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DerPoldi

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1

Mittwoch, 8. April 2009, 21:13

Gruselkabinett - 34. Die obere Koje (***ACHTUNG SPOILERGEFAHR!***)

Gruselkabinett - 34. Die obere Koje



Erster Eindruck: Unheimliche Nächte auf einem Schiff

Aldous Brisbane hat zwar schon einige Reisen mit dem Schiff hinter sich, das merkwürdige Benehmen des Stewarts Robert, als dieser von seiner Zimmernummer erfährt, verunsichert ihn aber doch. In der ersten Nacht verhält sich sein Mitbewohner der Kajüte aber sehr merkwürdig und öffnet mitten in der Nacht das Bullauge. Doch am nächsten Morgen erfährt Aldous vom Schiffsarzt, warum der Stewart so komisch reagiert hat...

Nach dem eher neueren Roman der letzten beiden Folgen widmen sich die Macher von Titania Medien in der 34. Folge des Gruselkabinetts wieder einer klassischen Geistergeschichte namens "Die obere Koje" von Francis Marion Crawford. Der Beginn ist wieder recht ruhig, erste Zweifel an der Sicherheit auf dem Schiff kommen jedoch schnell auf. Schon in der ersten Nacht steigert sich die Spannung, denn im Gegensatz zu den Akteuren ist man als Hörer der Serie ja durchaus von der Existenz übersinnlicher Phänomene überzeugt. Immer wieder wechseln sich die Nächte voller Geistererscheinungen mit ruhigen Tagen ab, in denen man den Geheimnissen stärker auf den Grund gehen kann. Das Ende ist recht ungewöhnlich, denn es bleibt offen und ein richtiges Herzschlagfinale, wie wir es aus anderen Folgen gewohnt sind, bleibt aus. Dennoch hat "Die obere Koje" seine gruseligen Momente, übrig bleibt eine solide Folge der Serie, die vielleicht nicht an die Top-Folgen heranreichen kann, aber immer noch atmosphärische Unterhaltung bietet.

Wieder sind es recht wenige Sprecher, um die Geschichte erzählen zu können, wobei wieder einige neue Stimmen auftauchen. Diese Abwechslung der oft ähnlichen Sprecherriegen halte ich für sehr sinnvoll und birgt neues Potenzial für den Hörer. Axel Malzacher ist bisher in noch keinem Hörspiel aufgetaucht, meistert aber gekonnt die Doppelbelastung als handelnde Figur und Erzähler. Er spricht den Aldous Brisbane sehr gediegen und betont, was hervorragend zu der Rolle passt. Jürgen Thormann ist dagegen langjähriger Sprecherprofi und ist hier mal wieder als Schiffsarzt Morton Hollows sehr überzeugend. Captain Grady wird von Peter Reinhardt ebenso überzeugend und eindringlich gesprochen. Außerdem sind noch Tobias Nath, Uwe Büschken, Markus Pfeiffer und Uli Krohm zu hören.

Neben der wie immer atmosphärischen Musik können in Sachen Akkustik die Geräusche sehr überzeugen. So wird über weite Teile des Hörspiel mit Möwengeschrei und Wasserplätschern eine maritime Stimmung erzeugt, während sich das übergangsweise Fehlen von Geräuschen während der Geisterszenen mit darauf folgenden Effekten abwechselt und somit ein dynamisches Gesamtbild erzeugt wird. Wieder sehr gut gelöst!

Ein Gegenpol zu den anderen Covern ist die Titelillustration. Recht schlicht prangt ein Totenkopf in dem für das Hörspiel wichtigen Bullauge und zieht schnell alle Blicke auf sich. Überzeugen kann wieder die übersichtliche Aufmachung mit den Säulenmotiven und die typische Auflistung der Tracks hinter der CD.

Fazit: Eine solide Folge aus dem Gruselkabinett mit einer gelungenen Atmosphäre. Eine klare Kaufempfehlung.

2

Samstag, 11. April 2009, 08:53

Dieses Hörspiel hat mir sehr gut gefallen, gruselig und trotz der wenigen Sprecher nicht langweilig oder eintönig.

acquire

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3

Sonntag, 19. April 2009, 19:49

Gruselkabinett Folge 34 - Die obere Koje

"Die obere Koje" handelt von einem Schiffsreisenden, in dessen Kabine Menschen verschwinden oder verrückt geworden von Bord springen. Auslöser scheint die obere Koje zu sein. Um dem Spuk auf den Grund zu gehen, verbringen der Captain und Schiffsreisende zusammen eine Nacht in der Kabine 105.

Zitat

SPOILER:
Die Handlung wird dramatisch und spannend erzählt. Bei dieser Folge fehlt mir allerdings allzusehr eine Begründung, warum es in der Kabine spukt. Klar ist nur, dass sie von einem Geist bewohnt wird, der wohl seine Ruhe wünscht. Doch wegen der ganzen Schilderungen des Spuks wüsste ich zu gern, wie es dazu gekommen ist, dass es Spukt.


Bei den Sprechern ist mir Jürgen Thormann als sympathischer Doktor sowie Tobias Nath als verängstigter Stewart oder nicht an Spuk glaubender Robert positiv aufgefallen.
Axel Malzacher spricht die Rolle des Schiffsreisenden gut. Besonders beeindruckend spricht er die gehetzten Szenen.
Insgesamt sind wie gewohnt die Sprecher gut ausgewählt worden.

