Helmut Krausser
Schmerznovelle (der hörverlag)
[isbn]3895849839[/isbn]
gelesen vom Autor
Ausgesprochen ungewöhnliche Dreiecksgeschichte rund um einen Psychologen, der sich auf sexuelle Aberrationen spezialisiert hat, eine faszinierende Frau und deren bereits verstorbenen Mann. Damit die Geschichte nicht so sehr nach Schema F verläuft, leidet die Frau an einer Persönlichkeitsstörung, so daß sie zeitweise den Part ihres Mannes übernimmt.
Die "Schmerznovelle" ist sprachlich sehr schön, dem Autor gelingt es auch, eine fesselnde Atmosphäre aufzubauen und die Gedankenwelt des Psychiaters gekonnt nachzuzeichnen, aber irgendwie verläuft doch ziemlich viel von der eigentlich faszinierenden Handlung einfach so im Sande, phasenweise schleppt sich die Geschichte müde dahin oder wird durch einige Einschübe künstlich ausgebremst.
Ist im großen und ganzen in Ordnung; Sprachfanatiker dürften mit der Geschichte mehr anfangen können als diejenigen, die tatsächlich aufgrund des Klappentextes ein "Krimipornomelodram" erwarten.
Gruß
Skywise
Freitag.
Kollegin: "Schlimm. Verlängertes Wochenende, Leute schieben Panik, die Vorräte reichen nicht, also stürmen sie bis an die Zähne bewaffnet die Supermärkte. Ich bin mit dem Klopapier auf die Straße, plötzlich machten Gerüchte die Runde über einen neuen Lockdown ab Dienstag. Danach ging's erst so richtig los. Falls der Supermarkt jetzt aussieht wie Dresden '45 - könnte meine Schuld sein."