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Tonvati

Garstiger fetter Hobbit

  • »Tonvati« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 245

Wohnort: Altena (Westf.)

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1

Donnerstag, 15. April 2004, 14:39

Interview mit Kassettenkindern

Heute erschien auf der "jungen Seite" in den Lüdenscheider Nachrichten folgender Artikel:

Zitat


Geisterjäger und Fragezeichen

Kassettenkult: Pinnwand spricht mit drei Vertretern der „Kassettenkinder“-Generation über Hörspiele und Kindheitserinnerungen

Von Christian K.
MÄRKISCHER KREIS J Geben wir es doch zu: Man erinnert sich gerne an die „gute alte Zeit“ zurück. Auf einem nicht mehr ganz neuwertigen Kassettenspieler hörten wir sie den lieben langen Tag. Auch abends unter der Bettdecke durften sie nicht fehlen. Ohne nicht mindestens ein Abenteuer von „Jan Tenner“ oder den „Fünf Freunden“ gehört zu haben, war die Einschlafprozedur irgendwie unvollständig. Wir fieberten mit Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews und freuten uns über die Zaubereien von Bibi Blocksberg.
Lange ist es her und die Kinderzimmer in ganz Deutschland sind mittlerweile vom Internet, CDs und Computerspielen beherrscht. Ganz Deutschland? Nein – eine von unbeugsamen Hörspielfreunden und Nostalgikern geführte Gruppe von „großen Kindern“ leistet erbitterten Widerstand. Sie sind zwischen 19 und 35 Jahre alt und sowohl männlich als auch weiblich.
Beim Joggen, im Auto oder auf der Wohnzimmercouch
Sie huldigen im Auto, beim Joggen oder auf der Wohnzimmercouch ihren Idolen und geben nichts drauf, dass sie oft belächelt werden. Aber es sind nicht wenige der so genannten „Kassettenkinder“, die noch heute ihrer alten Leidenschaft aus Kindertagen frönen: Die Hörspiel-Industrie boomt. Nie zuvor erfreuten sich die meist 60 Minuten langen „Abenteuer aus der Retorte“ einer solchen Beliebtheit wie heute. Die „Drei ???“, beziehungsweise ihre Sprecher, werden mittlerweile gefeiert wie Stars und eine Live-Tournee 2002/2003 war ausverkauft.
Doch wo liegt der Reiz von Hörspielen und was bringt erwachsene Menschen dazu, sich wie in Kindestagen vor einen Kassettenspieler zu setzen? Um dies herauszufinden, sprach Pinnwand mit Alexander (23), Tim (22) und Jan (26). Die Antworten waren so unterschiedlich wie skurril, als Pinnwand nach dem Einstieg der drei Hörspielfans in ihre Leidenschaft fragte: „Ich habe mein erstes Hörspiel im Wellenbad in Lüdenscheid bekommen“, sagt Jan. „Dort habe ich irgendwann in den 80er Jahren mal einen Gutschein für ein Hörspiel gewonnen.“ „Wir hatten damals gar keinen Kassettenrekorder“, wirft Tim ein. „Die Kassetten habe ich mir dann immer mittags bei den Nachbarn angehört.“ Jedoch beschränkte man sich nicht nur auf das Hören der Abenteuer. Viele Folgen der „Drei ???“ oder von „TKKG“ erscheinen noch immer als Bücher.
„Neben den Kassetten habe ich auch viele Romane der ‚Drei ???‘ gelesen“, sagt Jan. Alexander wirft ein: „Ich habe eher gehört als gelesen. Außerdem waren die ‚TKKG‘-Bücher eh Schrott“, stellt Alexander kritisch fest. „Heute kann man ‚TKKG‘ total vergessen“, fügt Tim hinzu. Die Fälle seien „unrealistisch und die Charaktere „unglaubwürdig“, erläutert Jan weiter.
Auf den Start der „Hörpiel-Fan-Karriere angesprochen, gesteht Tim: „Ich bin eigentlich ein Spätzünder, was Hörspiele angeht.“ Weiter meint er: „Früher besaß ich eine Kassette mit den Abenteuern von ‚Huckleberry Finn‘ von Marc Twain. Die ist aber von meiner Mutter aus dem Verkehr gezogen worden.“
„Ein Hörspiel befindet sich auf einer Kassette!“ Klare Worte von Alexander zur bevorzugten Art des „Hörspielkonsums“. Durch Kopfnicken seiner beiden Tischnachbarn wird Alexander in seiner Meinung zum Thema „CD oder MC?“ bestätigt. Jan erklärt dazu: „Ich wohne in Altena und fahre oft nach Lüdenscheid. Eine Kassette hat meist 40 Minuten Spielzeit. Also höre ich auf der Hinfahrt die eine Seite und auf der Rückfahrt die andere. So kommt keine Langeweile auf. Die Kassette an sich ist ausserdem viel vertrauter. Früher lagen diese Dinger halt überall im Zimmer herum oder wurden in Kisten gesammelt.“ Alexander hingegen nutzt Hörspiele meist als Einschlafhilfe: „Hörspielzeit ist bei mir Einschlafzeit“, sagt er bevor Tim einwirft: „Beim Autofahren könnte ich mich gar nicht mehr auf die Straße konzentrieren, wenn ich dabei Hörspiele hören würde.“
„Ich denke, dass Hörspiele momentan meist für eine ältere Hörergruppe interessant sind“, beginnt Jan zu philosophieren, als er auf die Chancen von Hörspielen in der „Informationsgesellschaft“ angesprochen wird. Doch er blickt auch optimistisch in die Zukunft: „Wenn die ‚Kassettenkinder‘ von früher bald Kinder kriegen und denen dann ihre Kassetten quasi ‚vererben‘, könnte das Hörspiel auch bei jüngeren Hörern wohl eine Renaissance erleben.“

