Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: CLH - Hoerspielforum und mehr. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

acquire

Weekendsurfer

  • »acquire« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 1 084

Wohnort: Elmshorn

Beruf: Schüler

  • Nachricht senden

1

Samstag, 29. Mai 2010, 17:03

Gruselkabinett Nr. 42 - Der Sandmann

„Der Sandmann“ ist wahrlich oft vertont worden. Dementsprechend war ich
überrascht, wie frisch Titania Mediens Produktion daherkommt. Dies
liegt zum einen an der tollen Erzählart. Gleich zu Beginn wird der
Hörer so schnell ins Geschehen geworfen, wie bei keiner anderen
Vertonung die ich zuvor hörte.
Übrigens: Der Erzähler ist auch eine
Rolle und er spricht den Hörer direkt an. Die Briefe hat Lothar dem
Erzähler überlassen und werden von ihren Verfassern vorgetragen und
gehen fließend ins Hörspiel über.

Hasso Zorn ist (wie gewohnt)
ein toller Erzähler. Doch anfangs berichtet Nathanael, gesprochen von
Marius Clarén, von dem tragischem Tod seines Vaters und übernimmt daher
lange (und sehr überzeugend) den Part des Erzählers. Besonders gut hat
mir Claréns Darstellung des betrunkenen Nathanaels gefallen.
Tanya
Kahana hat eine wunderbare Stimme und spricht die Clara. Ihr Vortrag
des Briefes an Nathanael ist sehr lebendig. Wesentlich lebendiger als
Clarén seine Briefe bisweilen vorliest.
Olimpia's „Ach!“, ausgerufen
von Polonca Olszak, klingt völlig anders als ich es mir vorgestellt
habe. Positiv fällt die stets andere Betonung auf.
Sigmund und
Lothar werden hervorragend von den tollen Stimmen Marcel Collé und
Robin Kahnmeyer gesprochen.

Die Geräusch- und Musikkulisse ist
einmal mehr bestens gelungen. Besonders beeindruckt hat mich die
akustische Umsetzung Nathanaels freien Falls.

Fazit

Die Übergänge zwischen Briefvorträgen und Hörspiel sind fließend. Diese
Umsetzung ist nah am Original und unglaublich lebendig und erquickend.
Viele junge frische Stimmen sorgen dafür, dass bereits gehörte
Umsetzungen von „Der Sandmann“ keineswegs störend wirken. Eine weitere
großartige Umsetzung des Stoffes.

Maritims Umsetzung von 2004
u.a. mit Udo Schenk fand ich mit 15 sehr unheimlich. Rückblickend ist
Maritims Umsetzung wesentlich plakativer mit der schwarz-weiß Malerei.
Die Produktion von Titania Medien weist hingegen viele Nuancen auf,
wirkt lebendiger und realistischer. Einziger Nachteil ist der plakative
Horror, der fehlt. Hier wird also „nur“ gegruselt.