Sie sind nicht angemeldet.

DerPoldi

Fortgeschrittener

  • »DerPoldi« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 188

Wohnort: Drauss vom Krater komm ich her

  • Nachricht senden

1

Donnerstag, 8. Januar 2009, 20:01

Hörgespinste - 2. Der Geisterfahrer

Hörgespinste - 2. Der Geisterfahrer



Erster Eindruck: Unheimliches von Pandoras Play

Eine merkwürdige Reihe von Unfällen beschäftigt die Mordkommission: Auf einem bestimmten Autobahnabschnitt gibt es vermehrte Fälle von Autofahrern, die scheinbar grundlos in den Gegenverkehr wechseln. Bei den Ermittlungen stoßen sie auf eine Ungereimtheit: Obwohl die Personen allein gestartet sind, lässt sich auf Fotos aus Geschwindigkeitskontrollen deutlich ein Beifahrer erkennen...

Neues von Pandoras Play! Das kleine Bielefelder Label legt mit der zweiten Folge ihrer "Hörgespinste"-Reihe wieder eine in sich abgeschlossene Produktion vor, die eine mysteriöse Begebenheit zum Inhalt hat. Alles dreht sich um den mysteriösen "Geisterfahrer", der immer wieder tödliche Unfälle verursacht. In kleinen Einschüben sorgen seine gesprochenen Passagen für gruselige und mysteriöse Stimmung. Die Ermittlungen von Polizistin Nelly, die sich dem Fall angenommen hat, führen immer wieder in die Sackgasse, bis sie schließlich - mehr durch Zufall - auf eine heiße Spur stößt, die sie an den Rand ihres Glaubens bringt und für den Zuhörer eine äußerst spannende Sache ist. Das Hörspiel glänzt nicht durch eine verwinkelte Story, sondern durch eine atmosphärische Erzählweise, glaubwürdige Charaktere und einen geheimnisvollen Grundgedanken. Hier konnte Pandoras Play seine volle Stärke entfalten und so ist wieder ein typisches Stück für das Label herausgekommen, welches eine gute Stunde glänzend unterhalten kann.

Auch wenn die Sprecherliste bei einigen Hörern eher Schulterzucken aufgrund unbekannter Namen verursacht, wird insgesamt eine sehr gute Leistung abgeliefert. Hervorstechend ist Jan Felsk als Geisterfahrer, der schon mit seinen kurzen Passagen unglaublich viel Atmosphäre und Intensität vermitteln kann. Ihn würde ich mir in mehr Hörspielen wünschen! Ulrike Müller ist als Kommissarin zu hören und macht ihre Sache ebenfalls ganz wunderbar. Als ihr Assistent ist niemand geringeres als Konrad Halver zu hören. Das Urgestein deutscher Hörspiele überzeugt auch hier wieder mit seiner Stimmgewalt. Außerdem sind Marco Göllner, Thomas Held und die Labelinhaber Katja Behnke und Klaus Brandthorst zu hören.

Auch akkustisch bewegt man sich auf atmosphärischem Terrain. Die Hintergrundgeräusche sind passend zur Umgebung angelegt, die Musik ist mit vielen Klaviereinlagen eher klassisch angehaucht und leicht puristisch, unterstützt dabei ebenfalls wunderbar die Geschichte. Auch wenn sie nur für die einzelnen Szenenübergänge genutzt wird, reicht es aus, um das Hörspiel rund wirken zu lassen.

Ein Rahmen, auf dem Logo und Folgetitel prangen, um die eigentliche Illustration: Das ist fast schon das Markenzeichen von Pandoras Play. Auch hier geht das Konzept wieder auf, und wir bekommen ein insgesamt gelungenes Cover zu sehen. Lediglich die Zeichnung kann nicht vollkommen überzeugen und wirkt zu künstlich.

Fazit: Wieder beste Unterhaltung von Pandoras Play! Klaus Brandhorst und Katja Behnke beweisen einmal mehr, dass sie bei ihren Produktionen die richtigen Schwerpunkte setzen.

2

Freitag, 9. Januar 2009, 01:50

RE: Hörgespinste - 2. Der Geisterfahrer

Super. Danke fuer die Rezi. Ich freue mich schon wie ein Schneekoenig auf die Folge.

3

Sonntag, 1. Februar 2009, 18:49

RE: Hörgespinste - 2. Der Geisterfahrer

Zitat

Original von DerPoldi
Fazit: Wieder beste Unterhaltung von Pandoras Play! Klaus Brandhorst und Katja Behnke beweisen einmal mehr, dass sie bei ihren Produktionen die richtigen Schwerpunkte setzen.


