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Mittwoch, 7. Juli 2021, 17:01

Europa bringt eigenen Streamingdienst

Hallo,
ich habe gestern gelesen, daß Europa mit einem eigenen Streamingdienst samt App an den Sart ging.
Er wird 5,99€/Monat kosten. Zur Einführung gibt es einen Monat gratis. - Aktuell sind ca. 1800 Europa-Hörspiele online und es wird wöchentlich Nachschub geben.
Mehr Infos gibt es unter:
https://www.play-europa.de/hoerspielplayer

Die Aufnahme von Hörspielen fremder Labels in den Dienst ist nicht geplant.
Bleibt abzuwarten, ob Europa dann nach und nach sein Streamingangebot bei anderen Anbietern wie Spotify oder Amazon Music etc. beschränken wird. Denn dort haben Abonenten ja ohnehin kostenlosen Zugang zu vielen Hörspielen von Europa.

2

Mittwoch, 7. Juli 2021, 20:16

Ja, hab ich auch schon länger gesehen hab da aber irgendwie kein Interesse dran. Keine Ahnung wer da die Zielgruppe sein soll. Die Sachen für Erwachsene sollen/sollten da laut Europa ja auch nicht zu hören sein...

Wie Du ja schon geschrieben hast gibt es auch nichts von anderen Labeln, also auch nicht wirklich was für Kinder die mal Benjamin Blümchen oder Bibi Blocksberg hören wollen. Wenn man dann noch guckt was man bei Amazon oder Apple für ein Jahr in deren Streaming Dienste bezahlt wo man nicht nur die Hörspiele von so gut wie allen Labeln inkl. Europa (Kinder UND Erwachsenen HSPs) hören kann und wo natürlich auch noch die ganze Musik mit enthalten ist...

Sehe da eigentlich nur Nachteile gegenüber den bereits etablierten Riesen.

Perry

bringt Angsthasen nach Muffenhausen

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3

Donnerstag, 8. Juli 2021, 06:54

Ich glaube auch nicht so recht, dass es diesen Dienst braucht.

Wenn man sich die Seite so anschaut, dann scheint die Zielgruppe definitiv im kindlichen Bereich zu liegen.

Und die aktuellen Europa-Produktionen interessieren mich eigentlich auch überhaupt nicht. Selbst mit den DDF habe ich seit Folge 200 abgeschlossen, weil es mir einfach viel zu schlecht und unstimmig wurde.

Und ich gehe nicht davon aus, dass Europa alle Hörspiele aus den 70er und 80er Jahren online stellen wird.
"Wo bist du gerade?" - "In der Bredouille!" - "Hach. Frankreich! Wie schön."

Instagram: Vinylianer

4

Donnerstag, 8. Juli 2021, 13:03

Zielgruppe sind Kids, die durch die App nur an kindgerechte Hörspiele gelangen sollen. Da Europa aber nach wie vor auch die üblichen verdächtigen Streamingplattformen bedient, habe ich da null Bedarf. Vor allem, weil natürlich die "erwachseneren" Hörspiele wie VIDAN oder HYDE AWAY dort nicht zu hören sind. Und überhaupt, eine Streamingplattform, wo alle Labels ihre Hörspiele anbieten, ist ja sowieso für Konsumenten unschlagbar komfortabel.
' EINS UND EINS IST ZWEI - VON LONDON BIS SHANGHAI ! '
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www.hoerspatz.de -- Hörspiel- und Hörbuch-Rezensionen

5

Donnerstag, 8. Juli 2021, 15:31

Zielgruppe sind Kids, die durch die App nur an kindgerechte Hörspiele gelangen sollen.

Mag vielleicht nur mir so gehen, aber irgendwie finde ich diesen Satz inhaltlich irgendwas zwischen "bedenklich" und "traurig" ... einmal, weil ich ohnehin denke, daß Worte wie "App" und "Kids" in jüngerer Zeit viel zu oft in einem Satz verwendet werden, und dann, weil ich das Gefühl habe, daß damit schon Kindern vermittelt wird, daß Abrufware wie Musik und Hörspiel quasi Muster ohne Wert sind ...