Ebenso verhält es sich mit der Musik: Stets unterstützt sie die jeweilige Stimmung. Auch die Geräusche passen stets.

Fazit:
Eine gute Produktion, dessen einziger Haken die Geschichte darstellt, die wegen der fehlenden, aber meiner Meinung nach interessanten, Begründung für den Spuk an Wert verliert.

Eine Anmerkung am Rande: Schade finde ich, dass auf der CD keine Angabe über die Spiellänge zu finden ist.
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irina

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4

Sonntag, 19. April 2009, 20:12

ich hab mal deinen beitrag editiert und den spoiler gespoilert … der eine oder andere, der die geschichte noch nicht gehört hat, möchte vielleicht nicht vorher wissen, was es mit der kabine auf sich hat.

ansonsten find ich das ne interessante bemerkung, dass der einzige haken an der produktion die geschichte ist. ich muss doch immer wieder staunen, wie wenig wert offenbar inzwischen auf die geschichte gelegt wird zwischen all den tollen effekten und musiken und belebt von grandiosen sprechern – hauptsache, die atmosphäre stimmt …

ich selbst fand die geschichte übrigens relativ spannungsarm und das ende unbefriedigend, aber ich weiß natürlich, dass ich spießig bin, wenn ich ne art aufklärung auch für gruselgeschichten will, die ja nun mal mysteriös sein sollen! ;)
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Tina

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5

Sonntag, 19. April 2009, 20:24

Von der Atmosphäre her, hat mir die Folge schon ziemlich gut gefallen. Allerdings lässt auch für mein Empfinden die Auflösung zu wünschen übrig. Da halte ich es wie Irina. Ich will alles haarklein erklärt. :shy:

Habt Ihr eigentlich auch empfunden, dass der Schlusssatz irgendwie unlogisch ist?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tina« (19. April 2009, 20:25)


DRY

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6

Sonntag, 19. April 2009, 21:06

Zitat

Original von Tina
Ich will alles haarklein erklärt. :shy:


Das muss ich persönlich überhaupt nicht haben - ich bin eigentlich ohnehin eher der Fan offener Enden (da kommt es aber auch wieder darauf an, ob der Autor einfach nur keinen Ausweg mehr wusste oder aber ganz absichtlich und geschickt ab einem bestimmten Moment abbricht).
Für mich ist das hier also kein Schwäche-Kriterium.
Falls du auf der Suche nach weiteren News rund ums Hörspiel bist, schau doch einfach mal auf www.hoerspiel3.de vorbei.

irina

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7

Sonntag, 19. April 2009, 21:25

Zitat

Original von Tina
Habt Ihr eigentlich auch empfunden, dass der Schlusssatz irgendwie unlogisch ist?

nö! :nö: wieso meinst du?!
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irina

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Sonntag, 19. April 2009, 21:30

Zitat

Original von DRY
Das muss ich persönlich überhaupt nicht haben - ich bin eigentlich ohnehin eher der Fan offener Enden (da kommt es aber auch wieder darauf an, ob der Autor einfach nur keinen Ausweg mehr wusste oder aber ganz absichtlich und geschickt ab einem bestimmten Moment abbricht).

da ich mal annehme, dass du in diesem fall davon ausgehst, dass es absicht war: welchen effekt/zweck soll das denn bei dieser geschichte haben, nicht zu erklären, wie es zu den ereignissen kam? soll es vielleicht den gruseleffekt steigern (der bei mir ohnehin schon nicht so recht angekommen ist :D )?
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Sonntag, 19. April 2009, 21:36

Zitat

Original von irina

Zitat

Original von Tina
Habt Ihr eigentlich auch empfunden, dass der Schlusssatz irgendwie unlogisch ist?

nö! :nö: wieso meinst du?!


Naja, haben sie den Geist nun gebannt oder nicht? Wenn ja, warum sollte dann die obere Koje immer noch besetzt sein? :confused:

Mit offenen Enden kann ich mich nur bedingt anfreunden. Kommt auf die Geschichte an. Bei dieser hier wäre mir eine genauere Erklärung lieber gewesen. Gerade bei Gruselgeschichten lässt sich auf diese Weise der Gruselfaktor steigern.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tina« (19. April 2009, 21:38)


irina

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10

Sonntag, 19. April 2009, 21:37

Zitat

Original von Tina
Naja, haben sie den Geist nun gebannt oder nicht? Wenn ja, warum sollte dann die obere Koje immer noch besetzt sein? :confused:


Zitat


(Spoiler)nein, sie haben ihn nicht gebannt, nur in der einen nacht vorübergehend vertrieben. deshalb bewohnt der geist immer noch die obere koje und sie können/wollen die kabine nicht mehr vermieten.(Spoilerende)
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11

Sonntag, 19. April 2009, 21:39

Zitat

Original von irina

Zitat

Original von Tina
Naja, haben sie den Geist nun gebannt oder nicht? Wenn ja, warum sollte dann die obere Koje immer noch besetzt sein? :confused:

(Spoiler)nein, sie haben ihn nicht gebannt, nur in der einen nacht vorübergehend vertrieben. deshalb bewohnt der geist immer noch die obere koje und sie können/wollen die kabine nicht mehr vermieten.(Spoilerende)


Ah ja. Man sollte halt vielleicht doch nicht versuchen etwas familientauglich Essbares zu zaubern und dabei ein Hörspiel zu hören. :shy: Nun ergibt der letzte Satz freilich einen Sinn. ;)