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1

Donnerstag, 13. Mai 2004, 00:13

praxisgebühr

ist es euch auch schon passiert, dass euch der arzt bei einer imfung die praxisgebühr abluchsen wollte - mit fadenscheinigen argumenten wie
-"wenn sie das nächste mal in diesem quartal kommen, dann vergessen wir das net" :irre:
-"sie fragen den arzt ja bestimmt etwas beim impfen, dann ist es ein beratungssgespräch" (dummerweise hat die impfung die arzthelferin durchgeführt 8o )

meine these: der arzt (wie wohl viele andere auch) rechnen impfungen und vorsorgeuntersuchungen, die ja auch frei von der praxisgebühr sind wie eine normale behandlung ab, um mehr zu kassieren. wenn sie dazu der krankenkasse jedoch net die praxisgebühr nachweisen können (bei denjenigen, die im quartal noch net beim arzt waren), wird das wohl net begründbar sein...

mit einem wort: sozialbetrug!
Eingeschränkter Winterdienst. Betreten auf eigene Gefahr!


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Clavelina

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2

Donnerstag, 13. Mai 2004, 06:14

Bei meinem Arzt ist auch die erste Frage - Haben Sie schon die Praxisgebühr bezahlt - und nicht, was einem zum Arzt treibt :(. Allerdings hatte ich noch keine Gelegenheit festzustellen, ob sie mir die Gebühr auch abnehmen würde, wenn sie's eigentlich nicht sollten. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, daß solche Überlegungen im Massenbetrieb untergehen. Ob ich das jetzt unbedingt von Anfang an als Betrug ansehen würde? Eigentlich eher nicht, sondern wohl eher Nachlässigkeit. Da muß man als Patient halt mit aufpassen :(
Es ist besser, ein einziges kleines Licht zu entzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.
(Konfuzius)

3

Donnerstag, 13. Mai 2004, 08:21

Das ist der Murks bei den gesetzlichen Kassen. Man bekommt keine Rechnung vom Arzt (ich hoffe das ist noch so).

Ich bin privat krankenversichert und bekomme eine Rechnung von meinen Ärzten. Wenn da was nicht passt, rufe ich schon mal an und frage nach, was das für Posten auf meiner Rechnung sind - da würde so was schnell auffliegen.

Einfach mal die Kasse drauf aufmerksam machen, ich denke die machen dem Arzt dann auch klar, dass das nicht geht!

4

Donnerstag, 13. Mai 2004, 08:36

Zitat

Original von Tobiashi
...
Einfach mal die Kasse drauf aufmerksam machen, ich denke die machen dem Arzt dann auch klar, dass das nicht geht!



da hege ich leichte zweifel, schliesslich wird das geld ja an sie weitergeleitet... (*wohl gerade eine kleine destruktive phase hab* :D )
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5

Donnerstag, 13. Mai 2004, 10:10

Eben, das grosse Problem ist, dass die ganzen Abrechnungen gesammelt an die Kassen geleitet werden. Die können überhaupt nichts nachvollziehen.

Die viel grössere Schweinerei ist aber, dass die Ärzte bei privat-versicherten 2-3 mal höhere Beträge in Rechnung zu stellen.
spacie
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der landvogt

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6

Donnerstag, 13. Mai 2004, 11:29

Zitat

Original von spacie
Die viel grössere Schweinerei ist aber, dass die Ärzte bei privat-versicherten 2-3 mal höhere Beträge in Rechnung zu stellen.


Das Problem liegt eher darin, daß die Zahlungen der GKV vielfach gar nicht kostendeckend für den Arzt sind. Ohne Privatversicherte könnte er seine Praxis schliessen.

Ganz extrem ist das bei den Krankenhäuser. Wenn es keine Privatversicherten mehr gäbe, könnten fast alle Kliniken den Betrieb einstellen und unser ganzes Gesundheitssystem bräche zusammen.

Die Schweinerei liegt also eigentlich darin, daß die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) den Klinik- und Praxisbetrieb quasi von der Privaten Krankenversicherung (PKV) bezahlen läßt.

