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Dienstag, 8. Mai 2018, 18:53

Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete

Der Thienemann-Verlag hat für den 17. Juli die Veröffentlichung des vierten Hotzenplotz-Bandes angekündigt.

faz.net: Vierter "Hotzenplotz" kommt


Es ist kein Roman, sondern ein umgearbeitetes Theaterstück.
Die Umarbeitung zum Buch erfolgte durch Preußlers Tochter.
Die neuer Covergestaltung sieht "bescheiden" aus, wenn auch nicht ganz so schlimm, wie beim Sams.
Preußler schien keinen großen Antrieb gehabt zu haben, die Veröffentlichung voranzutreiben.

Soweit mein Pessimismus. Andererseits ... EIN NEUER HOTZENPLOTZ!

In Sachen Vertonung bin ich allerdings noch skeptischer.
Die alten Frauenberger-Hörspiele hatten ein ganz besonderes Flair.
Und ein Hotzenplotz-Hörspiel ohne Hans Baur? Keiner kann so "Bratwürste mit Sauerkraut" betonen, wie er es konnte.

Falls es überhaupt zu einem Hörspiel kommt und man nicht gleich auf das Hörbuch geht.

Aber mal rein hypothetisch:

Welche Sprecher könntet ihr euch für die wichtigsten Rollen vorstellen?

Perry

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2

Donnerstag, 10. Mai 2018, 10:06

Ich werde mir den neuen Hotzenplotz auf jeden Fall holen. All zu hohe Ansprüche habe ich aber nicht. Ist irgendwie wie mit dem nächsten Asterix-Band. Man kauft ihn doch! :]
"Wo bist du gerade?" - "In der Bredouille!" - "Hach. Frankreich! Wie schön."

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Becks

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3

Freitag, 11. Mai 2018, 16:57

Karussell hat ja 2008 die Serie als Neuproduktion herausgebracht.
Die Besetzung hat mir gut gefallen, u.a. auch, weil die alte Fassung berücksichtigt und sehr sorgfältig neu besetzt wurde.

Für meinen Geschmack hat man das alte Flair der Frauenberger-Hörspiele sehr gut in die Gegenwart 'gerettet'.
Peter Striebek gibt einen hervorragenden Erzähler ab und ist so nah an Hans Baur, dass ich zunächst dachte, sie hätten vielleicht alte Aufnahmen verwendet. Dietmar Bär (ja, genau der) ist ein toller Hotzenplotz und Kasperl und Seppl passen ebenfalls gut.

Ich fand diese Neuveröffentlichung damals sehr mutig, weil es für die Kleinen, für die diese Geschichten ja ursprünglich geschrieben wurden, völlig unangebracht wäre, sich an fast 50 Jahre alten Aufnahmen zu orientieren und die Alten meist kein gutes Haar an neuen Umsetzungen lassen, weil die eben anders sind (sein müssen) als die gewohnten Aufnahmen. Kann eigentlich nur schiefgehen. ;)

Wie gut oder schlecht sich die Hörspiele verkauft haben, weiß ich leider nicht. Ich fand sie jedenfalls sehr gelungen, obwohl ich die alten Aufnahmen liebe, da ich damit aufgewachsen bin.

Perry

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4

Mittwoch, 16. Mai 2018, 07:49

Die Karussell-Neuvertonung ist komplett an mir vorbeigegangen. Peter Striebeck kann ich mir allerdings auch glänzend als Erzähler vorstellen.
Dietmar Bär als Hotzenplotz kann ich mir nun aber überhaupt nicht vorstellen.

Ich werde mal schauen, ob ich im Netz eine Hörprobe finde.
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Perry

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5

Freitag, 18. Mai 2018, 07:03

Die Hörspiele sind auf Deezer. Ich habe mir Teil 1 angehört und es war so, wie ich es vorhergesagt hatte. Striebeck top, Bär eher flop.
Insgesamt kann man das aber recht gutr hören. Allerdings kann es einem direkten Vergleich nicht standhalten.

Man müsste halt mal ein Kind benutzen und es beide Versionen hören lassen. Danach müsste es entscheiden. Bei mir ist ja ganz häufig der "Nostalgiefaktor" im Weg.
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Becks

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6

Freitag, 18. Mai 2018, 21:39

Hätte ich vor dem Hören gewusst, dass der Hotzenplotz der Bär ist (oder umgekehrt), wäre ich da vermutlich auch anders rangegangen.
Da ich die 1. Folge aber ohne jegliches Vorwissen gehört habe und erst danach neugierig geschaut habe, wer welche Rolle spielt, hatte ich es vermutlich etwas leichter. ;)

7

Donnerstag, 3. Januar 2019, 18:56

Der Weihnachtsmann hat mir das Hörspiel zu "Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete" unter den Baum gelegt.