Hmmm ... das sehe ich etwas anders:

Hier mal mein Fazit:

Die Erwartungen nach „Klirrende Kälte“ waren recht hoch und „Der Geisterfahrer“ wird diesen Erwartungen leider in keinem Punkt gerecht. Es beginnt schon bei der Handlung, die nicht in der Lage ist eine ähnlich düstere und hoffnungslose Stimmung zu verbreiten, wie der Vorgänger. Bei den Sprechern setzt sich das nicht ganz runde Bild fort, denn ausgerechnet die Sprecherin der Hauptrolle erweist sich als Fehlgriff. Monotones Ablesen und Nuscheln kann man bei einer semiprofessionellen Produktion ja in der Regel verschmerzen, aber im Rahmen einer Hauptrolle sollte so was nicht die Ohren „erfreuen“. Leider zeigt sich auch die Abmischung als nicht gerade optimal, da man gerne mal die Musik zu laut und die Effekte sowohl zu laut als auch zu leise einmischt. Zählt man alle diese Faktoren zusammen, so bleibt nur ein recht durchschnittlicher Eindruck zurück. „Klirrende Kälte“ ist für mich selbst aus heutiger Sicht immer noch eine 1- wert, aber „Der Geisterfahrer“ kann sich gerade eben und sehr knapp noch eine 3 verdienen. Fans von Pandoras Play (zu denen ich mich eigentlich auch zähle) können hier mit einigen Einschränkungen auf ihre Kosten kommen, wobei man aber klar sagen muss, dass es wesentlich bessere Produktionen des Labels gibt. Wer Pandoras Play noch nicht kennt, sollte lieber die erste Folge der Serie oder eine Episode der „Schattensaiten“ antesten.

Die komplette Rezi ist soeben hier online gegangen: Hörspiel-Maniac


4

Sonntag, 8. Februar 2009, 16:36



Inhalt:
Nachts auf der Autobahn. Keine Laternen, nur das Licht weniger Scheinwerfer erhellt die häuserlose Landschaft. Du bist müde, unendlich müde. Versuchst, dich auf die Fahrbahn zu konzentrieren. Du weißt, du bist zu schnell, viel zu schnell. Und auf einmal bist du nicht mehr allein im Wagen. Er sitzt neben dir. Der Geisterfahrer. Und er zwingt dich, die Fahrbahn zu wechseln, hinüberzugleiten in den Gegenverkehr. In deinen sicheren Tod.

Story:
Mehr als 4 Jahre nach „Klirrende Kälte“ findet die Serie „Hörgespinste“ nun doch endlich ihre Fortsetzung. Die Erwartungen an dieses Hörspiel waren von meiner Seite sehr hoch, denn „Klirrende Kälte“ zählt für mich mit zu den echten Geheimtipps im Hörspielbereich, wenn es um subtilen Grusel geht. Leider kann „Der Geisterfahrer“ schon inhaltlich nicht an das Debüt der Serie anschließen. Trotz eines unheimlichen Settings will sich nicht diese bedrückende Stimmung einstellen, die die erste Episode auszeichnete. Dennoch präsentiert man den Hörern eine recht spannende und auch überaus kurzweilige Handlung, so dass die rund 56 Minuten Spielzeit schnell vergehen. Leider gibt es aber ein paar Ungereimtheiten, die das Bild ein wenig trüben und wer jetzt argumentiert: „Das ist doch Grusel/Mystery, da muss doch nicht immer alles logisch sein“, dem halte ich entgegen, dass es hier um Dinge geht, die sich nicht auf etwas Übersinnliches beziehen und trotzdem unlogisch erscheinen. Stichwörter: Nacht, fahrendes Auto, Definitiv Personen erkennen. Schlecht ist die Geschichte also nicht, aber hier und da gibt es einige kleine Ungereimtheiten, so dass der Unterhaltungswert nur noch knapp im guten Bereich landet.