Und die größte Sauerei ist es vor diesem Hintergrund, wenn man Privatversicherten dann auch noch vorwirft, sie verhielten sich unsozial, weil sie der GKV den Rücken gekehrt haben.

Und wenn ich von dieser Schwachsinnsidee einer "Bürgerversicherung" höre, kriege ich jedesmal ne Krise. Als wenn Selbstständige und Beamte nur als Beitragszahler herhalten würden. - Werden die etwa nicht krank?

Um auf die Praxisgebühr zurückzukommen.

Sie ist Peanuts im Vergleich zu den Kürzungen, die im Verborgenen und ohne große Pressenotiz vorgenommen wurden.
Laßt Euch doch mal einen Schneidezahn überkronen. Viel Spaß! :harhar:

Daß Ärzte Ihre Rechnungen gerne etwas aufblähen um gegenüber der GKV wenigstens halbwegs kostendeckend wegzukommen ist aber nicht erst seit der letzten Gesundheitsreform so.
Wenn ihr Eure Krankenakten einsehen könntet, würdet Ihr Euch wundern, was für Krankheiten ihr alles habt. :harhar:
Das kann sich übrigens als ein böser Bumerang erweisen, wenn z B. im Zusammenhang mit dem Abschluß einer Lebens-, Kranken- oder Berufsunfähigkeitsversicherung eine Arztanfrage gehalten wird.
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When all the wars have found a cause In human wisdom and in blood
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7

Donnerstag, 13. Mai 2004, 16:22

Zitat

Original von Tobiashi
Ich bin privat krankenversichert und bekomme eine Rechnung von meinen Ärzten.


das bin ich auch, leider nur zu 50%, der rest kommt von der beihilfe und die sind halt einfach mal so frech und rechnen beim ersten einreichen von rechnungen freundlich 50% der praxisgebühr aufs ganze jahr ab, ob ich jedes quartel zum doc gehe oder nicht... pech gehabt, ich könnte ja... eine sch*** erfindung, ich könnt echt platzen...
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8

Donnerstag, 13. Mai 2004, 16:45

Zitat

Original von Irre

Zitat

Original von Tobiashi
Ich bin privat krankenversichert und bekomme eine Rechnung von meinen Ärzten.


das bin ich auch, leider nur zu 50%, der rest kommt von der beihilfe und die sind halt einfach mal so frech und rechnen beim ersten einreichen von rechnungen freundlich 50% der praxisgebühr aufs ganze jahr ab, ob ich jedes quartel zum doc gehe oder nicht... pech gehabt, ich könnte ja... eine sch*** erfindung, ich könnt echt platzen...



kannst du da net gegen vorgehen? das kann ja wohl net sein, dass die damit durchkommen...
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Quercus

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9

Donnerstag, 13. Mai 2004, 16:49

also ich finde, die praxisgebühr ist nicht so das problem. die 40 € im jahr machen bei kanpp 300 € im monat an die krankenkasse den kohl auch nicht mehr fett.

was mich persönlich viel mehr aufregt ist, dass die qualität der ärzte so stark nachgelassen hat. ich suche nun schon seit über 3 jahren einen vernünftigen allg. Arzt. Ist bei uns Fehlanzeige. Nur uralte Daddys (wer will als Jungarzt schon ne Praxis), miese Therapieformen, völlig überfordert von den modernen Systemen, total frustriert und absolut demotiviert.
Ich freu mich immer, wenn mir mein Arzt mal 3 Minuten konzentriert zuhört und mir auch sagt, was ich habe und wofür das Medikament ist, was ich bekommen (wegen Nebenwirkungen hat mich schon lange niemand mehr gefragt). Aber diese Momente sind selten.

Aber Hauptsache im Wartezimmer Plakate aufhängen, auf denen über die Praxisgebühr geschimpft wird.

