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DerPoldi

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1

Mittwoch, 22. April 2009, 18:57

Die Morde des Émile Poiret - 1. Das Mysterium des Vollmond-Sees

Die Morde des Émile Poiret - 1. Das Mysterium des Vollmond-Sees



Erster Eindruck: Eine tödliche Party und ein ominöses Hotel

Auf einem Fest der französischen Baronesse Eugenie de Villet bittet Jonathan Gardner seinen Freund Émile Poiret um Mithilfe in einem Fall in England. Doch plötzlich stürzt sich die exzentrische Dame von Wahnvorstellungen getrieben von dem Balkon. Unwillig lässt Poiret den Fall ruhen und kehrt ins im verhasste Englang zurück, wo er viele Überraschungen erleben wird - positive wie negative...

Seinen sowieso schon ausgeprägten Krimisektor baut das Dortmunder Label Maritim mit einer weiteren Serie aus: "Die Morde des Émile Poiret", in der der belgische Meisterdetektiv rätselhafte Mordfälle aufdecken wird. Die erste Folge "Das Mysterium des Vollmond-Sees" startet recht verhalten und mit einer etwas platten, aber selbstironischen Charakterisierung der Hauptfigur, in der Poiret einfach einige seiner Eigenschaften aufzählt. Der Tod der Baronesse ist ein erstes Aufbegehren der Serie gegen das reine Erzählen, doch erst einmal in "Good old England" angekommen häufen sich die bemerkenswerten Informationen, wobei das Hörspiel weiterhin auf einem angenehm ruhigen Erzähltempo bleibt. Verschiedene Personen werden beschrieben, und auch Poiret bekommt durch seine große Selbstsicherheit und sein charmantes Verhalten mehr Profil. Gegen Ende weiß sich das Hörspiel noch einmal mit einem zweiten Todesfall zu steigern, die anschließende Auflösung hätte jedoch dynamischer gestaltet, die langen Erklärungen gekürzt werden können. Der Fall an sich ist dabei durchaus interessant, wirkt aber stellenweise etwas konstruiert. Auch wenn diese Serie nicht wirklich Neues bietet, variiert es den Scharfsinn eines Sherlock Holmes, den Witz eines Pater Brown und viele weitere bekannte Motive, sodass ich auf die Entwicklung der Serie gespannt bin.

Mit französischem - Verzeihung, belgischem Akzent spricht Donald Artuhr den Émile Poiret. Seine sehr markante und unverwechselbare Stimme verleiht er einen charmanten und etwas spitzbübigen Klang und dominiert damit das Hörspiel. Auch ein Erzähler ist dieses mal zu hören, was ungewöhnlich für Maritim ist. Peter Buchholz macht seine Sache jedenfalls sehr gut und drängt sich nicht zu sehr in den Vordergrund. Sehr gut hat mir Karin Eckhold als Baronesse de Villet gefallen, die ihr einen exzentrischen und lebhaften Stempel aufdrückt. Weitere Sprecher sind unter anderem Anke Reitzenstein, Peter Weis und Tina Eschmann.

Eine gelungene Atmosphäre wird hier besonders durch den Einsatz von Geräuschen erzeugt, die die jeweils passende Stimmung zu den Szenen erzeugen und vieles ohne den Einsatz von Sprechern erklären. Doch auch die Musik während der Übergänge und besonders am Anfang sind sehr gelungen und setzen gelungene Akzente, mal ruhig, mal zackig. Lustig ist die nette Dame, die mit charmantem Akzent die Serie ansagt.

In blendendem Weiß erstrahlt die Aufmachung der CD, die wie beim Label üblich sehr minimiert ist. Das Cover zeigt uns neben einem Bild des Belgiers noch eine stimmungsvolle Illustration zu der Folge. Mond, Wolf und nebelverhangener See sind zwar wunderschön anzusehen, haben aber nur am Rande mit der eigentlichen Handlung zu tun.

Fazit: Nummer eins der Serie ist solides Mittelmaß, in der Serie steckt aber sicherlich noch mehr. Mal sehen, wie es weitergeht.

2

Mittwoch, 22. April 2009, 22:38

RE: Die Morde des Émile Poiret - 1. Das Mysterium des Vollmond-Sees

Hmm. Klingt ja ganz interessant, aber so ganz begeistert klingt das bisher ja nicht. Ich werde mal reinhoeren, aber mit gedaempften Erwartungen.

DRY

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3

Mittwoch, 22. April 2009, 23:05

Na, wenn DerPoldi schon mal von einem Hörspiel nicht so begeistert ist, kann man wohl in der Tat nicht viel erwarten.

Aber mich reizt das Ding allein vom Titel her eh schon überhaupt nicht...
Falls du auf der Suche nach weiteren News rund ums Hörspiel bist, schau doch einfach mal auf www.hoerspiel3.de vorbei.

