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DerPoldi

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Sonntag, 29. März 2009, 14:31

Dark Trace - 4. Die Signatur des Mörders

Dark Trace - 4. Die Signatur des Mörders



Erster Eindruck: Neues von Cornelius Liewens

Gleich mehrere Morde erschüttern die Amsterdamer Polizei, sodass Ermittler Cornelius Liewens keine Zeit für eine Sinnkrise bleibt. Doch der Fund eines Toten in den Ufern des Flusses und die grausam ermordete und zugerichtete Frauenleiche scheinen scheinbar keinen Zusammenhang zu haben. Trotzdem wittert Cor eine Verbindung zwischen den Fällen und bittet einen Freund um Rat...

Auch bei der vierten Folge der "Dark Trace"-Reihe wurde wieder alles richtig gemacht. Schon allein der ziemlich sarkastische und kompromisslose Cornelius Liewens ist ein Highlight unter den Ermittlern, für eine unkonventionelle Handlung ist also gesorgt. Wieder haben wir es mit sehr grausamen Morden zu tun, was für gelungene Schockmomente sorgt, da bracht man schon einen halbwegs robusten Magen. Für besonders gelungenen halte ich die Storyführung, bei der am Anfang wirklich alles im Dunkeln liegt und der Hörer nur Schritt für Schritt in die richtige Richtung gelenkt wird. Das garantiert Spannung und wirklich hohem Interesse an der Auflösung des Falles, ich habe förmlich mitgefiebert und war am Ende sehr gepackt von der Geschichte. Und das macht für mich das Geniale an dieser Serie und dieser Folge aus, weswegen ich nur eine ganz klare Empfehlung aussprechen kann.

Dr. Stine Lindberg, Mitarbeiterin von Cornelius Liewens, wird von Melanie Marnstein sehr facettenreich dargestellt, man merkt förmlich die Spannung, die zwischen ihr und Liewens in der Luft liegt. Als Gast hören wir Ghada Al Akel, die sich wunderbar in ihre Rolle hereinfindet und somit die junge Famke sehr lebensecht spricht. In einer kurzen Nebenrolle ist Thomas Karallus als Obdachloser zu hören, der selbst bei diesem kleinen Ausschnitt einen sehr positiven Eindruck hinterlässt. Weitere Sprecher sind Susanne Meikel, Peter Weis und Klaus Dittmann.

Schon allein die Introszene spricht für die fantastische Umsetzung: Der irre Mörder, die schreiende Frau und die eingesetzten Geräusche der Tattomaschiene ergeben ein erschreckendes Gesamtbild. Doch auch der Rest der Story wurde sehr austariert umgesetzt und verschmilzt mit den Sprechern zu einer Einheit.

Das Coverbild ist sehr gut gelungen, man bekommt direkt einen Eindruck, als einen erwartet. Auch wenn nur dieses Motiv verwendet wurde, ist die Aufmachung insgesamt gelungen und - typisch für Maritim - sehr schlicht und übersichtlich gehalten.

Fazit: Hochspannende, packende und rundum gelungene moderne Kriminalunterhaltung, die das aufgedruckte Prädikat "Nicht für schwache Nerven" absolut verdient hat.

2

Donnerstag, 16. April 2009, 10:15



Inhalt:
Eine unheimliche Mordserie hält Amsterdam in Atem. Innerhalb weniger Tage werden mehrere Personen tot aufgefunden - und Kommissar Liewens ist irritiert: Es gibt nicht die geringste Verbindung zwischen den Toten, und auch keine Spur ihres geheimnisvollen Mörders. Doch da entdeckt Cor Liewens erstmals ein Muster hinter den Verbrechen und ahnt, dass es schon bald ein weiteres Opfer geben wird. - Eine atemlose Hetzjagd beginnt... Kann Cor Liewens das Leben des letzten Opfers retten? Oder trägt dieses auch bald die Signatur des Mörders?

