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DRY

Aggro-Tim & Killer-Klößchen

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Samstag, 1. August 2009, 22:29

Gordon Black - 002) Die Augen des Dämons

Schon wieder das komplette Intro über Gordon Blacks Vorgeschichte? Irgendwie erinnert dies ja schon an die Europa Macabros-Reihe, die ebenfalls mit einem recht langen Einstieg jede Folge einleitete. Da dieser hier aber noch etwas länger ist, ist mir das persönlich fast zu viel.
Aber ich will mich ehrlich gesagt gar nicht groß an diesem Detail aufreiben, denn es gibt wahrhaftig noch genug anderes, gewichtigeres an diesem Hörspiel zu kritisieren. Leider.

Nachdem schon der Erstling keinen wirklich überzeugenden Eindruck hinterlassen konnte, zeigt sich die zweite Geschichte fast noch eine Spur schwächer. Bereits die erste Szene macht alles andere als große Lust weiterzuhören. So lange Wolf Frass das Zepter in der Hand hält ist noch alles in Ordnung, wenn dann aber die Musik und die nicht allzu geübt wirkenden Sprecher loslegen, stehen einem ob dieser extrem eigenwilligen Mischung schon leicht die Haare zu Berge.
Die misslungene Komposition dieser Szene wird aber nicht die einzige sein. Ein weiteres Beispiel dafür, wie man es eigentlich nicht machen sollte, stellen die Szenen auf der Polizeiwache darf. Auch hier bekommen wir es bei der Unterredung des Chefs mit seinem Untergebenen nicht gerade mit Glanzleistungen der Sprecher zu tun. So überzeugt mich Daniel Welbat während eines Gesprächs leider gar nicht. Aber auch der Musikeinsatz wenig später, als Gordon Black die Bühne betritt ist einfach nur als deplatziert zu bezeichnen. Von Spannung oder Dramatik, wie sie die Musik hier vermitteln will, ist in diesem Moment nichts, aber auch wirklich gar nichts zu spüren. Wie man bei der Untermalung derart daneben greifen kann ist mir wahrhaftig ein Rätsel.
Ein weiteres Problem hinsichtlich der Inszenierung sind die oftmals nicht vorhandenen Übergänge. Es gibt natürlich zig Beispiele, in denen schnelle Schnitte ein tolles Stilmittel sind. Hier aber wirkt das ganze einfach nur uninspiriert aneinander gekleistert und man fühlt sich beim Hören hin und wieder doch etwas verwirrt. Gerade an solchen Stellen hätte es sich eigentlich angeboten die grundsätzlich alles andere als schlechte Musik unterstützend einzusetzen.

Und noch eine weitere Sache, die mir eher negativ auffällt, ist der hohe Erzähleranteil. Oftmals hätte man vieles davon ganz problemlos direkt inszenieren können und das wäre hinsichtlich des Tempos des Hörspiels die bessere Wahl gewesen. Denn so wirkt der Fluss ständig ausgebremst und es will nicht gelingen, den Hörer in seinen Bann zu ziehen. Da auch die Geschichte nicht allzu viel hergibt, schleicht sich noch immer viel zu oft Langweile ein. Und das darf bei einem solchen Hörspiel einfach nicht passieren. Dazu kommt auch schließlich noch, dass einzelne Elemente der Story kein rundes Bild ergeben wollen. So fragt man sich bis zum Ende, welche tiefere Bedeutung eigentlich dem Spielchip inne wohnt.
Der Grusel hält sich leider auch sehr in Grenzen. Das einzige, was etwas in diese Richtung geht, sind die Szenen im Leichenkeller.

Bei der Musik läuft wie bereits erwähnt einiges schief. Da wirkt die Soundkulisse zumindest ein klein bißchen homogener. Aber auch diesbezüglich hinkt man heutigen Standards deutlich hinterher. Die Untermalung im Casino beispielsweise könnte man um einiges vielfältiger umsetzen, vor allem aber die Geräusche, die während der Schlägerei zum Ende hin zu hören sind, darf man getrost als katastrophal bezeichnen.
Ein Lob muss ich bei der vielen Kritik aber doch aussprechen. Und dieses gilt dem Abschlusssong, welchen man der Serie spendiert hat. Wenn man diese Dynamik auch in die Hörspiele bekommt, dann könnte das ganze noch etwas werden.

Auch bei den Sprechern kommt kein homogenes Bild auf. Einige Leute, für welche das Sprechen und Synchronisieren zum Tagesgeschäft gehört, leisten sich keine Ausrutscher. Allerdings sind keine Darbietungen dabei, die erinnerungswürdig wären. Das ist bei manchen kleineren Nebenrollen ohnehin nicht der Fall. Die vergisst man besser schnell wieder.

Fazit: Weder die Geschichte noch die Umsetzung vermögen zu fesseln. Zwar gibt es ein paar wenige gute Momente, was insgesamt aber - vor allem hinsichtlich der dem gegenüberstehenden misslungenen Szenen - schlichtweg viel zu wenig ist. Somit verbleibt man auch mit dem zweiten Hörspielabenteuer in der Kategorie schwach.
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