Die drei ??? - 61. und die Rache des Tigers
Erster Eindruck: Gammelfleisch und ein Vergnügungspark
Bei der Einweihungsfeier eines Vergnügungsparks wird ein Sprengsatz während der Rede des Besitzers gezündet. Schnell findet er in der protestierenden Bürgerinitiative die Schuldigen, die für den Erhalt der Natur sind und eine Jugendfarm errichten wollen. Die drei Detektive Justus, Peter und Bob interessiert der Fall, und im angrenzenden Lokal treffen sie auf die Kellnerin Anne, die ihnen helfen will. Doch während einer nächtlichen Aktion verschwindet sie plötzlich...
Viele Themen finden Einzug in die 61. Folge der drei ???: In "Die Rache des Tigers" werden Gammelfleisch in einem Restaurant genauso behandelt wie ökologische Aktivisten (die im Gegenzug zur vorletzten Folge nicht sonderlich gut wegkommen) und Falschgeld. Als unbedarfter Hörer kann man da schon einmal den Überblick verlieren und sich die Zusammenhänge noch einmal klar machen. Hinzu kommt noch eines der berühmten Rätsel, dass sie zur Lösung des Falles führt. Auch wenn die Geschichte recht überladen wirkt und definitiv mit Klischees behaftet ist, kommt Spannung auf und die Auflösung des Falles liegen lange Zeit im Dunkeln. Leider verliert die Geschichte ab circa der Hälfte ihre Gradlinigkeit und wirkt etwas krude, aber das spannende Finale macht diese kleine Schwäche wieder wett, sodass eine ganz gute, wenn auch nicht überragende Folge der drei Juniordetektive dabei herauskommt.
Sehr gefreut habe ich mich über den Einsatz von Andreas von der Meden als Chaffeur Morton, der mir schon in vielen Folgen Freude bereitet hat und hier eine amüsante Schimpfkanonade loslässt. Janina Richter ist als Anne sicherlich eine gute Wahl und spricht die Rolle sehr eindringlich und überzeugend. Wie eigentlich immer kann auch hier als Bob Andrews Andreas Fröhlich begeistern und sorgt mit seiner trockenen Art für eine schöne Stimmung. Weitere Sprecher sind unter anderem Ursula Sieg, Holger Mahlich und Wolfgang Völz.
Die musikalische Gestaltung der Serie hat sich seit Langem nicht verändert und bietet so einen großen Wiedererkennungswert. Auch wenn sich die Musik hier nicht besonders hervorheben kann, wird mit ihrem Einsatz und der Verwendung passender Geräusche eine angenehme Atmosphäre erzeugt, die gut zu der Geschichte passt.
Äußerst gelungen ist die Coverzeichnung. Der Übergang zwischen Mensch und Tiger ist ein großer optischer Reiz, insgesamt wirkt alles sehr geheimnisvoll und mit den verwendeten Blau- und Violetttönen sehr ansprechend. Die übliche Gestaltung rundet den positiven Eindruck ab.
Fazit: Eine durchaus gelungene Folge des Ermittlertrios, die über kleinere Schwächen hinwegtäuschen kann.