Gruß
Skywise
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Mittwoch.
Skywise: "Ja klar ist der Laden super und so, aber ich mach' da trotzdem einen Bogen drum, denn allein für's Umschauen muß man da schon den großen Geldbeutel dabei haben."
Kollegin: "Ach was, das geht auch ohne. Mit EC-Karte zum Beispiel."

6

Donnerstag, 8. Juli 2021, 17:01

Was auch immer du bedenklich findest, meinen Satz sicher nicht. :D

Vielleicht eher die Tatsache, dass es Streamingportale überhaupt gibt?
Oder dass Europa das so macht?
Oder dass die gute alte Kassettenzeit passé ist?
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7

Donnerstag, 8. Juli 2021, 18:54

Na ja, selbst Lego setzt ja immer mehr auf Apps - halte ich zwar auch für einen Fehler aber kann man nichts machen.

Datenträger für Audio/Video Inhalte sterben ja eh immer mehr und schneller aus, daher verstehe ich Europa schon mit Ihrer App, nur der Inhalt ist halt recht dürftig. Nur das eigene Kinderprogramm und das wars. Dafür finde ich den Preis einfach viel zu hoch. Holysoft versucht es ja auch mit einer eigenen App mit hauptsächlich eigenen Hörspielen. Interessiert mich auch nicht.
Wären in der Europa App alle Label mit zumindest allen Hörspielen die auch bei Spotify und Co vorhanden sind vorhanden und man würde dann einen Preis von 7 Euro/Monat aufrufen könnte man ja eventuell mal darüber nachdenken auch wenn die natürlich bei weitem nicht so kompatibel mit anderer Hardware ist als bsw. Spotify.



Aber mit dem sehr eingeschränkten Angebot, der mangelnden Verfügbarkeit abseits von Smartphones weis ich halt wirklich nicht wer sich das holen sollte.

8

Donnerstag, 8. Juli 2021, 20:08

Was auch immer du bedenklich findest, meinen Satz sicher nicht. :D

Das sagst Du :harhar:

Zitat

Vielleicht eher die Tatsache, dass es Streamingportale überhaupt gibt?

Nö, ... okay, ich kann zugegebenermaßen mit Streamingdiensten nichts anfangen, aber als Problem sehe ich das nicht ...

Zitat

Oder dass Europa das so macht?
Oder dass die gute alte Kassettenzeit passé ist?

Nicht wirklich die Kassettenzeit ... vielleicht eher die Zeit, in der man sich einem Hörspiel konzentriert und/oder einem Hörspiel auch gerne mehrfach widmet ...

Wäre vielleicht mal eine interessante Frage: "Welches Hörspiel würdet ihr nicht gut finden, wenn ihr es nur 1 x gehört hättet?" :spot:
Ich halte bei Streamingdiensten die Versuchung für recht groß, im Laufe einer Durststrecke eines Musik- oder Hörspieltitels einfach mal weiterzuwischen, anstatt sich erst mal einen Gesamtüberblick zu verschaffen. Und ich halte es nicht wirklich für gut, daß man Kinder an diese Form des "verkürzten Konsums" heranführt. Ohne jetzt hoffentlich falsch verstanden zu werden ich krieg's im Augenblick halt nicht besser hinformuliert :spot:

Gruß
Skywise
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Perry

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9

Freitag, 9. Juli 2021, 07:10

Ich halte bei Streamingdiensten die Versuchung für recht groß, im Laufe einer Durststrecke eines Musik- oder Hörspieltitels einfach mal weiterzuwischen, anstatt sich erst mal einen Gesamtüberblick zu verschaffen.