4

Mittwoch, 22. April 2009, 23:17

Ich werde als Fan von Agatha Christie Geschichten mal reinhoeren.

@Poldi: Wieviele Minuten geht das Teil denn?

5

Mittwoch, 22. April 2009, 23:33

Zitat

Original von DRY
Na, wenn DerPoldi schon mal von einem Hörspiel nicht so begeistert ist, kann man wohl in der Tat nicht viel erwarten.


Das selbe hab ich auch gedacht.
Muss ja echt "toll" sein, das Teil.
Ist es ein Vogel!? Ist es ein Flugzeug!? Nein, es ist................der Teddy!

DerPoldi

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6

Donnerstag, 23. April 2009, 00:05

Wo hab ich denn geschrieben das ich das Hörspiel nicht gut finden würde? Ich sagte es steckt im soliden Mittelmaß.

@Cherusker:

Es läuft 73 Minuten

7

Donnerstag, 23. April 2009, 01:41

Zitat

Original von DerPoldi
@Cherusker:

Es läuft 73 Minuten


Danke. Gibt es denn gute Mitratekost? Das war fuer mich bei Poirot Geschichten immer am wichtigsten. Gibts das hier? Oder ist das alles entweder zu durchsichtig oder zu abwegig und konstruiert?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Cherusker« (23. April 2009, 01:44)


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8

Donnerstag, 23. April 2009, 01:54

Zitat

Original von DerPoldi
Wo hab ich denn geschrieben das ich das Hörspiel nicht gut finden würde? Ich sagte es steckt im soliden Mittelmaß.

Da attestieren dir Außenstehende verblüfft doch einen Funken Meinungsvielfalt jenseits des üblichen "alles geil"-Flusses, wei du mal was NICHT geil gefunden hast, und du konterst mit "Nee, im Grunde war es immer noch halb geil" :D


Gebe Dich niemals mit einer Hörspielgurke ab.
Erst zieht sie dich auf ihr sein Niveau hinab.
Danach schlägt sie dich aufgrund ihr seiner Hörspiel-Erfahrung.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Dennis Rohling« (23. April 2009, 01:55)


irina

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9

Donnerstag, 23. April 2009, 08:21

RE: Die Morde des Émile Poiret - 1. Das Mysterium des Vollmond-Sees

Zitat

Original von DerPoldi
Mit französischem - Verzeihung, belgischem Akzent spricht Donald Artuhr den Émile Poiret.

was issn n belgischer akzent? es gibt doch gar keine belgische sprache?! :klug:
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

DerPoldi

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10

Donnerstag, 23. April 2009, 09:09

Zitat

Original von Cherusker
Danke. Gibt es denn gute Mitratekost? Das war fuer mich bei Poirot Geschichten immer am wichtigsten. Gibts das hier? Oder ist das alles entweder zu durchsichtig oder zu abwegig und konstruiert?


Ich fand es nicht so durchsichtig, aber da muss sich jeder seine eigene Meinung zu machen würd ich sagen

Zitat

Original von irina

Zitat

Original von DerPoldi
Mit französischem - Verzeihung, belgischem Akzent spricht Donald Artuhr den Émile Poiret.

was issn n belgischer akzent? es gibt doch gar keine belgische sprache?! :klug:


Das war mehr aus dem Hörspiel aufgegriffen weil das da ein kleiner Runing-Gag ist

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »DerPoldi« (23. April 2009, 09:12)


irina

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11

Donnerstag, 23. April 2009, 10:51

Zitat

Original von DerPoldi
Das war mehr aus dem Hörspiel aufgegriffen weil das da ein kleiner Runing-Gag ist

ich hatte es befürchtet … :lol:
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

12

Dienstag, 19. Mai 2009, 11:53

Hat das vielleicht noch jemand gehört?
Interessieren würde es mich ja schon aber wenn selbst DerPoldi nicht soooo begeistert ist.....
Ist es ein Vogel!? Ist es ein Flugzeug!? Nein, es ist................der Teddy!

13

Dienstag, 19. Mai 2009, 16:21

Ich hab es bestellt und warte noch auf die Lieferung. Als Poirot Fan bin ich gespannt aber setze meine Erwartungshaltung auch niedrig an. Pops hat auf seiner hoerspieltipps.net Seite auch eine Rezi stehen. Fazit: +. Ich hoffe die Serie steigert sich noch. Ich riskiere auf jeden Fall ein Ohr.

14

Mittwoch, 22. Juli 2009, 06:16

Ich habe heute den ersten Poiret Fall gehoert und hier ist mein Eindruck.

