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Donnerstag, 18. Februar 2010, 13:28

Team Undercover Folge 1: Der Fluch des Anubis

Team Undercover
Folge 1
Der Fluch des Anubis

[isbn]B002RB58V6[/isbn]

Inhalt: Zwei Dutzend geladene Gäste im Archäologischen Museum von Rheinbzrg, unter ihnen die drei Freunde Freddy, Anne und Nick, das Team Undercover. Plötzlich ein Diebstahl… und die feierliche Eröffnung endet
im Chaos. Im Pyramidenlabyrinth erscheint Anubis, der ägyptische Totengott, der alle Anwesenden mit einem Fluch belegt. Durch das
Sicherheitssystem im Museum eingesperrt gibt es kein Entkommen! Als immer mehr Museumsgäste verschwinden wird ihnen klar: Sie sind in größter Gefahr. Ist der echte Anubis wirklich im Museum? Oder ist Anubis einer von ihnen?

Musik und Effekte: Contendo Media
Buch: Tatjana Auster, Christoph Piasecki
Regie
: Christoph Piasecki, Tatjana Auster
Aufnahmeleitung: Studio Contendo, Michael Auster
Mastering: Driessen Musicproduction
Illustration: Sandberg
Produktion: Contendo Media

Rezension
Contendo Media, ein neues Hörspiellabel, bringt seine erste Serie auf den Markt. Und es ist ausnahmsweise mal keine Grusel-/Horror-Serie.
In "Team Undercover" geht es um drei jugendliche (Hobby-)Detektive, die in Deutschland leben und dort ihre Fälle lösen. Im Jugend bereich erfolgreich zu sein dürfte aber nicht ganz einfach sein, denn nur wenige hatten da bisher den gewünschten Erfolg.
Irgendwie scheint es so, als habe man bei Folge 1 noch geübt, denn es ist mir einiges aufgefallen:

1. Die Hauptrollen der drei Freunde werden einfach so ohne Hintergrund eingeführt, man erfährt nicht mal ihre Nachnamen (stehen aber im Cover).
2. Die Geschichte erinnert an die Drei ??? Folge "Nacht in Angst"
3. Im Museum geht es zu wie auf einem Bahnhof, es werden dauernd Personen eingeführt, die mit der Geschichte so gut wie nichts zu tun haben, d.h. es gibt einfach viel zu viele Figuren und man kann leicht den Überblick verlieren.
4. Das Lieblingswort in Rheinburg scheint "Verflixt" zu sein, da nicht nur das Team, sondern auch die anderen Museumsbesucher so fluchen.

"Der Fluch des Anubis" ist ein recht unausgegorenes Hörspiel, das zum einen durch eine nette Atmosphäre überzeugt, aber zum anderen mit (noch) sehr schwachen Hauptsprechern enttäuscht. Leider wurden die Hauptrollen nämlich nicht von jugendlichen Sprechern, sondern von Erwachsenen gesprochen. Diese verstellen zwar ein wenig ihre Stimme, aber das gelingt ihnen leider nicht. Besonders bei den Rollen von Freddy und Anne fällt dies sehr stark auf. Die beiden werden von Christoph Piasecki und Tatjana Auster gesprochen, welche gleichzeitigauch die Inhaber von Contendo Media sind. Tobias Diakow ist Nick, der Dritte im Team. Von den drei Hauptrollen ist er es, der mir am besten gefallen hat und seine Rolle am überzeugendsten rüberbringen konnte.

Ansonsten wirken noch einige bekannte Stimmen mit (teilweise in Mini-Rollen) und ein paar Newcomer, die aber alle ganz gut sind. Die besten Sprecher im Hörspiel sind allerdings eindeutig Martin Sabel als Erzähler und Claudia Ubschat-Mingues als Polizistin Frau Herrmann.

Die Soundkulisse ist sehr dezent, klingt aber für eine Geschichte, die in einem Museum spielt, durchaus in Ordnung.

Bedenkt man, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt, und sieht man über den einen oder anderen Punkt hinweg, bietet das Hörspiel 66 recht kurzweilige Minuten Unterhaltung. Es gibt zwar noch einige Verbesserungsmöglichkeiten, die aber in den Griff zu bekommen sein sollten. Weitere Folgen werden es zeigen.

