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joe adder

praktiziert MOVEMBER das ganze Jahr, jedes Jahr!

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1

Mittwoch, 3. Mai 2017, 12:44

Narzissmus Overload oder Weil ich eben auch stolz wie Oskar bin.

Es wird sich wahrscheinlich schon herum gesprochen haben, dass ich ein recht sportlicher Typ bin. ;)
Und so war das auch immer schon. Denn wir haben eigentlich nur draussen gespielt, sind rumgerannt, mit dem Fahrrad Rennen gefahren, Fussball gespielt, Fangen usw. Alles, was man als Kind Pre-Atarikonsole so getrieben hat. :pfeif:

Es hat aber einige Jahre gedauert,um mit mir darueber im Klaren zu werden, dass ich gar nicht mehr der "sportliche Typ" bin. Und das vermutlich seit gut 12 Jahren nicht mehr. :verlegen:

Und es ist auch wirklich sehr schwer zu erkennen, wenn der eigene Blick dafuer getruebt ist, durch den Umstand, dass man sich jeden Tag selber sieht und dabei die schleichenden Veraenderungen nicht wahr nimmt. Und man redet sich auch gewisse Dinge schoen.

Im Wesentlichen geht es mir darum, eine Lanze fuer's Selbstfotografieren zu brechen. Denn aus Eitelkeit und fehlendem Selbstvertrauen, und vielleicht auch ein bisschen Scham, habe ich das nie gemacht. Denn zu 99% bin ich hinter der Kamera und fotografiere andere. :lol:

Und hier ist, warum ich das propagiere:

Als ich 1990 in Bruehl meine Polizeiausbildung anfing, wog ich etwa 74kg. Spindelduerr aber eine Sportskanone. Schon in der Schule hatte ich regelmaessig ein Sehr Gut in Sport. Jedes Jahr. Waehrend meiner Ausbildung hat sich das nicht geaendert. Je mehr Sport, desto besser. Meine Sportlehrerin bezeichnete mich gerne als "Bewegungstalent". :naja::rolleyes:
Nach zweieinhalb Jahren ging es in den Einzeldienst und aus der Dienstherrverpflichtung heraus hatten wir jede Woche Sport. Supergeil!!! :freu:
1994 flog ich das erste Mal nach Australien und wog 76kg. Immernoch spindelduerr und drahtig, wie man so sagt.
Fuenf Jahre darauf fing ich mit dem Kraftsport an. Zwischendurch hatte ich bereits zwei Jahre Aikido trainiert.
Durch den Kraftsport im Fitnessstudio kam auch schnell der Erfolg: Bei 2002 war ich auf 90kg. Dass ich keinen Waschbrettbauch hatte, Neudeutsch "Sixpack", stoerte mich damals wenig. Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass ich 14kg an Masse zugenommen hatte. Eine Waage hatte ich nicht. Als ich bei Freunden war, stellten die mich auf die Waage. Ich war geschockt! 90kg hatte ich meinen Lebtag nicht gewogen. :eek:

Als ich nach Australien umsiedelte, war ich im ersten Jahr fast genauso aktiv, wie im Polizeidienst. Ein Jahr darauf hatte ich meinen ersten Job in Australien. Drei Jahre lang nachts arbeiten. Meine Routine war dahin. Der wichtige Schlaf fehlte mir. Ich wurde schmaler.
Nach den drei Jahren fing ich, wie schon mal erzaehlt, als Stores Supervisor an. Doch der regelmaessige aerobische Sport fehlte meinem Koerper. Ein Jahr darauf war ich auf 96kg. Dass ich kein "Sixpack" hatte, schob ich darauf, dass ich einfach keins kriegen kann. Stattdessen trank ich lieber ein Sixpack. :lol:

Und das war auch mein entscheidendes Problem. Ich habe einfach alles gegessen. Was damals fuer mich nie ein Problem war, wurde ueber die letzten 12 Jahre von mir vollkommen ignoriert. McDonalds? Kein Problem. KFC? Ich kann alles essen. Ich arbeite das wieder ab. Bier? Was machen schon ein paar Flaschen aus.

Ich dachte dabei immer, dass ich doch gut aussehe. Dicke Arme, nettes Laecheln. Schaut euch den Fotoausschnitt von 2009 an! Sieht doch ok aus. :]

Dann kam 2015. Urlaub auf Hawaii. Braungebrannt und happy, verfiel ich dem unbaendigen Verlangen, wie so viele andere vor mir, ein Selfie zu machen. :rofl:

Tja, und da stand ich nun. Enttaeuscht! Mein Kopf hatte immer alles schoen geredet. So sehe ich aus? Was hat mir mein Spiegel zu Hause denn immer fuer ein Trugbild vorgegauckelt? Was soll's. Kann man nichts machen. :keineahnung:

Und es hat fast anderthalb Jahre gedauert, bevor ich meinen Kopf zurechtruecken und endlich was aendern konnte. Bis Ende Dezember letzten Jahres noch gesoffen, wie ein Loch ( im uebertriebenen Sinne ) und immer das gleiche gefuttert. Jeden Tag der gleiche Ablauf.

Seit Anfang diesen Jahres hat sich das geaendert. Diaet umgestellt auf weniger Fleisch, weniger Kohlenhydrate, mehr Fisch und gute Fette. Kein Alkohol, kein McDoof. Mehr Vegan und/oder vegetarisch. Ich habe das Laufen, dass ich nicht mag, aber gut kann, und das Radfahren wieder angefangen und fordere mich dabei selber heraus.

Ich wiege jetzt zwischen 85 und 86kg, habe jede Menge Koerperfett abgebaut und obwohl ich mich weiterhin vor dem Selfie streube und schaeme, habe ich es trotzdem heute gemacht. Einfach nur, um es mit euch zu teilen.