Ich bin grosser Fan von Agatha Christie's Poirot (ich habe fast alle Poirot Buecher gelesen und Filme gesehen) und war deshalb schon gespannt auf die Folge. Ich war jedoch auch skeptisch, aufgrund der recht durchschnittlichen Meinungen und der Schwierigkeit die "Queen of Crime" einfach zu kopieren.

Das Hoerspiel faengt ueberraschend an .... mit fast 90 Sekunden Anfangsmusik. Das ist auch selten und ich hatte mich schon gefragt, wann es denn endlich losgeht. Und dann ging es los und die sehr stimmungsvolle Musik und die interessant strukturierte Geschichte fing an, mich zu interessieren. Besonders die Musik ist seht stimmungsvoll und sehr schoen anzuhoeren und sie traegt sehr viel zu der Stimmung des Hoerspiels bei. Nun werden Charaktere eingefuegt, Beziehungen dargelegt und ich habe gespannt auf Kleinigkeiten geachtet, die mir wichtiges zur Findung des Taeters bieten koennen. Das hat mich sehr an den Anfang fast jeder Poirot Geschichte erinnert, die ohne den Meisterdetektiv anfaengt und andere Charaktere eingefuegt werden, um den Grundstein fuer die Geschichte zu legen. Gluecklicherweise gibt es genuegend interessante und verschiedene Charaktere, so dass man als Hoerer gut mitraten kann.

Die Sprecher haben mit gut gefallen. Der Erzaehler ist sehr gut und die anderen Sprecher sind gut und auch recht leicht voneinander zu unterscheiden (was bei Agatha Christie Geschichten oft nicht so einfach ist). Nach der Einfuehrung einiger Charaktere, tritt dann Emil Poiret auf. Recht interessanter Charakter, der eine 1-1 Kopie von Poirot ist. Warum das? Ich haette mir wenigstens ein paar Unterschiede gewuenscht. Der gesamte Charakter ist derselbe, nur die Sprueche ueber die "kleinen grauen Zellen" sind nicht da, sonst ist alles dasselbe, inklusive "Ich bin nicht franzoesisch, sondern aus Belgien>". Da haette ich mir mehr Eigenstaendigkeit gewuenscht. Der Sprecher von Poiret hat eine schoene Stimme, jedoch leider gefaellt mir sein belgischer Akzent nur teilweise. An einigen Stellen klingt der Akzent ganz gut, aber an anderen klingt das doch recht kuenstlich und albern. Das ist einer der Punkte, wo man das Hoerspiel am meisten verbessern kann. Man gewoehnt sich zwar an den Akzent, aber es hoert sich doch arg kuenstlich an. Ich waere auch mit einem einfachen deutschen Worten ohne Akzent zufrieden gewesen. Am Ende des Hoespiels (bei der Poirot-typischen Aufklaerung des Falles, bei der alle Verdaechtige im Raum zusammensitzen), gefiel mir dagegen der Akzent gut. Ich weiss nicht, ob ich mich bis zum Ende einfach dran gewoehnt hatte oder ob er da einfach besser klingt. Ich hoffe, dass sich das noch verbessert.


Die Geschichte kommt zu einem ersten Hoehepunkt, der gut gespielt ist und dann gibt es einen Laenderwechsel und man wundert sich erstmal wie es nun weitergeht und wie das alles zusammenhaengt.


Die Geschichte fand ich ueberraschend komplex und spannend und sie ist meiner Meinung nach eher an den Poirot Romanen als den Kurzgeschichten orientiert, was ich sehr gut finde. Es gibt sogar zwei verschiedene Handlungen in zwei verschiedenen Laendern und es wird sogar teilweise versucht eine Gruselstimmung aufzubauen (Stickwort Nebelsee), was eine interessante Abweichung von Poirot war. Die Laenge des Hoerspiels wird vielleicht manche abschrecken, die mehr gekuerzt haben wollen. Mir hat die Laenge gepasst da eine gewisse Komplexitaet und auch eine gewisse Anzahl von Charakteren notwendig ist, um den Fall interessant und zum mitraten zu gestalten. Man braucht mehr Charaktere als den Moerder, die Leiche und Poirot und die gibt es und sie werden interessant und mit schoener Musik und Stimmung beschrieben.



Insgesamt fand ich den Fall spannend und die Aufloesung logisch. Gute Mitratekost, die Chancen auf das Herausfinden des Moerders gibt. Genial ist die Stimmung durch die Musik, die eine andere Zeit auferstehen laesst.

Fazit: Gut. Ich hoere mir morgen den zweiten Teil an. Hoffentlich ist dort der Akzent besser und konstanter und hoffentlich gibt man Poiret mehr Eigenstaendigkeit gegenueber seinem beruehmten Literaturfreund. Wenn dann die Geschichten abwechslungsreich und logisch bleiben, koennte das eine gute Serie werden.