Was aber ein Problem sein könnte, ist der zu hoch angesetzte Verkaufspreis von 9,99 Euro pro CD. Bei einer Jugendserie, die sich ja
vielleicht auch Kinder vom Taschengeld zulegen sollen, ist der Preis eindeutig zu hoch. Diese greifen dann sicherlich eher zu Hörspielen, die nur 6,99 oder 7,99 Euro kosten. Dies sollte vom Label auf jeden Fall nochmals überdacht werden.
Ist es ein Vogel!? Ist es ein Flugzeug!? Nein, es ist................der Teddy!

Quercus

Wilddieb

Beiträge: 1 044

Wohnort: Brandenburg

Beruf: Förster, der jetzt Förster ist :-)

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2

Freitag, 12. März 2010, 10:58

Hier mal der offizielle Pressetext zum Veröffentlichungstermin im letzten November
»Quercus« hat folgende Datei angehängt:
"Du hast das Recht auf eine eigene Meinung, aber Du hast kein Recht auf eigene Fakten." Paul Romer

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William Shakespeare: "Wenn alle Leute nur dann redeten, wenn sie etwas zu sagen haben, würden die Menschen sehr bald den Gebrauch der Sprache verlieren."

3

Freitag, 18. Juni 2010, 07:33



Inhalt:
Zwei Dutzend geladene Gäste im archäologischen Museum von Rheinburg, unter ihnen die drei Freunde Freddy, Anne und Nick, das Team Undercover . Doch die feierliche Eröffnung endet im Chaos. Im Pyramidenlabyrinth erscheint Anubis, der ägyptische Totengott, der alle Anwesenden mit einem Fluch belegt. Durch das Sicherheitssystem im Museum eingesperrt, gibt es kein Entkommen! Als immer mehr Museumsgäste verschwinden wird ihnen klar: Sie sind in größter Gefahr. Ist der echte Anubis wirklich im Museum? Oder ist Anubis einer von ihnen?

Story:
Serien wie „Die drei ???“ oder „TKKG“ werden fraglos nicht ewig laufen und dementsprechend erscheint es nur logisch, dass sich ein neues Label an einer Konkurrenz für die beiden Serien versucht. Da die Geschichten in Deutschland spielen, ist die Nähe zu TKKG einerseits größer, während der Umstand, dass die Protagonisten als Trio agieren wiederum eher Nähe zu den Detektiven aus Rocky Beach darstellt. Man bemüht sich auch sichtlich darum, dass sich die Charaktere erst aus der Handlung und den kommenden Folgen wirklich bilden, denn lange Einführungen der Marke „Anne ist xx Jahre alt und die Tochter eines ...“ sucht man hier vergebens, was überaus reizvoll sein kann. Weniger reizvoll gestaltet sich indes die Geschichte selbst und das obwohl man einen Aufhänger hat, der durchaus spannende Unterhaltung verspricht: Eingeschlossen in einem Museum mit einem Straftäter (leichte Parallelen zu „Nacht in Angst“ von „Die drei ???“ schimmern durch). Allerdings will es nicht recht gelingen, die Spannung und vorallem auch die potentiellen Bedrohngen für den Hörer wirklich fassbar zu machen. Dafür agieren die Figuren in der Handlung schlichtweg zu eigenartig. Jeder treibt hier mehr oder weniger, was er will und der Großteil der Handlung besteht daraus, dass man durch die Gänge des Museums schleicht und wieder irgendein anderer Mensch sich verdächtig und/oder eigenartig verhält. Spannend oder dramatisch will es leider nicht so wirklich werden, stattdessen wird der Hörer eher mal zum Grinsen animiert, wenn sich einer der Protagonisten in beschreibenden Monologen versucht. Unterm Strich bleibt eine arg seltsame Geschichte, die vorallem an dem seltsamen Verhalten der beteiligten Figuren krankt und nur in sehr wenigen Momenten spannende Azente zu setzen vermag.

