Habe letztens angefangen mal die ganzen digitaliserten Familienfotos die mir mein Vater rübergeschoben hat zu sortieren. Es ist schon krass was da zum Vorschein kommt. Nicht nur Babybilder meines Vaters und meines Onkels aus Berlin oder Bilder aus der Etappe von meinem Opa, sondern auch Bilder meines Großvaters in Zivil. Das er ein kleiner Adolffan war und mit Hitlerbärtchen rumrannte wusste ich, daß er so einen "niedlichen kleinen Button" an seiner Zivilkleidung hatte nicht. Mein Vater hat getreu seinem Motto "Über Tote nichts schlechtes!" statt einem Kommentar, einfach eine Vergrößerung dieses Ansteckers ins Bild eingebaut.
Aber so lernt man auch einiges. Habe meinen Großvater erst im Grundschulalter kennengelernt. Kein Wunder das zwischen ihm und meinem Vater jahrelang Funkstille herrscht.
Aber neben den häßlichen Häuptern der Altvorderen und ihrer Sünden, gibt es auch super viel Nostalgie. Das alte Spielzeug von früher, die Orte der Kindheit, geniale alte Autodesigns und vieles mehr. Krass ist auch die eigenen Geschwister so zu sehen. Da ich mit ziemlich Abstand kam, habe ich meine Schwester immer nur als Quasi-Erwachsene im Kopf. Jetzt sehe ich erst, daß sie auch zu meiner Kinderzeit selbst noch Kinder/Jugendliche waren.
Auch heftig waren die Bilder meiner Familie vor meiner Zeit. Da hat sie ein paar Jahre in Dublin gelebt. Auf einem Foto war die Adresse zu sehen. Hab sie mal bei Google eingegeben und bin promt über Streetview vor ihrem alten Haus gelandet. Außer daß der Efeu massiv gewachsen ist (auf den alten Bildern war er gerade mal angepflanzt), hat sich da seit über 30 Jahren nichts verändert. Ganz anders in dem Haus wo ich aufgewachsen bin. Die Bilder wo meine Familie gerade eingezogen war, zeigte eine Mondlandschaft von Garten. Und mein Kletterbaum, der für mich schon über da und vorallem immer groß war, war da gerade erst eingepflanzt.
Wie geht es euch bei alten Familienphotos?