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joe adder

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  • »joe adder« ist der Autor dieses Themas

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1

Montag, 23. August 2004, 01:00

Goldverlust im Reiten

Ist die Entscheidung richtig?

Insgesamt 15 Stimmen

7%

Ja, voll und ganz. (1)

93%

Nein, der Fehler lag nicht bei den Reitern sondern bei den Schiedsrichtern. (14)

0%

Ist mir egal. Ich interessiere mich nicht fuer Sport.

0%

siehe Thread

Nachdem wir unsere beiden Gold im Reiten verloren haben, wollte ich um eure Meinung zu dem Thema bitten.



Zitat

Die Chronologie des Streits in der Vielseitigkeit




Athen (dpa) - Dem Triumph folgte die Depression: Wohl noch nie in der Geschichte Olympischer Spiele haben Sportler ein derartiges Wechselbad zwischen Olympiasieg, Aberkennung, Rückgabe und erneuter Aberkennung der Goldmedaille mitmachen müssen wie die deutschen Vielseitigkeitsreiter.

Nun ist ein Gnadenappell an IOC-Präsident Jacques Rogge die letzte Hoffnung. Die Entwicklung im Streit um die Goldmedaillen seit Mittwoch in einer Chronologie:

Die Überraschung: Durch einen fehlerfreien Ritt von Bettina Hoy gewinnen die deutschen Vielseitigkeitsreiter völlig unerwartet die dritte olympische Goldmedaille seit 1936 und 1988. Im ersten Jubel ahnt keiner, dass die nächsten Stunden zum Krimi werden.

Erste Zweifel: Gerüchte kommen auf, dass gegen die Wertung ein Protest läuft. Wild diskutierend und gestikulierend laufen die Deutschen über den Platz. Die Rede ist von zwölf Strafpunkten und einem französischem Protest - beides stellt sich später als falsch heraus.

Der Schock: Die Ground Jury verhängt 14 Strafpunkte gegen Bettina Hoy. Dadurch fällt Deutschland auf Rang vier hinter Frankreich, Großbritannien und die USA zurück. Auch das mögliche Gold im Einzel ist nun unwahrscheinlich.

Die Wende: In Windeseile schreiben die Verantwortlichen des deutschen Verbandes einen Protest, nur 30 Minuten bleiben dafür. Mit Erfolg - das Schiedsgerichtsgericht des Weltverbandes FEI überstimmt die Richter. Damit sind die deutschen Vielseitigkeits-Reiter doch Olympiasieger.

Der Triumph: Bettina Hoy reitet als Zweite ins Einzelfinale, hat einen Abwurf und zwei Zeitfehler. Der Franzose Nicolas Touzaint startet als Letzter, darf sich zwei Abwürfe leisten. Doch die Stangen purzeln, er sammelt 19 Strafpunkte. Kurz danach reißt Bettina Hoy die Arme in die Höhe, zwei Goldmedaillen hängen um ihren Hals. Das Wechselbad der Gefühle wandelt sich in ein Meer von Freuden-Tränen.

Der Eklat: Vor der Siegerehrung will Hoy Touzaint trösten und zu Team-Silber gratulieren, doch der Franzosen wendet sich ab. Später verweigern auch die anderen französischen Reiter den Handschlag und drehen ihr den Rücken zu.

Das Nachspiel: Frankreich, Großbritannien und die USA beraten am Donnerstag ein zweites Mal und beschließen, die deutschen Siege vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) anzufechten.

Die Anhörung: In einer zweistündigen Anhörung wird am Freitag vor dem CAS der Fall verhandelt. Nach der Sitzung gibt sich der Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Jürgen Thumann, bedeckt: «Das Gericht hat sich alles angehört, mehr nicht. Es ist alles möglich.» Die Entscheidung wird für den kommenden Tag angekündigt.

Das Finale: Die deutschen Vielseitigkeitsreiter haben ihre beiden Goldmedaillen durch die endgültig CAS-Entscheidung verloren. Nach Ansicht des Gremiums war der deutsche Protest beim FEI-Gericht nicht zulässig. Bettina Hoy und Kollegen sind die tragischen Figuren der Spiele von Athen.

Die Nachricht: 10 000 Meter über dem Erdboden erfährt Bettina Hoy auf dem Rückflug nach Deutschland von dem CAS-Urteil. Der Kapitän des Lufthansa-Fluges von Athen nach Düsseldorf überbringt der 41- Jährigen die Nachricht.

Der Appell: Die deutschen Vielseitigkeitsreiter fordern IOC- Präsident Jacques Rogge auf, im Sinne des Fair Play das CAS-Urteil zu ändern und mit Frankreich und Deutschland zwei Teams zu Olympiasiegern zu erklären. «Wir akzeptieren nicht, dass uns die Medaillen vom Hals gerissen werden wie Dopingsündern», sagt Hinrich Romeike.



© dpa - Meldung vom 22.08.2004 14:05 Uhr
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2

Montag, 23. August 2004, 01:11

Öhm also was ich an der ganze Sachen nicht verstanden habe ist, warum man ihr auch die Einzelmedaille abgenommen hat.

Beim Mannschaftsreiten okay, da war diese Sache mit dem starten der Zeit weil sie in der Nähe des Starts war usw.

Aber was war denn beim Einzelreiten?