Ich habe das gefühl, an den Praktischen Ärzten geht der Fortschritt vorbei. Mich gruselt es vor Hausarzt Modellen.
Die einzigen wirklich modernen Ärzte treffe ich nur bei den Zahnärzten.
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10

Donnerstag, 13. Mai 2004, 18:08

Zitat

Original von Sledge_Hammer

Zitat

Original von Irre

Zitat

Original von Tobiashi
Ich bin privat krankenversichert und bekomme eine Rechnung von meinen Ärzten.


das bin ich auch, leider nur zu 50%, der rest kommt von der beihilfe und die sind halt einfach mal so frech und rechnen beim ersten einreichen von rechnungen freundlich 50% der praxisgebühr aufs ganze jahr ab, ob ich jedes quartel zum doc gehe oder nicht... pech gehabt, ich könnte ja... eine sch*** erfindung, ich könnt echt platzen...



kannst du da net gegen vorgehen? das kann ja wohl net sein, dass die damit durchkommen...


Keine Chance!

Das ist eben die Umsetzung der Gesundheitsreform im Beihilferecht des Landes Berlin. Das hat mit der Sozialversicherung nichts zu tun. Man hat nur die Gelegenheit genutzt auch in der Beamtenbeihilfe Kürzungen vorzunehmen. Da ist übrigens nicht nur Berlin von betroffen. Alle Länder (für die Landes- und Kommunalbeamten) und der Bund (für die Bundesbeamten) haben ihr Beihilferecht "reformiert".
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Donnerstag, 13. Mai 2004, 18:34

Zitat

Original von der landvogt
Keine Chance!

Das ist eben die Umsetzung der Gesundheitsreform im Beihilferecht des Landes Berlin. Das hat mit der Sozialversicherung nichts zu tun. Man hat nur die Gelegenheit genutzt auch in der Beamtenbeihilfe Kürzungen vorzunehmen. Da ist übrigens nicht nur Berlin von betroffen. Alle Länder (für die Landes- und Kommunalbeamten) und der Bund (für die Bundesbeamten) haben ihr Beihilferecht "reformiert".


ich denke, damit ist alles gesagt :)

und mal ehrlich, dann geht man wieder in widerspruch und dann musste klagen, gegen die kostendämpfungspauschale :evil: :krieg: :armed: :haue: :starwars: :box: :hangman: :ConansSpiel: :streit: :schimpfen: klagen sich kollegen schon ewig durch die instanzen... da bin ich wahrscheinlich längst auf pension oder vermutlich schon tot bis sich da was tut...
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12

Freitag, 14. Mai 2004, 12:40

ich finde es grundsätzlich ne sauerrei, dass beamte mal per se privat versichert sind.

ich wäre dafür, dass beamte genauso an die gesetztliche krankenkasse gebunden wären und genauso wie wir auch, ihre privaten zusatzversicherungen abschließen müssten.

und ich würde dafür plädieren, dass neben dem system für die patienten, bei dem man das gefühl hat, es geht nur bergab, auch mal das system der ärzte zu "reformieren". aber da langt es immer nur für ein bischen mehr "bürokratiesieren"
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13

Freitag, 14. Mai 2004, 15:46

Zitat

Original von Quercus
ich finde es grundsätzlich ne sauerrei, dass beamte mal per se privat versichert sind.

ich wäre dafür, dass beamte genauso an die gesetztliche krankenkasse gebunden wären und genauso wie wir auch, ihre privaten zusatzversicherungen abschließen müssten.


Dazu habe ich oben ja schon was geschrieben.

Die Einbindung von Beamten und Selbstständig in die Pflichtversicherung wäre völlig kontraproduktiv.

Man sollte viel mehr darüber nachdenken die GKV in ihrer jetzigen Form langfristig abzuschaffen. Ein Anfang wäre zum Beispiel, es zunächst jedem freizustellen, ob er sich in der GKV oder in der PKV versichern will.

Es kann ja wohl nicht angehen, das man versucht einen Sterbenden (GKV) am Leben zu halten, indem man einem Gesunden (PKV) seine Organe entnimmt.

