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Krimi/Thriller: WDR 5: Pech mit Porzellan

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Freitag, 20. August 2004, 13:16

WDR 5: Pech mit Porzellan



Coverquelle: www.hoerspielclub.de

Dieser Krimi wird heute, Freitag den 20. August von 20.05-21.00 in WDR 5 ausgestrahlt und wird außerdem am Samstag, den 21. von 10.05-11.00 in WDR 5 (Krimi am Samstag) wiederholt.

Buch: Thomas Andresen, Regie: Otto Düben, Ton: Friedrich Wilhelm Hafner, Schnitt: Elke Velten, Musik: [ungenannt], Redaktion: Johann M. Kamps, Produktion: WDR 1982, Länge: 54 Minuten
mit Christian Brückner (Manfred Haberkamp), Martin Schwab (Oktav Manion), Hans Korte (Oberbürgermeister Scheppke), Hans Caninenberg (Professor Haberkamp), Wolf-Dietrich Sprenger (Herbert Esbensen, Anwalt), Regine Vergen (Frau), Ilona Wiedem (Vanessa), Wolfgang Grönebaum (Reiner Brosuleit), Gberardeo Romanini (Killer), Ursula Feldhege, Franz Meurer, Ruth Schiefenbusch

Ein Bürgermeister in den Fängen der Mafia ... heißt es kurz auf dem Cover der Goldmann/Primo-MC. Dahinter verbirgt sich ein klischehafter 'politischer' Krimi, der etwas krampfhaft versucht, die oskuren amerikanischen Verhältnisse der 20er & 30er Jahre, wie sie glänzend in den Erzählungen und Romanen der 'hard boiled'-Ära von Hammett, Chandler, MacDonald & Co. geschildert werden, auf eine ungenannte deutsch-bundesrepublikanische Stadt der frühen 80er zu übertragen. Dazu gesellt sich noch eine in den 70er Jahren durchaus trendige zynische Krimivariante, nach der der alle Protagonisten letztlich ihre unmoralischen Seiten haben, sind den alten verderbten Welten noch mindestens Einzelkämpfer á la Spade und Marlowe romantisierend und kontrastreich entgegengesetzt, versinken nun alle in einem Strudel von eigener Unzulänglichkeit und daraus resultierender Käuflichkeit.

Hier nun bedient sich ein recht nebulös geschildertes kriminelles Syndikat der üblichen Bandenkriminalitäts-Palette von Prostitution, Rauschgifthandel, Schutzgeld-'Sammlung' und Erpressung, wobei natürlich auch die hohen Kommunalpolitiker in diese Kreise verstrickt sind. Auch nutzen die wohlbekannten Gangster die einschlägigen Methoden, um die Polizei von sich fernzuhalten: da werden Zeugen gekauft, unliebsame Zeitgenossen in hartnäckigen Fällen aber auch schon mal auf eine Reise 'ohne Wiederkehr' geschickt. Und auf der anderen Seite gibt es den 'Bullen', der seine Aggressionen - die er an den Gangstern nicht auslassen kann - stattdessen auf seine Frau und seine Kinder richtet. Dazu den ältlichen Chefarzt, der sich eifersüchtig eine blutjunge Geliebte hält. Sein Sohn, der als Kandidat für den Oberbürgermeister gegen den korrupten Amtsinhaber antritt, und den der Autor in kurzen Andeutungen in den diffusen Verdacht bringt, entweder etwas mit der Geliebten seines Vaters zu haben oder gar schwul zu sein.

Das alles ist mir einfach alles zu dick aufgetragen, der vordergründig gesellschaftskritische Vorsatz der Story ergießt sich in allzu hinreichend bekannte Platitüden, und nur als die Geschichte durch den Tod des alten Arztes und seiner Geliebeten sowie der daraus resultierenden Betroffenheit des Sohnes, der versucht, seinem Vater vom posthumen Verdacht des Mordes zu rehbilitieren, eine persönliche Note erhält, vermag das Hörspiel vorübergehend zu fesseln, auf der Suche nach dem wahren Mörder verfängt er sich aber derart offenkundig in einer Falle, daß man die Absicht des Autors, auch den letzten 'good guy' der Story als korrumpierbar zu zeigen, meilenweit gegen den Wind riecht.

Und so sind es vorallem solche fulminaten Sprecher wie Brückner, Korte & Caninenberg, die das Ganze noch halbwegs genießbar machen, auch freut man sich gerne über ein Wiederhören mit Hörspiel-Veteraninnen wie Ursula Feldhege und Ilona Wiedem, letztere etwa bekannt aus so unterschiedlichen Rollen wie Old Firehands Tochter Ellen oder dem Kater Musch.

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Freitag, 20. August 2004, 16:54

Danke für die Rezi....

Da ich weiß ich doch, was ich mir demnächst sicher nicht antun werde ;-)