Was ich auch nicht vertanden habe, der ein "Betreuer" vom dt. Team meinte das der Einspruch gar nicht angenommen werden darf, da die Entscheidung vom FEI bereits endgülitg sei, zumindest stünde das so in den Regeln


Insgesamt finde ich es extrem unsportlich von den Franzosen, USA und GB...

die sollten sich mal ne Scheibe vom Österreichischen Schwimmer (Name ist mir jetzt leider entfallen) abschneiden

3

Montag, 23. August 2004, 01:21

Ich glaube das liegt daran, dass der Ritt für die Mannschaftswertung auch in die Einzelwertung mit reinspielt ... :gruebel: :idee:

Dodo

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4

Montag, 23. August 2004, 01:33

Richtig, der Ritt war sowohl für die Mannschafts, als auch für die Einzelwertung.

Unabhängig davon, dass es sich um eine deutsche Goldmedallie handelt, find ich es nicht richtig, diese wieder abzuerkennen. Bettina Hoy hatte ja keinerlei Vorteil davon, dass sie die Ziellinie zweimal überritten hatte. Irgendiwe find ich das Unsportlich :keineahnung: Aber was soll man machen, ich glaube nicht, dasss sich da noch was ändert :(
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5

Montag, 23. August 2004, 09:23

Was wäre denn passiert, wenn sie weitergeritten wäre? Die Zeiterfassung lief ja nicht. Wäre sie dann nicht sowieso zurückgerufen und der Ritt neu gestartet worden???

Sie haben die Leistung gebracht. Für technische Schwierigkeiten können die nix. Wenn sie von dem "Fehlstart" einen Vorteil hatten, fände ich Strafpunkte angemessen...

irina

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6

Montag, 23. August 2004, 12:31

wenn es stimmt, was die deutschen sagen (und dafür gibts ja offenbar beweise in form von fernsehbildern!), nämlich dass beim ersten überreiten der startlinie die zeitmessung gar nicht erst ausgelöst wurde, ist die aberkennung eine bodenlose unverschämtheit.

wenn die zeit jedoch später (manuell) auf null zurückgesetzt wurde, weil hoy nicht losgeritten ist, dann ist der protest berechtigt und dann ist es auch egal, was bei internationalen turnieren eventuell usus ist.

ansonsten ist dieser ganze ablauf natürlich echt ein possenspiel, an dem man mal wieder sehen kann, wie uneinig sich die sportwelt offenbar ist.
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

7

Montag, 23. August 2004, 20:08

@Ska: Ah danke, das wusste ich nicht

@Erja: Wo ist der Unterschied bei deinen Beispielen?

Beidesmale kann die Reiterin nichts dafür. Beides male ein Fehler der Richter und nicht der Reiterin, hätten sie die Zeit halt laufen lassen, dann hätte Hoy es gesehen und wer weiss wie das Rennen dann gelaufen wäre. Kann doch niemand sagen.

Den drei Staaten die Einspruch eingelegt haben , gehört ein Orden für unsportlichkeit verliehen.

Die Spiele 04 entwickeln sich eh immer mehr zu den Spielen des Dopigs, Disqualifikation, Unsportlichkeit, Einsprüchen und groben Fehlern der Schiedsrichter...

Tina

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8

Montag, 23. August 2004, 20:43

Ich finde dieses Theater echt zum Kotzen. Bettina Hoy war definitiv nicht schuld.

irina

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9

Dienstag, 24. August 2004, 09:00

Zitat

Original von Volker
@Erja: Wo ist der Unterschied bei deinen Beispielen?
Beidesmale kann die Reiterin nichts dafür. Beides male ein Fehler der Richter und nicht der Reiterin, hätten sie die Zeit halt laufen lassen, dann hätte Hoy es gesehen und wer weiss wie das Rennen dann gelaufen wäre. Kann doch niemand sagen.

seh ich nicht ganz so. es stimmt natürlich, dass es im grunde jedesmal auch ein fehler der richter / des zeitnehmers war.
aber: wenn ich halt laut reglement nur einmal über die startlinie reiten darf (und so ist, auch wenn es vielleicht bei internationalen turnieren oft anders gehandhabt wird), dann darf ich eben nur einmal drüberreiten.
und ich sehe eben einen unterschied darin, ob die zeitnahme nicht ausgelöst wurde nach dem ersten überreiten, dann blieb hoy gar nix anderes übrig, als noch mal über die linie zu gehen. wenn die uhr aber zurückgesetzt wurde, WEIL hoy ein zweites mal drübergeritten ist, dann braucht sie niemand zu wundern, dass andere einspruch einlegen.

Zitat

Den drei Staaten die Einspruch eingelegt haben , gehört ein Orden für unsportlichkeit verliehen.

damit hast du recht, aber ich bezweifle, ob deutschland das an der stelle der "benachteiligten" nicht auch so gemacht hätte.
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

10

Dienstag, 24. August 2004, 11:02

Zitat

Original von erja

Zitat

Den drei Staaten die Einspruch eingelegt haben , gehört ein Orden für unsportlichkeit verliehen.

damit hast du recht, aber ich bezweifle, ob deutschland das an der stelle der "benachteiligten" nicht auch so gemacht hätte.


Bin ich mir sogar ziemleich sicher das sie keinen eingelegt hätten, da Hoy in einem Interview gesagt hat das man im Reitsport eigentlich recht eng beieinander ist und das hätte sich jetzt wohl geändert..