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DerPoldi

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Samstag, 18. April 2009, 10:26

Andi Meisfeld 4. und die Stadt am Meer

Andi Meisfeld 4. und die Stadt am Meer



Erster Eindruck: Dufte Abenteuer am Meer

Ein neuer Abschnitt von Meisenstedt wird eröffnet, und der liegt direkt am Meer! Andi, Armin und Aleksa wollen unbedingt hin. Glücklicherweise werden sie für ihre Heldentaten von der Königin dorthin eingeladen, nur Armin muss krank zu Hause bleiben. Dafür wollen sich Andi und Aleksa ein wunderschönes Wochenende machen doch direkt nach ihrer Ankunft beobachten sie einige merkwürdige Ereignisse. Natürlich ermitteln die beiden wieder…

Nach der wirklich genialen dritten Folge fährt Andi Meisfeld Nummer 4 mit dem Titel und die Stadt am Meer deutlich zurück. Das betrifft am deutlichsten das Tempo, das dieses mal eher gemächlich ist und stark an einige Jugendkrimiserien der 80er erinnert. Wirklich viel passiert nicht, das Intro ist relativ lang, zusammenfassen lässt sich das Hörspiel recht kurz. Trotzdem kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf, dafür agieren die Sprecher zu glaubhaft und zu liebevoll, dafür sind einem die Charaktere zu nah ans Herz gewachsen. Auch in Punkto Humor ist dieses Stück nicht mehr so extrem ausgeprägt, die kalauerischen Anspielungen auf real existierende Personen - die in der letzten Folge passend und gut waren - hätten hier gestört und wären unangenehm aufgefallen. Aber so besinnt sich die Serie auf das zurück, was sie eigentlich sein will: Eine Hommage an Juniordetektivhörspiele in neuem, modernen Gewand. Das gelingt ganz hervorragend und bietet wieder sehr gute Unterhaltung.

Hauptfigur Andi wird wieder von Tom Steinbrecher gesprochen, der auch hier viel Liebe für das Projekt beweist und eine perfekte Leistung bringt. Unterstützung bekommt er unter anderem von Vanessa Petrou, die ehemalige No Angels-Sängerin gibt ihr gelungenes Hörspieldebut als freundliche Verkäuferin. Highlight ist dieses mal für mich Christian Rhode als unsympathischer Bürgermeister, der der Königin ziemlich viel Honig um den Mund schmiert. Weitere Sprecher sind unter anderem Andreas von der Meden, Sven Matthias und Katharina Geng.

Auch die Musik finde ich wieder außerordentlich gut, einmal mehr beweist Tom Steinbrecher sein Gespür für schöne Stimmungen. Dabei hält sie sich während der Dialoge dankenswerterweise arg zurück, sodass wir bei gesprochenen Parts nur wenig Ablenkung haben. Die Geräusche sind ebenfalls wieder realistisch und passend eingefügt.

Ich mag den Stil der Cover sehr, auch hier wird vor viel weiß eine einzige Zeichnung präsentiert, die sehr gut passt und eine Szene aus dem Hörspiel darstellt. Diese sehr zurückgefahrene Gestaltung ist definitiv ein Blickfang und sehr einprägsam, beste Voraussetzungen also um neue Käufer anzusprechen.

Fazit: Ein weiteres sehr gutes Hörspiel der Andi Meisfeld-Reihe, die ich jedem nur empfehlen kann. Weiter so!

DRY

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2

Mittwoch, 6. Mai 2009, 19:41

Der neu eröffnete Bereich, die "Stadt am Meer" ist DAS Gesprächsthema in Meisenstedt. Keine Frage, dass es Andi Meisfeld dorthin zieht. Doch mit Armin ist zur Zeit nichts los, da er krank im Bett liegt. Bleibt also noch Alexa. Und die ist von Andis Idee ebenso begeistert wie er selbst. Nun heißt es nur noch eine preisgünstige Unterkunft finden und dann kann es auch schon losgehen. Und zu allem Glück steht in Kürze sogar ein verlängertes Wochenende an. Doch wie das im Leben nunmal so ist, kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Und so dürfen Andi und Aleksa überraschend die Königin zur Einweihung der "Stadt am Meer" begleiten.

Das ist jetzt aber nicht der ganze Inhalt dieses Hörspiels, oder?
Nein, natürlich nicht. Auch diesmal darf Andi Meisfeld einen Fall lösen, doch bis es soweit ist, vergeht eine ganze Zeit. Das Vorgeplänkel ist anfangs noch ziemlich unterhaltsam, zumal Skriptautor Tom Steinbrecher auf schnell ablaufende abwechselnde Szenen setzt, doch je länger man darauf wartet, dass nun mal der Moment kommt, in dem Andi in ein neues Abenteuer gestürzt wird, desto mehr zieht sich die ganze Angelegenheit dann doch in die Länge. Das vermögen die vielen netten und liebevoll ausgearbeiteten Ideen rund um die Meisentypischen Besonderheiten nicht zu verhindern.

So vergeht beinahe die erste Hälfte des Hörspiels in völlig harmlosen Momenten, in denen kaum etwas von größerer Relevanz geschieht.
Aber dann, eines Nachts, macht Andi eine Beobachtung, die es in sich hat. Und endlich kann es los gehen mit dem neuen Fall. Aber selbst dieser verläuft über weite Strecken zu unspektakulär, wenngleich insgesamt schon interessanter.
Dennoch überzeugt mich der Aufhänger nicht vollständig. Sollte es tatsächlich nur eine einzige Version der Pläne geben? Nunja, in Meisenstedt mögen andere Gesetzmäßigkeiten herrschen als bei uns, aber das kommt mir dann doch eine Spur zu oberflächlich durchdacht rüber.

Auch wenn das ganze drumherum - die sympatische Stimmung, die glaubwürdig agierenden Sprecher, allen voran das Duo Steinbrecher-Sodhi, das durch die Musik erzeugte gute Laune-Feeling - passt, so hat man es trotzdem mit der bisher schwächsten Geschichte der noch jungen Serie zu tun. Obgleich das Dialogtempo grundsätzlich über keine Überlängen verfügt und einiges an Abwechslung im Spiel ist, macht sich der zu dünne Fall nachhaltig bemerkbar und sorgt dafür, dass es teilweise sogar ein kleines bißchen langweilig wird.

So ein Ausrutscher ist zu verkraften, beim nächsten Mal kann es nur wieder nach oben gehen. Denn die Zutaten sind nach wie vor stimmig und reich an Qualität.
Falls du auf der Suche nach weiteren News rund ums Hörspiel bist, schau doch einfach mal auf www.hoerspiel3.de vorbei.