Diese Entwicklung hat bei mir bereits mit dem Einzug der CD stattgefunden und hat meinen Musikkonsum massiv verändert. Vor der CD habe ich mir quasi alles 14 Tage eine neue LP gekauft, wenn Geldmittel ausreichend verfügbar waren, auch öfter... Und dann lief im Grunde diese eine LP bis die nächste ins Haus kam. Ich kannte alle Titel eines Albums und, na klar, gab es auch immer Songs, die man nicht so dolle fand. Hinzu kam ein Cover und eine Textbeilage. Man hatt also auch was für die Haptik.

Mit der CD wurde das ganz anders... Songs, die nicht gleich gefielen, wurden weitergeskipt und letztlich habe ich von einem Album nur die Tracks 1, 4, 6 und 9 gekannt. Mal ganz abgesehen von diese Mini-Covern und Textbeilagen in asiatischer Miniaturschrift. :kotz:

Ich habe rasch aufgehört mir CDs zu kaufen.

Mit den Streamingdiensten wiederholt sich diese Erfahrung. Bei mir zumindest!
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10

Freitag, 9. Juli 2021, 09:19

Bei Musik fand ich das eigentlich immer sehr praktisch nur die Titel zu hören die einem gefallen und nicht das ganze Album wovon man irgendwie mehr als 60% nicht so dolle fand, man aber auch mit bezahlen mußte.

Daher kamen ja die Mixtapes - man hat sich einen Datenträger mit seiner Lieblingsmusik selbst zusammengestellt und konnte die Sachen weglassen die einem nicht so zusagten. Das war dann mit MP3s natürlich noch einfacher zu realisieren und mit Spotify und co. ist es nun eben nochmal bequemer sich seine Favoriten in eine Playlist zu packen.

Was Hörspiele betrifft finde ich das Streaming eigentlich auch sehr schön. Man muss keine Folge mehr kaufen um festzustellen ob einem ein Hörspiel gefällt oder eben nicht. Ich spiele sehr viele Hörspiele im Stream nur an - wenn die mich nach 5 Minuten nerven oder langweilen dann höre ich die auch nicht weiter, weil die Auswahl an Hörspielen die mir besser gefallen und die ich noch nicht gehört habe halt einfach gigantisch ist.
Ich hab zwar noch Hörspiele auf CD/MC aber die stehen halt im Regal und werden nicht mehr wirklich abgespielt. John Sinclair höre ich bsw. gerne mal hin und wieder einige ältere Folgen im Stream anstatt die CD aus dem Regal zu nehmen. Wobei ich da auch aufgehört habe mit neue Folgen zu kaufen - das leihen im Stream reicht mir - nehme die CDs ja eh nicht mehr in die Hand nachdem sie im Regal stehen.

Ob das früher besser war. Für mich eindeutig nein. Aber das kann ja jeder anders sehen. Ich hätte mich zumindest gefreut wenn ich als Kind mehr Folgen von den Masters oder Jan Tenner hätte hören können, als die paar wenigen die ich hatte. Klar hätte man da dann wahrscheinlich auch lieblingesfolgen gehabt die man mehrfach gestreamt hätte, aber man hätte eben auch die anderen hören können, die ich damals ja gar nicht kannte und so auch nicht zur Lieblingsfolge habe auswählen können.

Das einzige "Negative" ist halt das irgendwie das "besondere" dabei verloren geht. Man freut sich nicht mehr so über eine neue Folge weil man halt fast unendliche Auswahl hat. Dafür kommen immer mehr schöne alte Sachen in den Stream die man sonst kaum noch hätte hören können oder für die man viel Geld hätte ausgeben müssen.

11

Freitag, 9. Juli 2021, 13:47

Aus Hörspielmacher-Sicht ist das billige Streamen ganz sicher eine Herausforderung.
Aus Hörersicht aber sehr komfortabel - und man hört jetzt vielleicht auch mal in Hörspiele rein, die einem sonst durch die Lappen gegangen wären, weil (hier 100 Gründe einsetzen).
Es ist halt ein zweischneidiges Schwert.
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Markus G.

