Das dunkle Meer der Sterne - 4. Daedalus I
Erster Eindruck: Gefahr auf einem neuen Planeten
Immer noch auf der Suche nach Kims Großvater landen sie und ihr Begleiter Captain Moon auf einem abgelegenen, kaum entwickelten Planeten. Auf einem Stadtfest verlieren sich die beiden, und Kim trifft auf einen Jungen, der sie sofort fasziniert, während Joshua Moon Erkundigungen über den Planeten einholt. Alles scheint friedlich, doch die Welt wird von einer allmächtigen Premierministerin beherrscht...
Nach einer etwas längeren Pause geht es mit "Das dunkle Meer der Sterne" gleich mit dem Zweiteiler "Daedalus" weiter. Während die angenehm ruhige, fast zauberhafte Grundstimmung der ersten drei Teile beibehalten wurde, ist die Story merklich anspruchsvoller geworden. Neu hinzugekommen sind die weitreichenden politischen Verwicklungen, die sich auf dem Planeten abspielen. So lauschen wir lange Strecken über Gesprächen der Ministerin, während Kim und Captain Moon etwas in den Hintergrund geraten und ihre Geschichte nicht mehr allein im Vordergrund steht. Ich sehe das durchaus als Bereicherung, da eine völlig neue Ebene erreicht wird. Besonders, da die neuen Figuren einige äußerst interessante Aspekte einbringen und die Chance haben, einen zusätzlichen Spannungsbogen über mehrere Folgen zu bilden. Der erste Teil von "Daedalus" ist in jedem Fall spannend, unterhaltsam und gut produziert, sodass man direkt den zweiten Teil hören möchte.
Katja König, die Sprecherin von Kim Hunter, hat eine faszinierende Stimme, die zwischen Jugend und Weisheit, Gefühl und Härte wechseln kann und einen Zauber innehat, den man selten zu hören bekommt. Premiere in der Serie hat René Dawn-Claude, der Jeremys vielschichtigen und bemerkenswerten Charakter hervorragend darstellt. Erzähler Andreas Bötel führt mit einer schönen Betonung durch die Handlung. Weitere Sprecher sind Bernhard Selker, Berry Vitusek und Katja Behnke.
Musik wird eher spärlich eingesetzt, was den momentanen Trend bei Science Fiction-Hörspielen entgegensteuert. Der Hauptaugenmerk liegt hier eindeutig auf den Sprechern, die von einigen Geräuschen begleitet werden. In den Szenenübergängen, in denen Musik eingespielt ist, ist diese sehr passend eingeführt und wirkt angenehm.
Das Cover ist leider etwas zwiespältig zu sehen: Der Rahmen gefällt mir außerordentlich gut und ist stimmungsvoll, die Illustration hingegen hat den Flair einer schnellen Computeranimation, auch wenn auf den zweiten Blich viele Details zu erkennen sind und diesem Eindruck wiedersprechen. Ob sich Hörspielfreunde im Laden unter diesen Voraussetzungen allerdings zu Spontankäufen animieren lassen, darf bezweifelt werden.
Fazit: "Das dunkle Meer der Sterne" von Pandoras Play hat die Kreativpause sehr gut getan, einiges an Anspruch ist dazugekommen, während der lockere Ton und die schöne Atmosphäre geblieben sind. Weiter so!