Ich hab' einen sehr netten, fähigen und verständnisvollen Hausarzt, mit dem ich einige Interessen teile
... der hat mich in der 11. Stufe nach einer lächerlichen Futzel-Verletzung am Knie vom Sportunterricht befreit, nachdem er einen guten medizinischen Grund gefunden und mich ganz scheinheilig durch eine äußerst dezente Andeutung im Nebensatz auf diese Möglichkeit hingewiesen hatte. Natürlich ergriff ich da gleich die Gelegenheit beim Schopfe, denn ich weiß bis heute nicht, was es mir in meinem weiteren Leben gebracht hätte, einen Handstandüberschlag praktizieren zu können, wie es zu dieser Zeit gerade angekündigt war
. Also - verhaßter Sportunterricht weg, her mit zusätzlichen Latein-Stunden - heißa
In meinem Abgangszeugnis steht dann auch dementsprechend "war aus gesundheitlichen Gründen ab Stufe 11 vom Sportunterricht befreit". Und das führt nun dazu, daß ich bislang in jedem (!) Vorstellungsgespräch auf diesen Eintrag angesprochen und regelrecht ausgequetscht werde, ob ich denn vielleicht sogar ein Schwerbehinderter sei und irgendwelche speziellen Hilfsmittel in Anspruch nehmen müsse, denn das Problem sei, daß die Gebäude gar nicht behindertengerecht ausgestattet seien und so ...
. Wenn ich gewußt hätte, wie weit einen so eine Spontanentscheidung verfolgen kann, hätte ich diese dezente Andeutung im Nebensatz seinerzeit wahrscheinlich eher überhört und könnte mich heute mit Handstandüberschlägen fortbewegen ...
Möchte nicht wissen, ob es aufgrund dieses Satzes schon vorgekommen ist, daß meine Bewerbung vorzeitig aussortiert wurde
Gruß
Skywise