Leider gibt es zum Beamtenstatus und zu Beamtenversorgung viel zu viele Vorurteile in der Bevölkerung. Und diese Halbwissen wird durch die Medien leider auch noch weiterverbreitet. So wie da die Tatsachen verdreht werden, muß man vermuten, daß es sich um gezielte Fehlinformationen handelt.
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14

Freitag, 14. Mai 2004, 15:47

Zitat

Original von Quercus
ich finde es grundsätzlich ne sauerrei, dass beamte mal per se privat versichert sind.


so ganz stimmt das ja nicht... ich kann mich ja auch freiwillig bei ner ersatzkasse versichern lassen, nur kostet mich das deutlich mehr, nahezu doppelt so viel wie in der privaten, weil ich damit zwar dann nicht mehr die beihilfe nutze, aber den teil, den sie da einsparen, nicht dazu bekomme, da wär ich ja bekloppt, wenn ich nicht die vorzüge der privaten versicherung nutzen würde... wäre das vom kostenpunkt her zumindest ähnlich, würde ich darüber nachdenken, denn acht bis zwölf wochen auf die erstattung einer rechnuing zu warten, macht zumindest meinem konto nicht wirklich viel spass
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15

Freitag, 14. Mai 2004, 16:19

Zitat

Original von Irre

Zitat

Original von Quercus
ich finde es grundsätzlich ne sauerrei, dass beamte mal per se privat versichert sind.


so ganz stimmt das ja nicht... ich kann mich ja auch freiwillig bei ner ersatzkasse versichern lassen, nur kostet mich das deutlich mehr, nahezu doppelt so viel wie in der privaten, weil ich damit zwar dann nicht mehr die beihilfe nutze, aber den teil, den sie da einsparen, nicht dazu bekomme, da wär ich ja bekloppt, wenn ich nicht die vorzüge der privaten versicherung nutzen würde... wäre das vom kostenpunkt her zumindest ähnlich, würde ich darüber nachdenken, denn acht bis zwölf wochen auf die erstattung einer rechnuing zu warten, macht zumindest meinem konto nicht wirklich viel spass


Stimmt so auch nicht ganz. :D

Du kanns nicht freiwilliges Mitglied bei der GKV werden, wenn du nicht vor pflichtversichert gewesen bist.

Die Wahl der freiwilligen Versicherung hat man also nur bei erstmaliger Berufung in das Beamtenverhältnis - und das auch nur, wenn man zu diesem Zeitpunkt schon mindesten 1 Jahr vorher in der GKV (z. B. als Student, als Arbeitnehmer oder als mitversichertes Familienmitglied in der GKV) versichert gewesen ist.

Allerdings wäre ein Beamter nicht gut beraten, wenn er diese Möglichkeit in Betracht zieht. Das haben inzwischen auch die gesetzlichen Kassen akzeptiert und raten inzwischen jedem Beamtenanwärter von der freiwilligen Versicherung ab, um sich nicht dem Vorwurf der Fehlberatung auszusetzen.

......


Leider ist die Problematik bei der Beihilfe ähnlich wie in der GKV. Da keine Rücklagen gebildet werden, leben beide Systeme von der Hand in den Mund.
Grundsätzlich haben jedoch alle System das gleiche Problem: steigende Lebenerwartung mit der damit verbundenen medizinischen Versorgung kosten nun mal viel Geld, und weder GKV noch Beihilfe noch PKV haben Gelddrucker im Keller stehen.
Die PKV kommt mit diesem Problem nur besser klar, weil von den Beiträgen Altersrückstellungen gebildet werden, um die höheren Kosten im Alter auszugleichen.
Die Schere zwischen GKV/Beihilfe auf der einen und der PKV auf der anderen Seite wird daher in den nächsten Jahren noch weiter auseinandergehen.
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16

Freitag, 14. Mai 2004, 16:39

Zitat

Original von der landvogt

Das Problem liegt eher darin, daß die Zahlungen der GKV vielfach gar nicht kostendeckend für den Arzt sind. Ohne Privatversicherte könnte er seine Praxis schliessen.

Ganz extrem ist das bei den Krankenhäuser. Wenn es keine Privatversicherten mehr gäbe, könnten fast alle Kliniken den Betrieb einstellen und unser ganzes Gesundheitssystem bräche zusammen.

Die Schweinerei liegt also eigentlich darin, daß die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) den Klinik- und Praxisbetrieb quasi von der Privaten Krankenversicherung (PKV) bezahlen läßt.

Und die größte Sauerei ist es vor diesem Hintergrund, wenn man Privatversicherten dann auch noch vorwirft, sie verhielten sich unsozial, weil sie der GKV den Rücken gekehrt haben.


Empfinde das nicht als Schweinerei. Klingt mehr nach einer nachträglichen Wiederherstellung eines solidarischen Gesundheitssystems, denn auch wenn es nur eine GKV gäbe, würde der Hauptteil der Ausgaben von den Finanzstarken aufgebracht werden.
Andersherum: Wenn nicht soviele der GKV den Rücken gekehrt hätten, bräuchten die Krankenhäuser den PKV-Patienten nicht so hohe Rechnungen stellen. Für mich klingt das, als ob hier die Privatpatienten nachträglich wieder ins Boot zurückgeholt werden. Sie zahlen jetzt nicht durch erhöhte Beiträge, sondern durch höhere Rechnungen bei Krankheit. Trotzdem werden die Privatpatienten in ihrer Gesamtheit unterm Strich wahrscheinlich immer noch sparen, wodurch der Vorwurf "unsozial" nicht ganz von der Hand zu weisen ist.

Quercus

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17

Freitag, 14. Mai 2004, 16:46

Naja, das die private KV grundsätzlich ein gesundes kind ist, möchte ich mal bezweifeln.
und es ist auch ganz sicher kein segen für jeden, in einer PKV zu sein.
schon heute fallen viele retner in die preisfalle der PKV, die ja im alter deutlich höhere beiträge wie die GKV hat.

als junger, neoliberaler mensch mit gutem job, ist es natürlich sehr einfach, amerikanische verhältnisse im gesunheitssystem zu fordern. allerdings ist das für die große allgemeinheit sicher nicht erstebenswert. und wenn ich einer der bevorteilten wäre, dann würde ich mich warscheinlich auch wehren.

ich finde, die mischung aus GKV und PKV könnte ein guter weg sein.
wir brauchen zum einen einen so großen pflichtteil, der von der gesamten bevölkeruing getragen wird, damit alle deutschen ein bestimmtes mindestmaß an ärzlicher versorgung erhalten.

wer sich darüber hinaus für bestimmte behandlungsmethoden usw. versichern möchte, der muss mit PKV modulen nachbessern.

ein solches system kann meiner meinung nach aber nur dann funktionieren, wenn wirklich die gesamte deutsche bevölkerung daran teil nimmt. es kann dann nicht mehr sein, dass nur weil jemand viel geld verdient, er null euro in die GKV einzahlt, gleiches gilt für beamte und sebständige.

ein höchstsatz schützt die besserverdiener vor zu hohen bertägen. sie können sich aber, duch ihr besseres einkommen auch entsprechend gute PKV module leisten.

das alleine kann es natürlich nicht sein, dazu müssten natürlich auch effektive reformen im KK bereich erfolgen, in der abrechung usw. usf.

ich erwarte, dass mich das deutsche volk genauso vor den finanziellen folgen schwerer krankheiten bewart, so wie ich meinen teil dazu beitrage. ich will mir sicher sein, nach einem unfall wieder zusammengeflick zu werden, dass meine allergie behandelt wird und dass ich mit 50 ein neues hüftgelenk bekomme, wenn mein altes im büro ruhiniert wurde. ich will dem blinden kind von nebenan den blindenhund mitfinanzieren und der nachbarin ihre chemotherapie.

aber ich sehe es ein, wenn ich meine zähne putzen muss, weil ich keinen zahnersatz mehr bekomme, ich verstehe es, wenn ich nicht für jedes halzkratzen beim arzt nen rezept bekomme, ich kann damit leben, dass ich als raucher und übergewichtiger mehr prämie zahle und dass ich als normalversicherter nicht die tollste, neueste operationsmethode erhalten kann und meine versicherung auch mein letztes gesundheitsrisiko noch auffängt.

aber der umfang dieser versorgung gehört auf den prüfstand und jeder in diesem land wird sich die frage stellen müssen, wie weit will ich gehen.
ich glaube, wenn wir es wirklich schaffen wollen, dass arbeit in deutschland wieder billiger wird, dann werden wir an einer echten 2 klassen medizin nicht mehr vorbei kommen. die frage, die sich stellt ist, wie gut ist die 2te klasse.
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18

Freitag, 14. Mai 2004, 18:24

Zitat

Original von Lord_Twickenham
Empfinde das nicht als Schweinerei. Klingt mehr nach einer nachträglichen Wiederherstellung eines solidarischen Gesundheitssystems, ...