Sprecher:
Bei den Sprechern muss man sich über weite Strecken mit den alten Bekannten aus anderen Produktionen von Pandoras Play zufrieden geben. Dies muss ja nun bei Leibe nicht schlecht sein, denn Sprecher wie Katja Behnke (auch die Autorin der Geschichte), Klaus Brandhorst, Matthias Felling oder Maria Tzankow haben in der Serie „Schattensaiten“ schon gezeigt, dass sie durchaus in der Lage sind überzeugend zu sprechen. Von dieser Regel machen sie auch hier keine Ausnahme. Wer mir allerdings Probleme bereitet ist Ulrike Müller, die die Hauptrolle „Nelly“ spricht. Ihre gesamte Darbietung wirkt sehr emotionslos und nicht selten sogar gelangweilt. An einigen Stellen spricht sich auch sehr undeutlich und nuschelt regelrecht. Bei einer so großen Rolle fällt so was natürlich sehr unangenehm auf, und wenn man sich dann auch noch gegen Hörspiellegende Konrad Halver (der die zweite Hauptrolle spricht) durchsetzten muss, dann stört es direkt noch mehr. Durch dieses gelangweilte Spiel wirken einige Szenen regelrecht träge und auch Halvers engagierter Sprecheinsatz kann da nicht mehr alles retten. Wäre es nicht eine der Hauptrollen so hätte man dies verschmerzen können, doch somit reicht es auf der Seite der Sprecher nur noch sehr knapp für die Wertung befriedigend. Schade, da hat man im Hause Pandoras Play schon bedeutend besseres gehört.

Musik und Effekte:
Für die Musik dieses Hörspiel zeigt sich Steffen Kegel verantwortlich und was hier an die Ohren der Hörer gelangt fügt sich überaus positiv in das Bild einer Grusel/Mystery-Serie ein. Unheilsschwangere Töne erklingen hier ebenso wie etwas rockigere Sounds, wenn es etwas mehr zur Sache gehen soll und insofern könnte man mit der Musik vollends zufrieden sein, wenn da es da nicht einen kleinen Schönheitsfehler gäbe, der auf den Namen Lautstärke hört. An diversen Stellen knallt einem die Musik einfach zu laut entgegen und dies kann in meinen Ohren auch kein beabsichtigtes stilistisches Mittel gewesen sein um einen Schock-Moment zu erzeugen. Leider setzt sich dieses Problem auch bei den Effekten fort und dort tritt es in zweierlei Gestalt auf: So sind die Hintergrundgeräusche in der Krankenhausszene so laut eingemischt, dass man die Worte der Krankenschwester kaum verstehen kann. Dem gegenüber sind die stattfindenden Crashs in meinen Ohren ein wenig zu leise in Relation zum sonst herrschenden „Lärmpegel“. Es ist schon recht schade, denn eigentlich wäre es auch hier möglich gewesen von einen ordentlichen Arbeit zu berichten, doch die aufgeführten Mängel sorgen dafür, dass auch dieser Bereich sich im eher durchschnittlichen Bereich wieder findet.

Fazit:
Die Erwartungen nach „Klirrende Kälte“ waren recht hoch und „Der Geisterfahrer“ wird diesen Erwartungen leider in keinem Punkt gerecht. Es beginnt schon bei der Handlung, die nicht in der Lage ist eine ähnlich düstere und hoffnungslose Stimmung zu verbreiten, wie der Vorgänger. Bei den Sprechern setzt sich das nicht ganz runde Bild fort, denn ausgerechnet die Sprecherin der Hauptrolle erweist sich als Fehlgriff. Monotones Ablesen und Nuscheln kann man bei einer semiprofessionellen Produktion ja in der Regel verschmerzen, aber im Rahmen einer Hauptrolle sollte so was nicht die Ohren „erfreuen“. Leider zeigt sich auch die Abmischung als nicht gerade optimal, da man gerne mal die Musik zu laut und die Effekte sowohl zu laut als auch zu leise einmischt. Zählt man alle diese Faktoren zusammen, so bleibt nur ein recht durchschnittlicher Eindruck zurück. „Klirrende Kälte“ ist für mich selbst aus heutiger Sicht immer noch eine 1- wert, aber „Der Geisterfahrer“ kann sich gerade eben und sehr knapp noch eine 3 verdienen. Fans von Pandoras Play (zu denen ich mich eigentlich auch zähle) können hier mit einigen Einschränkungen auf ihre Kosten kommen, wobei man aber klar sagen muss, dass es wesentlich bessere Produktionen des Labels gibt. Wer Pandoras Play noch nicht kennt, sollte lieber die erste Folge der Serie oder eine Episode der „Schattensaiten“ antesten.

*** / *****
Befriedigend (-)


© 01.02.09 by lord gösel / Hörspiel-Maniac

Anmerkung: Weitere Informationen zu "Hörgespinste" und weiteren Produktionen von Pandoras Play findet ihr unter folgendem Link: www.pandorasplay.de


5

Sonntag, 8. Februar 2009, 23:37

hmm . . . die meinungen teilen sich

Manchen gefällt es und manchen nicht. Müsste es mir mal selber anhören :naja: