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DiJae

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Sonntag, 20. Juni 2004, 14:02

Perry Rhodan: Atlan - Admiral Der Sterne, Sturm Auf Die Pandom (Folge 10 & 11)

Beschreibung: 1290 Neue Galaktische Zeitrechnung: Auf Traversan, das zum Kristallimperium gehört, wird eine uralte Station der Meister der Insel entdeckt. Eine archäologische Sensation von höchster Brisanz, so dass Atlan persönlich nach Traversan reist. Doch dann geschieht das unglaubliche: Atlan wird durch diese Anlage in die Vergangenheit geschleudert und gerät mitten in einen tödlichen Konflikt zwischen dem Sonnenkur Pyrius Bit und den damaligen Bewohnern von Traversan, die die gewaltige Steuerlast nicht mehr tragen wollen. Der Sonnenkur beschließt Traversan zu bestrafen und will den Planeten auslöschen ...

Perry Rhodan und ich, wir haben ja schon eine recht innige Beziehung entwickelt. SciFi war und ist noch immer nicht unbedingt das Metier, in dem ich wirklich zuhause bin und hält deswegen weniger Einzug in mein literarisches Vermögen als beispielsweise Thriller-, Krimi- oder Horrorliteratur. Als jugendliche Leseratte habe ich auch im Bereich Groschenroman der simplen John Sinclair Toilettenlektüre dem noch präsenteren Rhodan den Vorzug gegeben. Das lag vielleicht auch an den wesentlich hintergründigen Erzählungen aus dem Rhodan Universum, dem man die Arbeit von mehreren, frischen Autoren anmerkte, während Jason Dark ein günstiges Pausenbrot in gedrucktem Wort entwarf. Allerdings wurde mir bei Rhodan durch die wilden Fachbegriffe schon nach wenigen Sätzen schwindlig. Dabei hat ein Physiker mir vor kurzem erzählt, dass da schon einiges an Wissen drinsteckt und es gar nicht so fantastisch ist, wie es beim ersten Blick erscheint. Worauf ich allerdings hinaus will: Rhodan war für mich einfach nicht lesbar, weil statt straffer Action häufig niveauvolle Handlung geboten wurde. (Welch ein Eingeständnis!). Und jetzt kommt die hart erarbeitete Überleitung: wäre mir allerdings damals das vorliegende Hörspiel in geschriebener Form in die Finger gefallen, es hätte schon früher was mit mir und dem Perry werden können. Denn im Gegensatz zu den anderen vertonten Folgen aus dem EinsAMedien-Heim für Spaceshuttlepiloten ist die vorliegende Geschichte wesentlich actionlastiger, schneller und weniger nachdenklich. Natürlich kann man sich stundenlang damit beschäftigen, ob ein Zeitreisender in die Vergangenheit eingreifen darf. Allerdings komme ich in diesem Fall schnell zu der Erkenntnis, dass selbst ein Zeitreisender Teil der Vergangenheit ist und damit schon die Zukunft geprägt hat. Alle fiesen Paradoxien einmal beiseite gelassen. Was aber schon das einzige Gedankenspiel ist, dass Folge 11 & 12 bietet. Es sei denn, man möchte in der Geschichte noch eine Kritik an Steuer- und politischen Systemen erkennen. Da meint man es dann aber sicherlich zu gut mit den Autoren Robert Feldhoff und Hubert Haensel. Auch wenn sie es für Atlan verdient hätten. Geschichten um Zeitreisen kommen bei mir immer gut an. Und es ist interessant zu entdecken, wie Ereignisse, die 10.000 Jahre in der Vergangenheit liegen, die Gegenwart beeinflusst haben. Und damit es etwas gibt, was in der Gegenwart seine Zeichen findet, wird in dieser Doppelfolge integriert, gemordet, Krieg geführt und sich verliebt. Einfache Zutaten, die aber gut umgesetzt ein kurzweiliges Bett ergeben, in dem man sich gerne nach der Arbeit in die After-Work Entspannung fallen lässt.

Hervorzuheben sind an dieser Stelle aber ein paar nicht unwichtige Einzelheiten. So ist es auf der einen Seite vor allem Atlans Extrasinn, eine innere Stimme, die sich immer dann als logische Instanz zynisch zu Wort meldet, wenn eine Situation diesen Sinn anspricht. Das innere Zwiegespräch würzt selbst brenzlige Situation mit einer Prise Humor, (Du Narr!). Etwas würziger hat man auch die sonst recht schwebenden Synthieklänge gestaltet, indem man einfach eine Gitarre hinzugenommen hat, die die Aggressivität in der Handlung untermalt. Und eine aggressive Handlung benötigt auch eine kraftvollere Ausdrucksweise. Die heftigen Schlachten im Raum kommen nun einmal nicht ohne Opfer aus. Und so kommt es doch zu einigen drastischen Beschreibungen, die man bisher so nicht von der Serie gewohnt ist. Wenn es auch nicht aus dem Rahmen fällt und weniger an die Derbheit von Serien wie Gabriel Burns oder den Meteor Horror Hörspielen erinnert. Darauf ist der SciFi hier nicht angewiesen.
Trotz der packenden Geschichten kommt es allerdings zum Schluss doch zu einigen Längen. Man wünscht sich irgendwann ein wenig mehr Politik, etwas mehr Dialog, als nur den blanken Kampf. Sicherlich wird hier stellenweise von beidem geboten, aber gerade auf der zweiten CD ertappt man sich, dass man unkonzentriert wird, weil die Handlung etwas zäh vorangetrieben wird. Und es ist beinahe schmerzhaft, dass nach zwei CDs nicht Schluss ist, sondern man am Ende auf eine geplante Fortsetzung vertröstet wird. Und diese wird nicht in Folge 12 geboten! An dieser Stelle muss man einfach großes Missgefallen äußern, wenn man 140 Minuten endlich auf das klärende Ende wartet. Und wenn man einmal negative Kritik übt, dann muss auch erwähnt werden, dass der Hörer ins kalte Wasser geworfen wird. Als Nicht-Eingeweihter fehlen einem einfach Hintergrundinfos, wer genau Atlan ist, welche Rolle die Meister der Insel spielen ebenso wie die Frage, was denn Metanatmer sind. Es muss ja nicht alles vorgekaut werden, schließlich durchschaut man irgendwann auch, was dieser Extrasinn Atlans ist, aber ein paar Hintergrundinformationen hätten sicherlich ihren Platz im Booklet gefunden. Ansonsten gebe ich diesmal gerne für eine spritzige Geschichte 10,5 Punkte, da ich manch andere Folge (z.B. das geniale ‚Planet der Mock’) viel zu schlecht bewertet habe! Auch als Köder, damit bitte schnell die Geschichte eine Fortsetzung findet...
Inzwischen Vater und zuende studiert. Altert seitdem rapide. Braucht Zellaktivator.