Story:
Was für ein Einstieg und ja, das ist mein Ernst: Die Eröffnungsszene der vierten „Dark Trace“-Folge geht im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut. Ziemlich krank ist es auf jeden Fall und schon zu diesem frühen Zeitpunkt wird man der Behauptung „Nichts für schwache Nerven“ gerecht. Doch schon unmittelbar danach wird es ziemlich wirr und es scheint fast so, dass die Frauengeschichten von Cor Liewens interessanter sein sollen als die eigentliche Handlung. Hier liegt auch der große Knackpunkt, denn eine wirklich nachvollziehbare Handlung, die am Ende zur Lösung des Falles führt gibt es gar nicht. Alles findet sich irgendwie von selbst und von der in der Inhaltangabe geschriebenen Hetzjagd kann auch keine Rede sein. Ebenso falsch ist es, dass Liewens ein Muster erkennen würde und ahnt, wer das nächste Opfer sein soll. Natürlich war Cor auch in den zurückliegenden drei Folgen alles andere als ein Sherlock Holmes und viele Dinge basierten eher auf Zufall, aber eine derart wirre Mixtur hat uns Autor Ascan von Bargen bisher noch nicht vorgesetzt. Ich muss sagen, dass ich sehr enttäuscht bin, gerade da mir die dritte Folge richtig gut gefiel. Inhaltlich stellt „Die Signatur des Mörders“ einen ziemlich Griff daneben dar, denn am Ende schüttelt man nur verwirrt den Kopf und denkt sich: „Ah, ja!“.

Sprecher:
Inhaltlich kann man also nicht punkten und dementsprechend muss man mithilfe der Sprecher etwas Land wieder gut machen. Dies gelingt auch, denn allein Martin Kessler ist schon ein echter Glücksgriff. Cor Liewens klingt einfach lässig und nicht selten wie die sprichwörtliche coole Sau und genau das passt zu dem gezeichneten Charakter. Dennoch muss Kessler keine One-Man-Show liefern (wenngleich er sicherlich dazu in der Lage wäre), denn ihm zur Seite stehen mit Melanie Manstein, Andreas Borcherding, Norbert Gastell, Ghadah Al-Akel, Peter Weis oder Thomas Karallus weitere namhafte Profis, die einen ordentlichen Job liefern. Sogar von der fast schon obligatorischen falschen Aussprache diverser Namen bleibt man diesmal verschont. Ganz klar: In diesem Punkt kann man ganz weit oben mitmischen!

Musik und Effekte:
Ein Punkt, der diesem Hörspiel eine sehr eigene Note verleiht ist die Musik. So kommt die Mordszene direkt zu Beginn regelrecht krank daher, durch die prinzipiell völlig deplazierte Musik die dort ertönt. Genau dies ist aber natürlich beabsichtigt und sorgt beim Hörer für dieses Schaudern, dass man bei einem Thriller gerne mal spüren möchte. Auch ansonsten geht es im Hörspiel alles andere als zimperlich zu und man spart nicht mit recht splatterigen Sounds, die auch einen gewissen Ekel hervorrufen. Das Paket aus Musik und Effekten kann somit auch nahezu auf der ganzen Linie überzeugen und die entstehende Atmosphäre ist an verschiedenen Stellen wirklich sehr bedrückend. Hut ab, auch hier liefert man klasse Arbeit!

Fazit:
Die Vorfreude, die ich nach dem Genuss von Folge 3 verspürte weicht mit „Die Signatur des Mörders“ der Ernüchterung. Es ist schon verdammt schade, denn bei den Sprechern und auch der Untermalung mit Musik und Effekten wurde hier richtig gute Arbeit geleistet und man könnt sogar fast meinen, dass man es hier mit der bis dato beste Folge zu tun hätte, wenn … ja, wenn da nicht dieser kleine aber überaus relevante Punkt „Story“ wäre. Inhaltlich kann man mit der neusten Folge nämlich für meine Begriffe so gar nicht punkten. Statt einer nachvollziehbaren Handlung haut uns Ascan von Bargen eine wüste Mixtur um die Ohren, die nicht so recht nachvollziehbar ist und es auch mit der Logik nicht ganz so ernst nimmt. Wirklich zu empfehlen ist die neue Folge also nicht. Selbst Fans der Serie (zu denen ich mich eigentlich zähle) dürften so ihre Probleme mit dieser Episode haben. Insgesamt bleibt ein arg durchschnittlicher Eindruck, der mit schlechteren Sprechern und weniger gelungener Musik sogar in die Kategorie schwach hätte rutschen können. In der Schule wäre es eine glatte 4, denn Mängel sind hier ohne Frage vorhanden, aber mit einem zugedrückten Auge kann man es doch mal hören.

*** / *****
Ausreichend


© 02.04.09 by lord gösel / Hörspiel-Maniac