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DRY

Aggro-Tim & Killer-Klößchen

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Samstag, 3. Oktober 2009, 17:04

Tony Ballard - 006) Das zweite Leben der Marsha C.

Ein neues Abenteuer von Tony Ballard, welches sich diesmal glücklicherweise nicht um eine Entführung von Vicky Bonney dreht. Die Gute tritt in dieser Folge zugunsten einer gewissen Marsha Caine sehr in den Hintergrund, so dass Dorette Hugo kaum mehr als ein paar wenige Sätze in ihrer Rollezu sprechen hat.

Ein verhängnisvoller Autounfall kostet Marsha C. das Leben. Die betrunkenen Insassen lassen sie im Stich und denken nur an ihren eigenen Vorteil. Verzweifelt spürt sie, wie ihr Leben immer mehr aus dem Körper entweicht, ohne dass Hilfe herbeieilen würde. Da bekommt sie ein unerwartetes Angebot von Rufus.

Es ist bereits nach wenigen Minuten abzusehen, wohin die Geschichte driften wird. Was man zu hören bekommt, läuft inhaltlich in der Tat auf eine simple Rachestory hinaus, die für meinen Geschmack zu wenig Überraschungsmomenten bereit hält, um wirklich überzeugen zu können. Zu vorhersehbar die einzelnen Auftritte der Marsha C., zu einfallslos die Art der Rache an ihren Opfern. Es fehlt der Story an Ideen und Rafinesse. Es fehlt schlicht das nötige Salz in der Suppe.
Das Drehbuch hat da leider nur wenig Chancen, viel aus der dünnen Geschichte heraus zu holen. So kommt es, dass man von einem Opfer zum nächsten springt, um das unvermeidliche wenig inspiriert hinter sich zu bringen, um schließlich den Dämonenhasser ins Spiel zu bringen. Mit dessen Auftauchen erhält der Plot zwar etwas mehr Farbe, aber insgesamt ist das alles trotzdem noch immer ziemlich dünn und spannungsarm.

Wer sich an simpel gestrickten Trash-Gruselgeschichten nicht stört, der könnte allerdings trotzdem ganz nett vom vorliegenden Hörspiel unterhalten werden. Grund dafür ist der namhafte Sprechercast, der sich hier nicht nur auf dem Papier gut liest, sondern sich auch wirklich toll anhört. Marie Bierstedt in der Hauptrolle erweist sich als gekonnt überzeugend und auch recht wandlungsfähig. Erzähler Klaus-Dieter Klebsch tritt zwar nicht allzu oft in Erscheinung, spielt dann aber sein stimmliches Potential wunderbar aus. Torsten Sense als Tony Ballard wird einem von Folge zu Folge vertrauter. Simon Jägers Auftritte sind zwar ebenfalls nur kurz, aber allein dass er hier dabei ist, freut mich sehr. Und auch sämtliche Nebenrollen sind hier einwandfrei besetzt. Da fügen sich auch ein Volker Sassenberg oder Martin Kesici wunderbar ein.

Die Musikuntermalung ist noch immer ein etwas zweischneidiges Schwert. Zwar hört man den Versuch düsterer zu werden immer wieder. So vollständig vermag man diesen Schritt aber scheinbar noch nicht zu wagen. So kommt es, dass an einigen Stellen eher unpassend freundliche Klänge aus den Boxen strömen. Ob dies das richtige Mittel ist, Bedrohung zu vermitteln?

Ganz am Ende präsentiert man ein alternatives Ende von Thomas Birker. An sich eine nette Idee, doch ist dieses dermaßen plump, dass dieses absolut nicht überzeugend daher kommt und es nur gut ist, dass dies nicht das tatsächliche Ende darstellt.

Fazit: Wäre die Story nicht gar so dünn und vorhersehbar, so hätte aufgrund des überzeugenden Sprechercasts durchaus von einer guten Tony Ballard Episode sprechen können. So allerdings ist dies nur etwas für diejenigen Gruselfans, die mehr Wert auf tolle Stimmen denn auf ideenreichen Geschichten legen. Natürlich ist es nicht leicht aus einer blassen Geschichte viel herauszuholen, dennoch sollte man beim Drehbuch zumindest versuchen, die wenigen Spannungspunkte so auszufeilen, dass man sie auch wirklich als solche empfindet.
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