Mein Urteil: Befriedigend.

Begründung: Die Buchvorlage, ein umgearbeitetes Kasperletheaterstück, gibt nicht viel her. Das Hörspiel ist nah an der Vorlage. Handwerklich ist an der Umsetzung nichts auszusetzen. Man hat, gemessen an einem moderen Produktionsstil, das rausgeholt, was rauszuholen war. Aber dieses ganz besondere Flair, welches die Frauenberger-Hörspiele auszeichnet, ist halt nicht mal ansatzweise erreicht worden. Aber dazu fehlen halt die Sprecher, insbesondere Hans Baur.
Allerdings muss ich dem Hörspiel einen Wiederhörwert bescheinigen. Ich hab es jetzt schon zwei Mal durchlaufen lassen. Beim dritten Mal hat mich vorher das Sandmännchen besucht.

Becks

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8

Samstag, 5. Januar 2019, 00:56

Aber dieses ganz besondere Flair, welches die Frauenberger-Hörspiele auszeichnet, ist halt nicht mal ansatzweise erreicht worden. Aber dazu fehlen halt die Sprecher, insbesondere Hans Baur.
So unterschiedlich sind die Empfindungen.


Ich fand das Hörspiel ganz hervorragend!
Fand die Rollen sehr gut besetzt und hatte viel Spaß beim Hören.


Lediglich der zwischendurch sehr weinerliche und lächerlich überspitzte Dimpfelmoser hat mich etwas genervt, aber mit dem Rest war ich (als alter Hotzenplotz-Fan seit den frühen 70ern) sehr zufrieden. Näher kann man den Originalen kaum kommen. Zumal die inzwischen bald 50 Jahre alt sind und damit weit entfernt von heutigen Hörgewohnheiten. Die neue Generation begeisterter Hörspiel-Lauscher hat übrigens nicht die geringste Ahnung, wer Hans Baur oder Axel Muck waren und warum ihr Hotzenplotz klingen sollte wie kurz nach dem Krieg. ;)

Wenn man die Geschichte gehört hat wird auch klar, warum Otfried Preußler diese so Story nicht veröffentlicht hat. Große Teile davon finden sich so oder ganz ähnlich in den bekannten Hotzenplotz-Geschichten wieder. Vermutlich hat Preußler also erst die "Mondrakete" geschrieben und dann festgestellt, dass es geschickter wäre, einzelne Versatzstücke besser in anderer Konstellation zu veröffentlichen.
Trotzdem (oder gerade deswegen) spannend zu hören!

9

Sonntag, 6. Januar 2019, 17:35

Die Sprecher waren ok, bis auf den bemängelten Dimpfelmoser. Und aus meiner Sicht noch der Erzähler. Baur hat mich seiner Stimme einfach hervorragend zu der schon damals nostalgischen Heilen Welt-Atmosphäre gepasst. Der heutige Erzähler hingegen ... er hat nichts falsch gemacht. Seine Stimme gefällt mir sogar, aber sie passt einfach nicht.

Die Wertung "befriedigend" mag auch etwas hart sein. Immerhin habe ich das Hörspiel schon vier mal gehört und das ist bei modernen Hörspiele schon eine ganze Menge Holz, zumindest in meinem Fall. Aber die Vorlage ist halt schon sehr dünn. Neben den ganzen Wiederholungen aus den eigentlichen Büchern fehlen halt so Details wie "... ein unbeschreiblicher Sauerkrautduft ..." oder "Die Sonnenblumen grüßten vom Zaun herüber." Hinzu kommt die solide, aber doch moderne Bearbeitung. Das man dabei an heutige Kinder denken muss, ist mir klar, aber ich höre es halt aus meiner Perspektive.

Hotzenplotz ist halt leider nicht wiederholbar.

10

Freitag, 9. April 2021, 13:40

Die alten Versionen von Hotzenplotz sind nicht zu schlagen. Am liebsten noch mit dem Knistern der LP.
Die Mondrakete finde ich trotzdem gut, denn es ist eben abgesehen von den 6 alten Hörspielen noch ein Vermächtnis von Preußler.
Hans Baur mit seinem schönen Akzent unvergleichlich!

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