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Samstag, 7. Februar 2009, 15:13

Cungerlan (0) Die Geburt der Revolution (Ohrland)



Inhalt:
Irgendwo, in den Tiefen des Alls, findest Du einen einsamen, grauen Planeten. Eine Welt namens... Cungerlan!
Um auch die letzten freien Handelswege besteuern zu können, hat der grausame Ayir-Kaiser Erzeboon II. an der Straße von Galone eine mächtige Luftfestung errichten lassen. Damit droht allen Völkern Cungerlans eine nie gekannte Zeit der Unterdrückung und Knechtschaft.
Nur der Serhildan, ein Geheimbund unter der Führung der klugen und schönen Manza Hothead, wagt es noch, Widerstand zu leisten. Doch zunächst muss ein zahlungskräftiger Sponsor gefunden werden, um den kostspieligen Kampf für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit zu finanzieren...

Story:
Mit „Cungerlan“ gibt es einen neuen Stern am Himmel der Welt der Science-Fiction-Hörspiele, doch allzu hell kann dieser Stern mit seiner 0. Folge (wird das jetzt eigentlich modern?) noch nicht leuchten. Man verspricht der Hörerschaft eine spannende und witzig-skurrile Geschichte, doch genau diese Mischung will in meinen Ohren nicht so recht aufgehen. Natürlich gehört es in der heutigen Zeit zum guten Ton, dass alle Helden auch in den gefährlichsten Situationen noch einen flotten Spruch auf den Lippen haben, doch wenn man hier beispielsweise anfängt wild mit James-Bond-Titel um sich zu werfen, so wirkt das auf mich nicht witzig, sondern eher albern. Ebenso gestaltet sich auch ein längerer Dialog, in dem es um die Beschaffung von Tee und Gebäck geht. Am Anfang kann man noch schmunzeln, doch leider streckt man die ganze Angelegenheit und so was sorgt dann eher wieder für Unmut über diese Albernheit und es kann kaum die Intention gewesen sein, dass man das Geschehen albern findet. Leider ist es aus meiner Sicht auch um die Spannung nicht zu gut bestellt. Das ganze kommt trotz der verdammt kurzen Spielzeit (um die 38 Minuten) nur sehr langsam richtig in Fahrt und zu allem Überfluss endet das Hörspiel auch noch in dem Moment, in dem man meint, dass es jetzt endlich richtig losgehen würde. Für Hardcore-Science-Fiction-Fans ist die ganze Angelegenheit sicherlich ein Ohr wert, doch in Anbetracht der Konkurrenz macht die 0. Folge Cungerlan rein inhaltlich keine besonders gute Figur.

Sprecher:
Bei den Sprechern werden große Geschütze aufgefahren, jedenfalls dann, wenn man die Namen nur ließt: Dustin Semmelrogge, Bernd Rumpf, Peter Nottmeier oder Peer Augustinski sind hier zu hören. Den letztgenannten Sprecher habe ich ehrlich gesagt kaum erkannt. Während des Hörens fragte ich mich nur, wer denn dieser recht monoton und emotionslos vortragende ältere Herr ist und als dann im Abspann sein Name fiel, bin ich fast vom Glauben abgefallen. Das war für mich schon eine derbe Enttäuschung und auch die übrigen Sprecher bleiben für meine Begriffe hinter ihren Möglichkeiten zurück, was möglicherweise aber auch an den recht eindimensionalen Charakteren liegt. Wer mir aber auch noch überaus negativ auffiel war Nicole Engeln, deren Darbietungen an der einen oder anderen Stelle schon fast in alberne abrutschen, aber wahrscheinlich soll das der witzig-skurrile Stil des ganzen sein. Hier haben wir also leider den Beweis, dass Namen an sich noch keine Aussage über Qualität sind.

Musik und Effekte:
Auf der Seite der Effekte zeigt man sich für meine Begriffe eher zahm, wenn man bedenkt was man in Hörspielen wie „Perry Rhodan“ oder „Star Wars“ schon zu hören bekommen hat. Bei den Action-Szenen sollte es hier und da einfach mehr knallen, damit man die gesamte Szenerie besser vor dem geistigen Auge „sehen“ kann. Dafür hat man bei der musikalischen Untermalung aber ein besseres Händchen bewiesen und die Stücke die man zu hören bekommt lassen einen stellenweise schön die Weiten des Alls erahnen. Leider ist es nicht zu überhören, dass es sich bei der Musik und ein Orchester aus der Konserve handelt und wenn man im Verglich mal „Perry Rhodan“ gehört hat, so umweht die musikalische Seite schon ein leichter Hauch des „Günstigen“. Trotzdem erweist sich die technische Umsetzung insgesamt betrachtet als gelungenster Aspekt dieser Produktion.

Fazit:
Sagen wir es gerade heraus: Die im Vorfeld groß angekündigte Eingebung ist „Cungerlan“ zumindest mit der 0. Folge, „Die Geburt der Revolution“ noch lange nicht. Es fängt schon bei der Geschichte an, die weder so richtig spannend noch wirklich witzig ist. Größtenteils schwirrt mir hierbei eher das Wort „albern“ im Kopf herum, und dies kann gewiss nicht die Intention gewesen sein. Auch auf der Seite der Sprecher setzt sich das fragwürdige Bild fort, denn ein Könner wie Peer Augustinski klingt ungewöhnlich gelangweilt und die weibliche Hauptrolle in Form von Nicole Engeln neigt gerne mal zu einigen Übertreibungen, die auch wieder albern erscheinen. Leider zeigt sich auch die technische Seite nicht so gut wie sie sein könnte, wenngleich es sich hierbei sicherlich um den gelungensten Aspekt dieser Produktion handelt. Dennoch dürfte es soundmäßig etwas mehr krachen und bei der Musik dürfte es gerne ein echtes Orchester sein. Wer nun schreit: DAS IST DOCH VIEL ZU TEUER, dem verrate ich noch, dass der Preis der Produktion wohl das größte Fragezeichen ist. Ein Download bei soforthoeren soll 10 und eine fertige CD ganze 16 Euro kosten. Wofür der Preis gerechtfertigt sein soll entzieht sich jedenfalls völlig meiner Kenntnis, denn die Produktion klingt zu keiner Sekunde so, als sei sie derart kostspielig gewesen. In Anbetracht der Spielzeit von knapp 38 Minuten hätte man vielleicht direkt 2 Folgen auf eine CD packen sollen und selbst dann dürfte man bei 16 Euro noch mit der Nase rümpfen. Wirklich zu empfehlen ist die ganze Angelogenheit somit nur sehr bedingt und vom Prinzip können wohl nur die echten Science-Fiction-Fans mal ein Ohr riskieren, wenn ihnen dieses Riskieren den genannten Preis wert ist. Macht insgesamt eine recht durchschnittliche Produktion, die es aufgrund des Preises auch schwer haben wird ihre Abnehmer zu finden. In Schulnoten ein 4+.

*** / *****
Ausreichend (+)


© 04.02.09 by lord gösel / Hörspiel-Maniac


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Mittwoch, 11. Februar 2009, 07:54

Ich hab eigentlich noch mit mir gehadert ob ich reinhören soll (glaub 14 Euro bei Amazon) aber nach diesem begeisterten Review spar ich mir das Geld wohl doch lieber und laß mein Takimoabo weiter laufen. Da sind die Folgen zwar auch schwanz teuer aber wenigstens sind die CD´s randvoll und die Produktion top.