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Der "Eurovision Song Contest" bekommt nationale Konkurrenz: TV-Entertainer Stefan Raab (37) will Anfang 2005 einen deutschen Gesangswettbewerb "Bundesvision Song Contest" starten. Zur Begründung sagte Raab dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", der Urgedanke des europäischen Grand Prix, der sich mit westlicher Popmusik beschäftigt, drohe verloren zu gehen. Dies hänge mit der "Osterweiterung in der veranstaltenden European Broadcasting Union" zusammen. "Die Songs werden immer orientalischer - das Abstimmungsverhalten auch." Der Norddeutsche Rundfunk (NDR), der in Deutschland für das Eurovision-Original verantwortlich ist, will keine rechtlichen Schritte einleiten.

Zunächst sind auch beim deutschen Wettstreit Vorausscheidungen geplant, die über lokale Radiosender in den einzelnen Bundesländern laufen. Dabei stellen die Sender ihren Hörern jeweils mehrere Titel zur Auswahl. "Es soll aber kein Talent- oder Nachwuchswettbewerb werden, ich will Bands, von denen man schon gehört hat. Für Berlin zum Beispiel "Wir sind Helden" oder so", sagte Raab.

In der abschließenden Fernsehshow sollen dann nach dem Vorbild des europäischen Originals beispielsweise die "Bayern den Preußen" Punkte geben. "Die Vorstellung, dass da jemand sitzt und sagt: Hier ist die Erfurter Jury: Unsere zwölf Punkte gehen nach Sachsen - das wird großartig", sagte der Entertainer.

Der NDR ist laut Raab nicht angetan von den Plänen. Es werde aber keine juristischen Schritte des Senders geben, sagte NDR-Pressesprecher Martin Gartzke der dpa. "Ein Gesangswettstreit zwischen Vertretern der Bundesländer geht sehr weit weg von unserem professionellen musikalischen Ansatz."

Die Idee zur deutschen Ausgabe der Show sei ihm beim jüngsten Song-Contest im Mai in Istanbul gekommen, sagte Raab. Dort hatte sein Schützling Max Mutzke mit seinem Beitrag "Can't Wait Until Tonight" den achten Platz belegt. "Alle waren ein bisschen geknickt, und ich habe gesagt: "Hey, wir müssen was machen, damit das wieder Spaß macht", sagte Raab.
(dpa)