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Dienstag, 2. April 2019, 15:03

Geschichten, die das Leben schreibt...

Selbst, wenn es sich um einen Scherz zum 1. April handeln sollte - irgendwie sind da ziemlich alle Details nett :pfeif:

Zitat

Hundskopfboa beißt Dieb

Der Zoohändlerin war 2016 ein Grüner Hundskopfschlinger (auch Hundskopfboa genannt)
gestohlen worden. Die Schlange war gut 1,20 Meter lang, 2600 Euro wert - und nicht ungefährlich.

Das bekam auch der Täter zu spüren, ein 23 Mal vorbestrafter Weidener. Er war an dem Tag mit Frau und Kind im Zoogeschäft und hatte in einem unbemerkten Moment die Schlange unter die Jacke gesteckt und nach Hause getragen. Das ging noch gut. "Aber daheim wurde die aggressiv!", schildert der 42-Jährige. Sie biss ihn ins Augenlid und den Fuß. Endlich im Terrarium, bei seinen eigenen drei Schlangen, sei der Hundskopfschlinger mit offenem Mund an die Scheibe gesprungen, wann immer jemand vorbeiging. Eine Familienhelferin, die ins Haus kam, war irritiert. Und auch die Ehefrau (damals schwanger, zwei Kleinkinder) sagte: "Tu die weg."
Das bedeutete das Ende der Grünen Boa. Der 42-Jährige warf sie zwei Tage später - nach eigenem Bekunden noch lebendig - in den Wald zwischen Hammerweg und Altenstadt/WN. Dort fand sie ein Polizist, der nach Mitternacht mit dem Hund ging. Es war eine eiskalte Dezembernacht. "Es waren schon Eiskristalle am Körper." Unerschrocken legte er sich den Schlangenkörper über den Ärmel und trug das Tier heim. Noch in der Nacht rief der Beamte bei der Inspektion an, den Kadaver abzuholen. Das scheiterte an einer Beamtin der Streife, die sich weigerte, mit einer grünen Riesenschlange in einem Auto zu fahren. "Könnt am End' ja wieder lebendig werden", kommentiert Richter Hubert Windisch trocken. Aber auch der Finder ging auf Nummer sicher: "Ich habe sie draußen gelagert." Am nächsten Tag nahm er das tote Tier mit zur Wache.

Im Zoogeschäft war man indessen schon in einiger Alarmstimmung. Bis heute konnte nicht geklärt werden, wie das Schloss geöffnet wurde. Die Inhaberin erinnert sich noch gut, wie an einem Abend nach Geschäftsschluss plötzlich einer der beiden Grünen Hundskopfschlinger aus dem 2,5-Meter-Terrarium fehlte. "Wir konnten uns das überhaupt nicht erklären." An den Abenden legte sie sich mit ihrem Sohn im Laden auf die Lauer, um die vermeintlich entflohene Schlange wieder einzufangen. "Bei Dunkelheit kommen sie raus."
Für die Familie war es nicht irgendeine Schlange, sondern "Sternchen", Teil eines Zuchtpärchens, das ihr Sohn über vier Jahr lang aufgezogen hatte. "Sie hatte Sterne am Körper, sehr hübsch." Damals wurde der Wert auf 2600 Euro taxiert. Inzwischen hat man versucht, für die Zucht ein Ersatztier zu kaufen. Die Preise liegen bei 4500 bis 5000 Euro, verbunden mit einer Wartezeit. Der Grüne Hundskopfschlinger ist fast ausgestorben und stammt aus Brasilien. Eine Winternacht verträgt diese Art
überhaupt nicht. "Das hält sie nicht einmal für fünf Minuten aus", bedauert die Händlerin. Die Polizei brachte "Sternchen" tot zurück.

Eine besondere Spezies ist auch der Angeklagte. Die Verlesung seines Bundeszentralregisters dauert ein Viertelstündchen. Der Weidener hat 23 Vorstrafen, 15 Jahre seines Lebens hat er im Gefängnis verbracht und es dazwischen noch geschafft, sechs Kinder (2 bis 14) mit verschiedenen Frauen einzustreuen. Aktuell sitzt er in Sachsen in Haft, seiner neuen Wahlheimat, die er "jedem nur empfehlen kann": "niedrige Strafen, schöne Haftanstalten". "Wie soll das weitergehen mit Ihnen?", fragte Richter Windisch. "Weiß ich nicht", zuckt der 42-Jährige ratlos die Achseln. "Irgendwie funktioniert's bei mir nicht." Zur Tatzeit sei er alkoholisiert und "voller Kristall" gewesen. Zur Haftstrafe, die er derzeit wegen Körperverletzung in einer Straßenbahn in Sachsen absitzt, kommt jetzt noch die Haftstrafe aus Weiden dazu. Das Schöffengericht bildete eine Gesamtstrafe von 2,5 Jahren aus dem schon abgeurteilten Diebstahl eines Laptops und dem Schlangen-Diebstahl. Das Verfahren gegen die Ehefrau, die man verdächtigt hatte, während des Hundskopfschlinger-Diebstahls das Personal abgelenkt zu haben, wurde mangels Tatnachweis eingestellt. Fallen gelassen wurde zudem der Vorwurf der falschen Verdächtigung: Das Paar hatte damals der Polizei als Dieb zunächst einen unschuldigen Bekannten genannt.

Quelle: Der neue Tag

:harhar: :DD :sagnix:

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