Der letzte Kontakt - 1. Die Begegnung
Erster Eindruck: Tolles Erstlingswerk
Der junge Verkäufer Jonathan freut sich nach einem arbeitsreichen Tag auf sein wohlverdientes Wochenende und behandelt seine Rückenschmerzen mit einer Tinktur aus der Apotheke. Doch am nächsten Tag kann er der Studentin Anna plötzlich die Wirkung längst vergessener Heilkräuter benennen. Er geht der Sache auf den Grund, ahnt aber nicht, dass er aus einer mittelalterlichen Welt von drei magisch begabten Menschen beobachtet wird...
Mit "Die Begegnung" steht der Erstling aus der Serie "Der letzte Kontakt" vom neuen Hörspielmacher Jan Tappé zum kostenlosen Download bereit. Aller Vorurteilen zum Trotz ist es aber eben kein langweiliges, unausgegorenes Hörstück mit schlechten Dialogen geworden, sondern hat durchaus das Potenzial, sich zu einer richtig guten Serie zu entwickeln. Auch wenn einige Passagen etwas lang geraten sind und die Story allgemein etwas gestrafft hätte werden können, wird man 45 Minuten mit einer geschickt zwischen zwei Ebenen wechselnden Geschichte unterhalten, die noch vieles im ungewissen lässt und so Spannung auf den Storyverlauf aufbaut. Gelungen ist die unterschiedliche Darstellung der heutigen Zeit und der mysteriösen Parallelwelt, in der Magie alltäglich scheint und die eng mit unserer Welt verbunden scheint. Ich zumindest kann jedem Fantasy-Freund empfehlen, sich dieses Hörspiel anzuhören, zumal es vollkommen kostenlos ist.
Hauptfigur Jonathan wird von Jan Tappé gesprochen, der auch Produzent und Regisseur des Hörspiels ist. Er ist mit Begeisterung für sein Projekt dabei, und so springt auch der Funke auf den Hörer über. Die Rolle seiner neuen Bekannten Anna wird von Tabitha Hammer übernommen, die ebenfalls Esprit versprüht und durchweg glaubhaft wirkt. Sven Matthias, Heike Tappé und Christoph Weigert stellen die drei Hauptcharaktere in der anderen Welt dar und lassen sie mystisch und lebendig wirken. Weitere Sprecher sind Oda Plein, Ralf Searge Pappers und Tobias Diakow als Erzähler.
Ein äußerst gelungenes Intro, dass durch verschiedene Lautstärken sehr dynamisch wirkt, bildet den Auftakt zur Musik, die gut die Handlung untermalt und zu gestalten weiß. Leider sind nicht alle produktionstechnischen Details so gelungen, denn die Geräusche wirken mehrmals unglaubwürdig und hölzern, teilweise sind die Sprachsequenzen zu leise eingestellt, sodass man sich beim Zuhören ordentlich anstrengen muss. Aber zum Glück wird dadurch der Hörgenuss nicht sonderlich beeinträchtigt, sodass man darüber hinwegsehen kann.
Das eigens für das Hörspiel gestaltete Cover von Stefan Billy ist detailliert gestaltet und bezieht sich auf eine Szene des Hörspiels. Auch dem Hörer wird gleich klar, dass es sich um eine Fantasy-Geschichte handelt. Die Gestaltung, die die Illustration einrahmt, überzeugt mit schönen Brauntönen und ist für ein kostenloses Hörspiel sehr aufwändig und professionell.
Fazit: Eine toller Auftakt zu einer neuen, hoffnungsvollen Fantasy-Serie. Ich persönlich freue mich schon jetzt auf den zweiten Teil.