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Donnerstag, 2. April 2009, 09:52

Claudia Platz
Der Lubberer (TechniSat)
[isbn]3866670532[/isbn]

gelesen von Birgit Becker

Mainz in den 70er Jahren. Ein grausamer Doppelmord an einer Anwältin und ihrer Tochter schreckt die Stadt auf. Es gibt nur wenige verwertbare Spuren, aber viele Spekulationen über das Motiv; von der handfesten Familienkrise über den drogenerfahrenen Freundeskreis der Tochter bis hin zum beruflichen Umfeld der Mutter werden alle Möglichkeiten in Betracht gezogen - zunächst ohne Erfolg. Allerdings tauchen plötzlich immer mehr Hinweise auf, die vermuten lassen, daß die Tochter auch "belubbert", also von einem Voyeur beobachtet wurde ...

Kein überragender, aber doch ein sehr ordentlicher Krimi. Es gibt ein paar kleinere Schwächen, wie etwa Spuren, die zwar angesprochen und zum Teil auch verfolgt werden, aber dann kommentarlos aus der Handlung verschwinden. Darüber hinaus werden einige Szenen, Gegenstände oder Personen ziemlich ausführlich beschrieben, erweisen sich allerdings im Laufe der Handlung als völlig irrelevant ... wollen wir der Autorin mal unterstellen, daß sie auf diese Weise versucht hat, für den Leser falsche Spuren zu legen. Im großen und ganzen liefert die Autorin jedoch eine durchdachte Geschichte mit glaubwürdigen Charakteren ab, sie zeichnet ein angenehm unaufdringliches Bild einer Stadt im gesellschaftlichen Umbruch und hat offensichtlich auch einige Zeit mit Recherchen verbracht, um die damalige Zeit wieder zum Leben zu erwecken. Ortskenntnisse sind von Vorteil, aber keine Bedingung.

Was die Lesung aus dieser Vorlage macht, ist allerdings ziemlich traurig. Wenn Birgit Becker als Erzählerin fungiert, gibt sie sich monoton, teilweise sogar gelangweilt. Spricht sie Personen, wirkt es zum größten Teil sehr unnatürlich, aufgesetzt. Teilweise paßt die Sprechweise auch nicht so richtig zum Bild, das die Autorin von den einzelnen Charakteren zeichnet. Darüber hinaus gibt es viele kleine Feinheiten wie falsche Betonungen innerhalb des Satzes, immer wieder mal Stockungen im Lesefluß und anscheinend keinen Bezug der Sprecherin bzw. der Regie zum Schauplatz Mainz. Wammer en geschbrochene Meenzer Krimi habbe will, dann sollde mer aach wen nemme, der wo e bissje was vunn de Schdadd, de Leid, dene eam Schlabbmaul odder em Esse dort verschdeje duhd.

Absolut solide Vorlage in einer absolut lieblosen Umsetzung.
Ein klarer Fall für die Kategorie "Hörbücher, die es verdient haben, in der Masse unterzugehen"

Gruß
Skywise
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Mittwoch.
Skywise: "Ja klar ist der Laden super und so, aber ich mach' da trotzdem einen Bogen drum, denn allein für's Umschauen muß man da schon den großen Geldbeutel dabei haben."
Kollegin: "Ach was, das geht auch ohne. Mit EC-Karte zum Beispiel."

Fatspuuukie

von zentnerschwerer Last befreit

Beiträge: 1 078

Wohnort: Frank´s Reich

Beruf: Bäckermeister

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2

Donnerstag, 2. April 2009, 11:00

Eine monotone, lieblose Erzählstimme scheint bei Technisat allgemein das Problem zu sein. Zumindest habe ich das bis jetzt auch jedesmal feststellen müssen.
Kuchen erreicht Stellen, da kommt Motivation gar nicht hin!

Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.
(Mark Twain)

Wenn ein unordentlicher Schreibtisch einen unordentlichen Geist repräsentiert, was sagt dann ein leerer Schreibtisch über den Menschen, der ihn benutzt aus?
(Albert Einstein)