Kassettenkind

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12

Freitag, 9. Juli 2021, 18:20

Grundsätzlich einmal spricht mich die App von EUROPA deshalb nicht an, weil sie schlicht und ergreifend nicht für Erwachsene sondern für Kinder konzipiert ist. Daher fehlen gerade die Serien und Hörspiele, die ich gerne höre. Die Grundidee einer APP mit allen EUROPA Hörspielen von Bestsellern, Originalen bis hin zu VIDAN wäre natürlich ein absoluter Kaufgrund für mich. Es wäre schön wenn EUROPA hier die Schränke und Kästen durchstöbert und alle ihre Schätze via App freigeben würde. So wie es aussieht, wird dies nicht passieren. Daher bleibe ich außen vor. Finde die Idee aber für Kinder klasse. Alleine weil die APP für Kinder und ausschließlich für Hörspiele konzipiert ist. Entsprechend hoffe ich dass die Handhabung hier deutlich einfacher als bei SPOTIFY & Co der Fall ist. Das sind nämlich alle Apps die für Musik ausgelegt ist und Hörspiele und HörBücher halt mitlaufen lassen. Hier fände ich es schön wenn sich Hörspiellabels zusammen tun würden und gemeinsam eine App für Hörspiele basteln würden. Audible geht in die Richtung, Holy ebenso, EUROPA und FYEO auch, aber es ist halt auch noch nur Flickwerk.

Was die Kritik am Streaming anbelangt, so hat sie ihre Berechtigung. Das neue Hörteitalter hat viele Vorteile. Aber auch viele Nachteile. Das muss jeder für sich abwägen. Ich sehe Streaming als eine Ergänzung neben Vinyl, Kassette, DVD, Download, Radio und CD an. Es ist keine Alternative. Ich mag meine anderen Medien. Aber ich will das Streaming nicht missen. So habe ich alle Vorteile und kann sie nützen. Mal ist Streaming die angenehmere Wahl, mal Kassette, mal die CD und mal der Download. Und wer mich sehr gut kennt, der weiß das ich besonders Hörspiele auf DVD und BluRay liebe und sammle weil sie auf Grund des Mehrkanaltons einfach unerreichbar in Sachen Ton sind. Von daher schließe ich nix aus. Im Gegenteil.

Aber zu allen Zeiten haben Menschen mit gewissen Medien aufgehört. Meine Oma hat die Magnetophon-Bänder geliebt und konnte mit allem was später kommt nix anfangen. Meine Mama hat die Kassette als das perfekte Medium für sich entdeckt und hatte große Schwierigkeiten die CD auch nur zu akzeptieren. Und ich selbst habe ja auch sehr lange nur auf Kassette gesetzt bevor ich mich allen anderen geöffnet habe. Manche wollen halt aus bestimmten Gründen nicht mit der Zeit gehen. Das ist legitim. Und ich kann die Beweggründe auch akzeptieren und respektieren. Aber eines ist für mich auch klar - mit der Einstellung „früher war alles besser“ & „alles Neue ist automatisch schlecht“ kann ich selbst nur wenig anfangen. Ich sehe es bei meiner Tochter und meinen jungen Schützlingen. Die Welt von Apps, Smartphones & Streamingportalen mag anders sein, mag viele Nachteile haben, aber es fasziniert mit seinen Vorteilen die Jugend genau so wie damals die Schellack meine Grosseltern, VINYL meine Eltern und die Kassette mich selbst. Und zu allen Zeiten gab es die „Alten“ die das „neu modische Zeug“ abgelehnt und auf die schlechten Einflüsse hingewiesen haben. Und so wie meine Großeltern, meine Eltern und auch ich selbst nicht darauf gehört habe, genau so machen es die jungen Menschen heute so. Und recht haben sie. Und recht hatten wir ;)