Vielleicht hat das Selfie auch gar nichts damit zu tun gehabt. Vermutlich ist es nur mein verkorkster Kopf, getruebt durch Haenseleien als ich ein Kind war. Keine Ahnung. :keineahnung: Aber irgendwie hat es was bewirkt.
Das heisst nun nicht, dass ich rumrenne und kontinuierlich Selfies von meinem nackten Koerper schiesse. :lol::rofl::noidea:

Aber ich dachte, vielleicht hilft es ja irgendjemandem, wenn ich diese Erfahrung mit euch teile. :blumen:

Und ich moechte betonen, dass es fuer mich keinen Zwang darstellt. Ich mache das alles gerne, weil ich die Herausforderung mag. Ich fordere mich gerne selber heraus. Jetzt noch mehr als frueher.

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"Warum sollte ich mich fürchten? Ich kenne keine Furcht."

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LibussaKrokus

Grumbeersupp un' Quetschekuche

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2

Mittwoch, 3. Mai 2017, 12:59

:eek: F..k, was für ein Astralkörper!
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Glück ist wie furzen. Wenn man es erzwingt, kommt nur Scheiße raus!

Smeralda

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3

Mittwoch, 3. Mai 2017, 17:03

Ich finde alle Fotos gut und ja, ich habe genau hingeschaut :schelm:
Natürlich sieht es gut aus, wenn man durchtrainiert ist, aber du bist auf dem 2015'er Foto doch auch alles andere als untrainiert!?
Aber es freut mich natürlich wirklich, dass du viel Spaß an der Bewegung hast und dich gut fühlst dadurch.
Oft ist es wirklich einfach so, dass man ein anderes Bild von sich hat und das kann dann von einem Selfie nur schwer erfüllt werden.
Besser Illusionen die uns entzuecken als zehntausend Wahrheiten

joe adder

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4

Mittwoch, 3. Mai 2017, 21:10

Das stimmt. Ich bin nicht untrainiert, aber die Wampe ist schon gut zu sehen. :lol: Ich hatte da nun keinen Bierbauch im ueblichen Sinne, aber da war schon ne Menge Bier drin.
"Warum sollte ich mich fürchten? Ich kenne keine Furcht."

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LibussaKrokus

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5

Mittwoch, 3. Mai 2017, 21:48

Was für eine Wampe? :gruebel:

Ich ziehe ja den Hut vor jedem, der es schafft, seinen Hintern hochzukriegen und sich sportlich zu betätigen! Vor allem, wenn es sich dabei um jegliche Form von Ausdauersport handelt, bei dem man im Grunde auf sich selbst reduziert ist. Das habe ich seit jeher gehasst, wie die Pest!
Ich bin halt durch und durch ein Ballsportler. Seit meinem 7. Lebensjahr habe ich Handball gespielt und es durch viel quälendes Training Anfang der 90er sogar in die Oberliga geschafft, was damals die vierthöchste Spielklasse war . . . wenn ich mich richtig erinnere. Zu dem Zeitpunkt habe ich bei einer Körpergröße von 178 cm gerade mal 65 kg gewogen, also nicht gerade die idealen Voraussetzungen für diesen Sport. Ich war ein Spargel vor'm Herrn! Was ich nicht an Masse auf's Parkett bringen konnte, habe ich daher durch eine knallharte Spielweise kompensiert. Ich war dann so der Typ kleine, giftige Kampfsau: pfeilschnell und aggressiv wie ein Wildschwein, dass seine Frischlinge verteidigt. Und ich muss zugeben, dass es mich auch heute noch ein wenig stolz macht, zu wissen, dass damals keiner gerne gegen mich gespielt hat, weil ich austeilen aber auch kräftig einstecken konnte und nie aufgegeben habe. :spot:
Mit 37, nachdem meine große Kleine das Licht der Welt erblickt hatte, war dann Schluss! Und das war gut so! Wenn ich Sonntags ein Spiel hatte, bin ich manchmal bis zu vier Tage danach morgens auf allen Vieren aus dem Bett gekrochen. Kacke, waren das Schmerzen. Seitdem hab ich den Sport abgehakt und nie wieder vermisst! Inzwischen, 10 Jahre später, wiege ich bei gleicher Körpergröße etwa 80 kg und habe somit das Kampfgewicht, das ich damals hätte haben sollen. Allerdings verbergen sich die Pfunde nicht in Muskelmasse sondern in einem kleinen aber feinen Wohlstandsbäuchlein. :DD

Und im Grunde fühle ich mich Pudelwohl . . . :]
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Glück ist wie furzen. Wenn man es erzwingt, kommt nur Scheiße raus!

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6

Donnerstag, 4. Mai 2017, 21:11

Das haut schon ganz schoen rein, wenn man die magische Grenze von 30 ueberschreitet.

Nach dem ersten 16km Lauf vor gut einem Jahr mit meiner Frau konnte ich auch ein paar Tage kaum gehen, geschweige denn aus einer sitzenden Position aufstehen. Die Knie haben da einfach nicht mitgemacht. Jetzt ist es nicht mehr so schlimm, weil ich an dem Problem gearbeitet habe, aber am Anfang war das schon hart.

Oder mein erstes Fussballspiel in Australien nach etwa 10 Jahren Pause. :lol: Mein Koerper war an die kurzen Sprints ueberhaupt nicht mehr gewoehnt. Meine Muskeln waren vollkommen uebersaeuert und das Gehen ueber die darauf folgenden Tage erinnerte eher an jemanden mit einem Stock im Futtloch. :lol:
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