Aber wer will das schon! Ein "solidarisches Gesundheitssystem" ist bei der Bevölkerungsstruktur die wir haben ebenso weltfremd wie eine solidarische Altersversorgung.

Zitat

Andersherum: Wenn nicht soviele der GKV den Rücken gekehrt hätten, bräuchten die Krankenhäuser den PKV-Patienten nicht so hohe Rechnungen stellen. Für mich klingt das, als ob hier die Privatpatienten nachträglich wieder ins Boot zurückgeholt werden. Sie zahlen jetzt nicht durch erhöhte Beiträge, sondern durch höhere Rechnungen bei Krankheit. Trotzdem werden die Privatpatienten in ihrer Gesamtheit unterm Strich wahrscheinlich immer noch sparen, wodurch der Vorwurf "unsozial" nicht ganz von der Hand zu weisen ist.


Dennoch wären die Krankenhäuser nicht mehr finanzierbar - gerade wenn man die Privatversicherten "wieder zurück ins Boot holen würde" .
Oder andersherum: Jeder Privatversicherte verhält sich sozial, weil er damit das gesetzlich System indirekt mehr stützt als ein freiwillig GKV-versicherter Angestellter, der für seine Tennis oder Golf spielene Ehefrau beitragsfrei Sozialleistungenen abschöpft.

Das Problem der GKV sind nicht diejenigen, die ihr den Rücken gekehrt haben, sondern das System als solches, das aufgrund der demographischen Entwicklung einfach nicht mehr finanzierbar ist. Selbst wenn man alle Privatversicherten gesetzlich versichern würde, würde dies den Verfall höchstens kurzfristig verzögern, und sich dann aufgrund der neu hinzugekommenen Leistungsempfänger sogar noch beschleunigen.

Oder haben die neu hinzugewonnenen Beitragzahler aus der DDR etwa die Gesetzliche Rentenversicherung saniert? :nö:
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19

Freitag, 14. Mai 2004, 18:57

Zitat

Original von der landvogt
Aber wer will das schon! Ein "solidarisches Gesundheitssystem" ist bei der Bevölkerungsstruktur die wir haben ebenso weltfremd wie eine solidarische Altersversorgung.



Also, ich will das. Alles andere wäre ein großer Rückschritt. Die Beschreibung von Quercus wäre ein guter Weg.
Eine Sicherung für alle Menschen mit der nötigen medizinischen Versorgung muß gewährleistet sein. Wer die sich weiter entwickelnden Möglichkeiten der Medizin voll nutzen möchte, kann sich privat zusatzversichern. Das ist dann zwar eine Zwei-Klassen Medizin (oder besser: Viele-Klassen, da man sich individuell soviel Schutz "kaufen" kann, wie man möchte), aber die haben wir doch heute de facto auch schon. Dass jede High-Tech-Spielerei nicht für jeden zur Verfügung stehen kann ist klar. Trotzdem bleibt es ein solidarisches System.

der landvogt

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20

Freitag, 14. Mai 2004, 20:41

Zitat

Original von Quercus
Naja, das die private KV grundsätzlich ein gesundes kind ist, möchte ich mal bezweifeln.
und es ist auch ganz sicher kein segen für jeden, in einer PKV zu sein.
schon heute fallen viele retner in die preisfalle der PKV, die ja im alter deutlich höhere beiträge wie die GKV hat.


Das ist ein weitverbreites Vorurteil und schlicht und einfach falsch.

Zitat

als junger, neoliberaler mensch mit gutem job, ist es natürlich sehr einfach, amerikanische verhältnisse im gesunheitssystem zu fordern. allerdings ist das für die große allgemeinheit sicher nicht erstebenswert. und wenn ich einer der bevorteilten wäre, dann würde ich mich warscheinlich auch wehren.


