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Freitag, 23. Januar 2009, 11:02

Der wundersame Lord Atherton (Teil 5)



Inhalt:
Ein Name reicht aus, um ein ganzes Land in Angst und Schrecken zu versetzen. Ein Mann allein ist in der Lage, Regierungen in die Knie zu zwingen. Denn wer es wagt, sich seinen Forderungen zu widersetzen, der stirbt. Stirbt durch Maschinen und Waffen, wie sie die Welt nie zuvor gesehen hat. Erfindungen von tödlicher Präzision. Mit Dr. Ryg Spook scheint es niemand aufnehmen zu können. Weder die schlausten Köpfe Europas noch das Militär. Dabei wäre gerade jetzt dringend Hilfe von Nöten, denn Spook hält Prag im Würgegriff des Terrors. Eine Tonne in Gold verlangt der wahnsinnige Erfinder, oder er radiert die Stadt aus. Während der Bürgermeister hilflos mitansehen muss, wie das gestellte Ultimatum zu verstreichen droht, naht im Verborgenen Hilfe. Denn einer hat die Herausforderung angenommen - Lord Atherton. Und er ist, wie gewohnt, nicht allein...

Story:
Schon die Inhaltsangabe ließ mich stutzen, denn was dort geschrieben steht klingt nach einer Menge Action und passt doch irgendwie nicht zu dem Bild, dass man gerade in den Teilen 3 und 4 zeichnete, wo quasi „gar nichts“ passierte. Doch schon nach dem Hören des ersten Tracks ist klar, dass man es mit der Inhaltsangabe ernst meint, denn im 5. Teil rund um den wundersamen Lord und seine Familie geht es so richtig zur Sache. Ein Verrückter verschafft sich mithilfe seiner teuflischen Erfindungen Reichtum und Lord und Co. treten an um dem Bösewicht das schmutzige Handwerk zu legen. Die Handlungsdichte ist beim 5. Teil jedenfalls enorm hoch und man kann prinzipiell sogar sagen, dass hier mehr passiert als in allen vier Teilen zuvor. Der Begriff „Abenteuer“ passt nun besser zu der Serie als je zuvor und man wird von der ersten Minute an prächtig unterhalten und findet sich nicht in diesen ellenlangen Gesprächen wieder, bei denen man nach der eigentlichen Relevanz sucht. Ebenfalls erfreulich ist die Spielzeit, die nur etwas über 90 Minuten beträgt und somit zwischen 20 und 30 Minuten kürzer ist als die bisherigen Teile. Diese „Straffheit“ tut dem Hörspiel gut und bringt zusätzliche Dynamik mit sich. Ich selbst bin sehr begeistert von der Handlung, muss aber die Leute warnen, denen die sehr gediegene Art der letzten Teile gefiel (soll es ja auch geben), denn denen dürfte es hier vielleicht ein wenig zu sehr zur Sache gehen.

Sprecher:
Das Stammteam aus den letzten Teilen ist erneut angetreten und besonders gefreut hat mich der Umstand, dass auch Klaus Dieter Klebsch als Mr. Bradshaw wieder mit von der Partie ist. Alle Beteiligten bringen wirklich sehe gute Leistungen und es macht einfach Spaß ihnen zuzuhören. Die Charaktere sind dem Hörer mit all ihren Eigenarten mittlerweile ans Herz gewachsen und so wartet man nur darauf, dass Philipp Brammer wieder sein „Her-Vor-Ra-Gend“ hören lässt. Neben der Stammbesetzung können sich auch die Gäste hören lassen, denn auch für diese Rollen hat man mit Helmut Krauss, Roswita Benda, Eckhart Dux oder Sandra Schwittau gute Leute im Studio gehabt, die ihren Rollen gekonnt Leben einhauchen. Trotz intensivem Hören per Kopfhörer ist mir kein „Maritim-Fehler“ (also unterschiedliches Aussprechen von Namen und/oder Begriffen) aufgefallen und somit kann ich insgesamt nur sagen, dass diese Produktion seitens der Sprecher einen wirklich sehr guten Eindruck hinterlässt.

Musik und Effekte:
Musikalisch hat man sich Mühe gegeben der Produktionen einen pompösen und an den passenden Stellen auch düsteren Anstrich zu verleihen. So gibt es neben zahlreichen Zwischenmusiken und sehr oft untermalende Musik in den Szenen, um Dramatik oder Spannung zusätzlich zu fördern. Hier und da mag man es dann doch ein wenig übertrieben haben, denn wenn Musik mehrere Minuten im Hintergrund läuft, so verliert sie leider irgendwann ihre unheimliche oder dramatische Wirkung. Wenn man allerdings durch „Offenbarung 23“ „abgehärtet“ ist, so bereitet einem der Musikeinsatz nicht wirklich Probleme. Ebenfalls sehr gelungen zeigt sich die Untermalung mit Geräuschen. Stets wird ein passender Klangteppich erzeugt, so dass man sich die verschiedenen unheimlichen Gerätschaften des Dr. Spook sehr gut verstellen kann. Auch in diesem Bereich kann der 5. Teil von Lord Atherton also vollends überzeugen.

Fazit:
Der fünfte Teil von „Der wundersame Lord Atherton“ hat mich unwahrscheinlich überrascht. Nach dem viel zu zahmen Doppelschlag der Folgen 3 und 4 hatte ich keine besonders hohen Erwartungen an den Inhalt, doch was hier aufgefahren wird steckt alle bisherigen Teile ohne Probleme in die Tasche. Spannend und actionreich geht es zur Sache und somit wird man der Bezeichnung „Abenteuer-Hörspiel“ hier gerechter denn je. Auf der Seite der Sprecher werden (wie bei Maritim seit langer Zeit schon üblich) viele bekannte Namen aufgefahren und ohrenscheinlich hat man (zumindest bei dieser Produktion) auch endlich das Problem mit der verschiedenen Aussprache von Namen in den Griff bekommen. Zur Abrundung des sehr positiven Gesamteindrucks fehlt nur noch eine ordentliche technische Umsetzung mithilfe guter Musik und passender Effekte. Mit einer kleinen Einschränkung wird dies auch geboten und somit kann ich hier nicht nur von der bisher besten Folge dieser Serie, sondern auch von einer der besten Maritim-Produktionen überhaupt berichten. Wer also auf der Suche nach Abenteuer-Unterhaltung mit einem nicht geringen Action-Einschlag ist, der sollte diesen Teil unbedingt antesten. Es sei auch noch erwähnt, dass man den 5. Teil auch ohne Kenntnis der vorangegangenen Teile hören kann. Alles in allem für mich eine echte TOP-Produktion und ich hoffe, dass sowohl der nächste Teil als auch die weiteren Maritim-Produktionen dieses Jahres das Niveau halten können. Kurz gesagt: Eine TOP-Produktion, die sich eine 1 mit einem kleinen minus dahinter verdient hat.

***** / *****
Sehr Gut (-)


© 21.01.09 by lord gösel / Hörspiel-Maniac

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »lord gösel« (23. Januar 2009, 11:02)