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DiJae

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Dienstag, 29. Juni 2004, 19:35

Guitar Leas Zeitreisen - Guitar Lea trifft Attila

Geschichte war in der Grundschule mit einer der faszinierendsten Fächer, die wir hatten. Geschichte in der Grundschule ging aber meistens um Dinosaurier. Geschichte in der Grundschule handelte nicht von dicken Königen, die sich den stinkenden Hintern lieber puderten als ihn zu waschen. Und Geschichte in der Grundschule handelte auch nicht von Konstitutionen, Fensterstürzen, Scherbenhaufen, Opernbällen und pathetischen Reden.
Geschichte auf dem Gymnasium begann auch noch spannend. Pharaonen wurden zu Mumien, Mumien wurden zu Pyramidenbesetzern, Pyramidenbesetzer waren verflucht, Flüche waren gefährlich und Pyramiden außerdem noch riesengroß und von labyrintischem Charakter. Geschichte zu Beginn des Gymnasiums war wie Indiana Jones, als er zu Beginn des ersten Teils von dieser riesigen Steinkugel verfolgt wird. Später paßte es sich dann dem gewöhnlichen Geschichtsniveau an, d.h. Sportlehrer gaben Geschichte und das Thema war in jedem Schuljahr die ‚Reichskristallnacht’. Womit ich nicht bestreiten will, dass dies nicht ein wichtiges Thema ist. Aber jedes Halbjahr? Und dann noch von einem Sportlehrer, der die Thematik wie die Basketballregeln darlegt? Schuld für meine Versagen in historischer Aufklärung ist aber nicht der damalige Sportlehrer mit dem roten Haar, der fuchsteufelswild bzw. -rort wurde, wenn man ihn ‚Pumuckl’ statt ‚Babarossa’ nannte, sondern meine erste Geschichtslehrerin auf dem Gymnasium, die mir in Geschichte nur eine Zwei gab und ich mir heute noch sicher bin, dass eine Eins mehr als gerechtfertigt gewesen wäre. So lernte ich vor meiner Politikverdrossenheit zuerst Geschichtsverdrossenheit kennen. Und versuche nun schon schmerzhaft seit Jahren zumindest ein bißchen Geschichte nachzuholen. Wenn geht, aber auf die literarische Art, d.h. nicht durch platte Geschichtsbesschreibung, sondern eher durch schmerzhafte Lebendigkeit der Darstellung (wie z.B. Guido Knopp), historische Romane oder aber auch durch mein Steckenpferd-Medium dem Hörspiel bzw. Hörbuch. Gerne darf es auch die Leichtigkeit besitzen, die gerade Geschichte für ein jüngeres Publikum bietet. Und diese bringt Maritim mit der neuen Serie Guitar Leas Zeitreisen sehr gut rüber. Zwar hat man keinen Yul Brunner an Bord, aber einen Christian Brückner in der Rolle des großen Hunnenkönigs und eine freche Anna Laube, die der träumenden Lea ihre Stimme leiht. Mit Gitarren und Zeitreisen hat die Serie bisher aber eigentlich nur nebenbei etwas zu tun. Lea reist nicht wirklich in der Zeit zurück, sondern lernt Geschichte durch Phantasieren. Und die Gitarre würde sie liebend gern spielen, aber die gehört ihrer Schwester Karla. Lea wird hingegen mit Klavierunterricht gepeinigt. Und das Klavier lenkt ihren Bruder Joe (passend zum Namen gesprochen von Wolfgang ‚Joe Gerner’ Bahro) vom Geschichtelernen ab. Der liest gerade etwas über die Hunnen für sein Abitur. Und prompt befindet sich Lea auch schon im Lager des groben Volkes. Dort schließt sie mit dem großen Attila Freundschaft und kritisiert dessen menchenverachtenden Plünderungen. Wobei die Ereignisse natürlich kindergerecht umgesetzt worden. Seichter, aber unterhaltsamer Geschichtsunterricht, der zudem auch eine ethische Note hat. Und weil dann ab und an noch die Gitarre erklingt, kann man dies getrost als bunten Geschichtsunterricht für Rock Musik Freunde mit Löwenzahn und Was-ist-Was Vergangenheit bezeichnen. Oder auch für all die, die seit ‚Sofies Welt’ philosophieren. Bin schon gespannt, wohin oder in welcher Zeit es Lea in den nächsten Folgen verschlägt. Laut Lehrplan müßte es Lea ja in die Reichskristallnacht verschlagen. Interessant wäre es sicherlich zu sehen, wie die Autoren mit diesem Thema kindgerecht umgehen. Weiterhin würde ich mir diese Serie auch für andere Bereiche wünschen. Literatur, Philosophie und Musik? Kunst? Eine interessante Geschäftsidee, die gerade in Pisa Zeiten Konjunktur in Kinderzimmern und Schulen feiern könnte!
Inzwischen Vater und zuende studiert. Altert seitdem rapide. Braucht Zellaktivator.

2

Dienstag, 29. Juni 2004, 19:51

Erstmal Danke für die Rezi!
Ein paar kleine Kritikpunkte seien gewährt.

Der Text ist viel zu wenig strukturiert, ich empfinde ihn als schwer lesbar und sehr unangenehm. Einfach mal einen Absatz machen!

Die Einleitung ist viel zu lang oder der Teil in dem Du wirklich auf das HSP eingehst ist zu kurz.

Mir fehlen Einschätzungen von Musik, Effekten, Sprecherleistungen usw.

Deine zweite Rezi zu Lea finde ich viel besser...

Grüßle, Tobiashi

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tobiashi« (29. Juni 2004, 19:53)


DiJae

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3

Dienstag, 29. Juni 2004, 21:17

Du hast sicherlich in einigen Punkten Recht. Die Besprechung ist aber in unserem Magazin erschienen, was nicht ausschließlich Hörspielmagazin ist. Ich denke, man wird manchen Personen das Medium erst näher bringen müssen. Das geschieht über die Einleitung. Michpersönlich langweilt es auch, immer Rezensionen nach Schema F zu lesen, so wie sie die meisten Kritiker schreiben. Aber gut... jeder macht es nach seiner Vorliebe... und wie gesagt: ich verstehe, akzeptiere und respektiere die Kritik. Die zweite Rezension ist eine andere... aber wenn ich immer gleich vorgehen würde, würde mir irgendwann der Spass an der Sache flöten gehen. Und den habe ich mir nach 1000 (!) Besprechungen noch bewahrt. :)
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