Sprecher:
In den Hauptrollen finden sich mit Tatjana Auster und Christoph Piasecki die Autoren und auch Regiesseure der Serie. Allerdings finde ich persönlich diese Entscheidung nicht besonders gelungen. Das Hauptproblem ist, dass diese beiden, ebenso wie Tobias Diakow, der den dritten im Team Undercover spricht, zu keiner Sekunde wie Kinder klingen. Eben solche sollen sie aber darstellen und dann sogar solche, die deutlich unterhalb der Alkoholgrenze liegen. Diese Entscheidung kann ich jedenfalls absolut nicht nachvollziehen. Immerhin handelt es sich hier um eine neue Serie und dort hätte man auch auf junge und authentische Kinder-/ Jugendstimmen setzen können. Was mir außerdem sauer aufstößt ist der Umstand, dass die Hauptsprecher allesamt recht steif agieren und irgendwie kommt es mir so vor, dass man bei der Regie mehr Aufmerksamkeit darauf gelegt hat, dass die Sprecher deutlich sprechen, als dass sie wirklich spielen würden. Dieser Umstand bezieht sich allerdings nicht auf alle Sprecher, denn man hat auch den einen oder anderen Profi am Start, der durchaus weiss, wie man richtig spielt. Hinzu gesellen sich noch ein paar weniger bekannte Namen und das Sprecherbild fällt insgesamt recht inhomogen aus.

Musik und Effekte:

Bei aller zuvor geäußerter Kritik, gibt es nun aber endlich mal einen Punkt, der überaus versöhnlich stimmt. Gemeint ist hierbei die Untermalung mit Musik. Schon das Titelstück der Serie vermag es eine ganz eigene Stimmung und Atmosphäre zu erzeugen und auch bei den Zwischenmusiken kommen angenehme Klänge an das Hörerohr. Leider setzt sich dieses positive Bild nicht für die gesamte technische Umsetzung fort. Gerade die Geräschkulisse wirkt überaus dünn und streckenweise sogar gar nicht existent. Trotz Hörgenuss unter dem Kopfhörer klangen viele Szenen überaus leer und das negative Highlight wird erreicht, als jemand sowas fragte wie: „Was war denn das? Da ist was runtergefallen!“ Gehört habe ich in diesem Moment leider nichts. Naja … hier darf man auf jeden Fall noch mit wesentlich mehr Liebe zum Detail zu Werke gehen, damit kommende Produktionen echter klingen. Ein Punkt der bei dieser Produktion auch noch überaus negativ auffällt, ist der Schnitt. Man hört über weite Stecken schlicht und ergreifend, dass die Dialoge zusammengeschnitten wurden. Die verschiedenen Takes der Sprecher wirken schlicht aneinander gereiht und man vermisst beim Hören den natürlihen Fluss von Sprache. Besonders negativ fällt dies auch bei „Massenszenen“ auf, bei denen verschiedene Stimmen immer schön nacheinander ihren Satz zum besten geben, um nur Sekunden danach zu verstummen. Aus meiner Sicht, liegt bei der Technik eine wirklich große Baustelle, bei der die Produzenten dringend nachbessern sollten, wenn man sich ernsthaft etablieren will.

Fazit:
Der Auftakt für die Serie „Team Undercover“ gestaltet sich mit „Der Fluch des Anubis“ als überaus holperig. Pauschal kann man schon sagen, dass es in allen relevanten Bereichen reichlich Bedarf zum Nachbessern gibt. Die Geschichten müssen flüssiger werden und die Autoren sollten gezielter an Spannungsmomenten arbeiten. Das größte Fragezeichen zaubern mir ohne Frage die Hauptsprecher auf die Stirn. Die Stimmen klingen einfach viel zu alt für Kinder und nicht selten klingen die Beteiligten viel zu steif in ihren Rollen. Was sich ebenfalls als überaus dürftig erweist, ist die technische Umsetzung der Produktion. Die Effekte klingen recht dünn und an diversen Stellen kam es mir so vor, als würden sie auch schlicht und ergreifend fehlen. Der Schnitt wirkt auch sehr unglücklich, da man den Dialogen über weite Strecken klar anhört, dass sie zusammengechnitten wurden. Lediglich im Bereich der Musik kann diese erste Folge der neuen Serie überzeugen, was aus meiner Sicht aber schlicht zu wenig ist. Bei all dieser Kritik wäre eigentlich eine Wertung mit 2 Sternen und das Prädikat schwach fällig. Allerdings muss man auch beachten, dass es sich um eine Debüt-Produktion handelt und man trotz aller Kritik ein gewisses Potential bei der Serie erkennen kann. Somit vergebe ich an dieser Stelle 2,5 Sterne für ein Hörspiel, dass sich irgendwo zwischen den Noten Ausreichend und Mangelhaft bewegt.



© 08.06.10 by lord gösel / Hörspiel-Maniac