Die Mehrzahl der privat Krankversicherten in Deutschland sind Beamte und Selbsständige und die Mehrheit von diesen hat eben kein überdurchschnittliches Einkommen.

Zitat

ich finde, die mischung aus GKV und PKV könnte ein guter weg sein.
wir brauchen zum einen einen so großen pflichtteil, der von der gesamten bevölkeruing getragen wird, damit alle deutschen ein bestimmtes mindestmaß an ärzlicher versorgung erhalten.


Warum sollte man deshal die GKV aufrechterhalten.
Eine Pflicht -Mindestversorgung läßt sich auf über die PKV erreichen. Ähnlich wie in der KFZ-Versicherung.

Zitat

wer sich darüber hinaus für bestimmte behandlungsmethoden usw. versichern möchte, der muss mit PKV modulen nachbessern.


Das wäre dann ja auch gegeben. Ich muß ja kein Einbettzimmer versichern, wenn ich das nicht möchte. Ich brauche in der KFZ ja auch keine Kasko.

Zitat

ein solches system kann meiner meinung nach aber nur dann funktionieren, wenn wirklich die gesamte deutsche bevölkerung daran teil nimmt. es kann dann nicht mehr sein, dass nur weil jemand viel geld verdient, er null euro in die GKV einzahlt, gleiches gilt für beamte und sebständige.

ein höchstsatz schützt die besserverdiener vor zu hohen bertägen. sie können sich aber, duch ihr besseres einkommen auch entsprechend gute PKV module leisten.


Und warum sollte man alle in das definitiv schlechtere System zwingen?

Ich wäre als Privatversicherter gerne bereit ein Auslaufmodell GKV so lange es nötig ist, finanziell zu stützen aber ich bin nicht bereit in ein Fass ohne Boden einzuzahlen, wenn es Alternativen gibt, die langfristig für alle besser sind.


Zitat

das alleine kann es natürlich nicht sein, dazu müssten natürlich auch effektive reformen im KK bereich erfolgen, in der abrechung usw. usf..


Zustimmung. Da ist noch einiges zu machen.

Zitat

ich erwarte, dass mich das deutsche volk genauso vor den finanziellen folgen schwerer krankheiten bewart, so wie ich meinen teil dazu beitrage. ich will mir sicher sein, nach einem unfall wieder zusammengeflick zu werden, dass meine allergie behandelt wird und dass ich mit 50 ein neues hüftgelenk bekomme, wenn mein altes im büro ruhiniert wurde. ich will dem blinden kind von nebenan den blindenhund mitfinanzieren und der nachbarin ihre chemotherapie..


Auch die PKV ist eine Solidargemeinschaft. Das ist das Grundprinzip jeder Versicherung.

Zitat

ich glaube, wenn wir es wirklich schaffen wollen, dass arbeit in deutschland wieder billiger wird, dann werden wir an einer echten 2 klassen medizin nicht mehr vorbei kommen. die frage, die sich stellt ist, wie gut ist die 2te klasse.


Nur, wer sich bewußt für die 2te Klasse entscheidet, darf sich nachher auch nicht darüber beschweren, daß er nicht wie 1te Klasse behandelt wird. Und ich bin es leid, wenn ausgerechnet diejenigen von Sozialabbau faseln, die lediglich Jahrelang zu geizig und zu bequem waren mal Eigenverantwortung zu tragen. Davon kenne ich leider zu viele.

Ich habe mich vor 20 Jahren dazu entschlossen, mich bei meiner Versorgung nicht mehr auf die Sozialversicherung zu verlassen und mir eine eigene Versorgung aufgebaut. Ich habe mich privat Krankenversichert und hätte ich als Angestellter die Möglichkeit gehabt, wäre ich auch aus der Rentenversicherung ausgetreten. Zumindest habe ich meine Altersversorgung aber so gestaltet, daß ich nicht mehr auf die Rente angewiesen bin.
Und ich bin es langsam leid, daß in diesem Land immer diejenigen einen Arschtritt kriegen, die ihre Versorgung nicht anderen überlassen.
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Do you think there will be a vestige or a sniffle or a cosmic tear
Do you think a greater thinking thing will give a damn that man was here.

Written by - Kendrew Lascilles
From - Chicago III