zur Thematik eher hart zu Werke. Man hört einiges an „fetten“ Gitarren und härteren elektronischen Sounds, was der Serie einen passenden und irgendwie auch kühlen Charakter verleiht. Das positive Bild wird von den Effekten gut abgerundet, denn auch in diesem Bereich hat man ordentliche Arbeit geleistet. Hier herrscht offenbar eine klare Vorstellung davon, wie die Serie zu klingen hat und diese Linie wird konsequent durchgezogen, was der Serie in diesem Punkt einen hohen Wiedererkennungswert verleiht. Sehr solide Arbeit und hörenswert!

Fazit:
Auch mit „Der Florentinische Spiegel“ legt Ascan von Bargen ein Hörspiel vor, das sich ohne Frage hören lassen kann. Man geht hier etwas bodenständiger zu Werke als bei der zweiten Folge und kann den vorkommenden Figuren somit auch ein wenig mehr Profil verleihen. Rein inhaltlich kann man mit der dritten Folge „Das Imperium des Blutes“ für meine Begriffe jedenfalls hinter sich lassen und direkt an das Debüt anschließen. Leider trüben einige der altbekannten „maritim-Macken“ das ansonsten recht positive Bild der Sprecher, denn diverse verschiedene Aussprachen von Namen trüben den Hörspaß doch ein wenig. Dafür kann man bei der technischen Umsetzung vollends punkten und präsentiert dem Hörer einen ordentlichen Mix aus passenden Effekten und Musik der härteren Gangart. Für die Fans der Serie jedenfalls eine ganz klare Empfehlung und auch wer auf der Suche nach etwas derberer Krimi-/Thriller-Unterhalung ist, kann hier ohne Frage ein Ohr riskieren. Möge die angekündigte vierte Folge „Die Signatur des Mörders“ nicht die letzte Episode bleiben. Eine wirklich GUTE Produktion!

**** / *****
Gut


© 05.01.09 by lord gösel / Hörspiel-Maniac


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Donnerstag, 8. Januar 2009, 20:34

Meiner Meinung nach die bisher beste Folge der Serie aber, wie immer mit total unpassenden Coverbild.
Ist es ein Vogel!? Ist es ein Flugzeug!? Nein, es ist................der Teddy!

3

Freitag, 9. Januar 2009, 01:49

Ich finde auch, dass die dritte Folge die beste der bisherigen drei ist. Die erste war sehr gut, die zweite ist auch gut aber aufgrund der Thematik sicherlich Geschmacksache. Die dritte Folge ist ein Knaller. Absolut fiese Geschichte und fieser Mord mit interessanter Aufloesung.

Die inkonsistenten Aussprache von Namen ist mir nicht aufgefallen. Das Cover gefaellt mir uebrigens sehr gut. Es hat mit dem Hoerspiel selber nichts zu tun, sieht aber gut aus.

Von dieser Serie kann sehr gerne noch viel mehr kommen, bevorzugt im Stil der Folge 3.

Der Protagonist erinnert mich ein wenig an Sledgehammer. Die Selbstjustizszene in Folge 1 ist sicherlich diskussionswuerdig.