Das Buch über Hörspiele
Mit „Das Erbe der Kassettenkinder“ hat Annette Bastian das erste Werk erschaffen, das sich ausführlich mit der Analyse des Phänomens „Hörspielkult“ auseinandersetzt. In dem 2003 erschienenen und 172 Seiten starken Buch zählt die Verfasserin, mit 29 Jahren selbst ein Kind der „Kassettenkinder-Generation“, nicht nur diverse Hörspiele auf, sondern beschäftigt sich mit den historischen und sozialen Hintergünden der Hörspielkultur der 70er und 80er Jahre: Warum gibt es Hörspielkassetten nur in Deutschland? Und in welchem Zusammenhang stehen die Kinder- und Jugendhörspiele zur Erziehungskultur in den 80er Jahren?
ISBN: 3-936782-15-6
14,90 Euro

Die wichtigsten Hörspiel-Serien
„Die Drei ???“: Erster Detektiv Justus Jonas, zweiter Detektiv Peter Shaw, Recherchen und Archiv Bob Andrews. Die drei Detektive haben ihr Hauptquartier in einem Wohnwagen, der auf einem Schrottplatz in der fiktiven kalifornischen Stadt Rocky Beach steht. Von dort aus ermitteln die drei Detektive in oft verzwickten Fällen und lösen diese mit nicht immer konventionellen Methoden. „Die Drei ???“ ist wohl die erfolgreichste Hörspielreihe und erfreut sich einer stetig wachsenden Fangemeinde. Momentan erlebt die Serie durch die immer ausverkauften Live-Auftritte der drei Sprecher Andreas Fröhlich, Jens Wawrczeck und Oliver Rohrbeck einen wahren Boom.
„Geisterjäger John Sinclair“: Die erfolgreiche Horror-Serie aus der Feder des aus Altena stammenden Jason Dark erfreut sich seit langer Zeit großer Beliebtheit. Ursprünglich durch das legendäre „Studio Braun“ aufgenommen, wird die Serie seit einigen Jahren vom Verlag „Lübbe-Wortart“ unter Einsatz bekannter Synchronstimmen aus Film und Fernsehen produziert. Die Serie dreht sich um den Londoner Scotland-Yard-Agenten John Sinclair, der von seinem Chef, Sir Paul, mit der Aufklärung übernatürlicher Phänomene beauftragt wird. Dabei stehen ihm zahlreiche Freunde wie der Chinese Suko im Kampf gegen die Ausgeburten der Hölle zur Seite.
„Point Whitmark“: Das Prinzip „Drei Detektive“ wird in dieser Jugendkrimi-Reihe weiterentwickelt. Derek Ashbey, Jay Lawrence und Tom Cole besitzen einen kleinen Radiosender in einem abbruchreifen Leuchtturm an der nordamerikanischen Atlantikküste. Der Sender, „Point Whitmark“ heißt genau so wie das verschlafene Nest von einem Fischerdorf, neben dessen Hafen der Leuchtturm steht. Wer nun glaubt, in so einem Kaff würde nichts passieren, hat sich getäuscht. Mit Hilfe des raubeinigen Polizeichefs Baxter klären die drei Jungs selbst kniffligste Fälle auf. „Point Whitmark“ ist jedoch keine billige „Drei ???“-Kopie sondern besticht durch komplexe Geschichten und wendet sich im Grunde an eine anspruchsvollere Hörerschaft.
„TKKG“: Neben den „Drei ???“ wohl die erfolgreichste deutsche Hörspielreihe. Das Kürzel steht für Tarzen (Tim), Karl, Klößchen (Willi) und Gabi. Die vier Teenager leben in einer nicht benannten „Millionenstadt“ und werden dort immer wieder in knifflige Kriminalfälle verwickelt. Dabei finden sie Unterstützung von Gabis Vater, Kommissar Glockner.


Der Jan aus dem Interview bin übrigens ich, der Christian, selbst begeisterter Hörpsielhörer, der uns interviewte, hat letzte Woche die neue ???-Folge gekauft und da kam er auf die Idee zu solch einem Interview!
Der ganze Artikel nimmt 2/3 der sehr beliebten Seite für Jugendliche und Junge Erwachsene ein!
Und ein kleines Bild gabs auch noch dazu, in der Mitte bin ich!
»Tonvati« hat folgende Datei angehängt:
  • inteview.jpg (80,13 kB - 75 mal heruntergeladen - zuletzt: 14. September 2011, 23:36)
Briegel, Beam mich nach Bielefeld, weil Bielefeld mir gut gefällt, denn was mir an Bielefeld so gefällt, es ist die ödeste Stadt auf der Welt!


Bernd das Brot

"Bielefeld"

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Tonvati« (15. April 2004, 15:06)


2

Donnerstag, 15. April 2004, 18:34

na klasse jetzt werden die HSP bei e-bay noch teurer. macht nicht so viel Werbung :harhar: