Jaja, die Opferbereitschaft!
Ich werde wohl über meinen Schatten springen und mir auch Teil zwei anschauen müssen. Ich denke, die Kinokarten kommen in den Nikolausstiefel.
Was macht man nicht alles für die lieben Kleinen
Nach langem Hin und Her habe ich mich dazu durchgerungen, meinen beiden Mädels die Kinokarten in die Nikolausstiefel zu stecken. Angesicht der großen Freude beim Auspacken wurde mir erst richtig bewusst, wie gut Teil eins bei den beiden ankam. Nun denn, am 03.01. war es dann soweit . . .
Was soll ich sagen? Meine Mädels sind abgegangen wie die Fruchtgummis und haben sich köstlich amüsiert! Und ich? Nun, gut im Sinne von Ich-bin-ein-verdammter-Liebhaber-der-Schreckenstein-Bücher-gut, ist der Streifen wieder nicht . . . aber dafür besser als der erste Teil! So scheint sich nach dem ersten Film einer Gedanken gemacht zu haben, ob man nicht doch mal ein wenig in die Bücher reinschauen sollte . . . Ich spoiler hier jetzt mal wild drauflos:
- So wurde von der ersten Geschichte "Wir Jungen von Burg Schreckenstein" zumindest mal der Plot übernommen, dass das alte Gemäuer verkauft werden soll - diesmal zeitgemäß an japanische oder chinesische Investoren, denen der Graf Geld schuldet.
- Es gibt, wenigstens in einem Kurzauftritt in einer Schlüsselszene, in der das Wesen des Anagramms beschrieben wird, endlich einen Dr. Waldmann.
- Die Boshaftigkeit der Schüler aus dem ersten Teil war zumindest für mich nicht mehr zu erkennen.
- Und ich glaube, gelogen wurde auch nicht mehr . . .
- Streiche, die Schäden anrichten oder Schmerzen bereiten, waren ebenso Fehlanzeige . . . ups, nicht ganz . . . ich glaube, eine Nagelsperre, ausgelegt um die Investoren daran zu hindern, die Burg zu erreichen, richtet schon erheblichen Schaden an . . . aber das war's dann auch.
- Ansonsten hat man diesmal schon eher das Gefühl, dass hier eine Story erzählt und nicht nur eine wahllose Aneinanderreihung von Episoden präsentiert wird!
Nichtsdestotrotz sollen auch die negativen Sachen nicht unerwähnt bleiben . . . hier ein kleine Auswahl:
- Ottokar spielt immer noch nur eine Randfigur.
- Mücke ist nicht der spitzzüngige Pfiffikus sondern, bis auf einen Lichtblick am Ende des Films, ein kleiner nerviger Klugscheißer, der immer "viele Worte" mit wenig Inhalt von sich gibt - eigentlich so ne Art Strehlau . . . und ein Schisser obendrein!
- Seine Schwester, von der ich behauptet habe, dass sie im ersten Film gar nicht vorkommt, heißt nicht Ingrid sondern Inga (daher wohl mein Irrtum) und erscheint passend im schönsten Schwedenblond.
- Fräulein Böcklmeier ist rank und schlank und quält sich durch einen französischen Akzent, der schwer nach Madame Fürschterlisch aus den Hanni-und-Nanni-Hörspielen klingt.
Ungeachtet dessen hat der Film bei meinen Mädels einige Nebeneffekte mit sich gebracht . . . die komplette Schreckensteinbreitseite
- Innerhalb der letzten Tage lief Teil 1 bei uns auf BluRay bereits 4 Mal (ich muss dazu sagen, dass unsere gesamte Familie gerade stark am Kränkeln ist, weswegen uns Eltern der TV-Babysitter nicht ungelegen kommt . . . ein bisschen Abwechslung wäre allerdings nicht schlecht).
- Parallel dazu hat sich meine große Kleine in einem unbeobachteten Moment mein Handy stibitz und sich mit ihrer Schwester auf Youtube die gesamte Making-Of-Palette und sonstige verfügbaren Schreckenstein-Videos in einer Dauerschleife angeschaut . . . und ich habe mich gewundert, warum die so ruhig sind. Tja, und dann war mein Akku irgendwann mal leer, nämlich genau dann, als ein wichtiger Anruf kam.
- Ergänzend zu den Kinotickets habe ich meiner großen Kleinen die Bände 1-4 besorgt und ihr unter den Tannenbaum gelegt. Eigentlich keine schlechte Idee, so dachte ich! Dabei habe ich jedoch nicht an die Umtriebigkeit meiner kleinen Kleinen gedacht. Die hat sich von ihrer Schwester gleichmal Band 1 unter den Nagel gerissen, um sich den zum Einschlafen vorlesen zu lassen. Jesses, war da plötzlich Leben in der Bude. Meine große Kleine hat sich aufgeführt, als wäre sie die leibhaftige Dr. Horn. Um sie zu beruhigen musste ich ihr mein eigenes, hochheiliges Exemplar zur Verfügung stellen, dass sie seit gestern liest.
- Und jetzt, in diesem Moment? Heute ist Samstag, der 06.01.! Letzter Ferienabend, der zeitlich noch ausgereizt werden kann. Um 22:50 Uhr sitzen meine große Kleine und ich in meinem Spielzimmer und hören uns die Europahörspiele an. Das Mädel ist einfach nicht ins Bett zu kriegen. . .