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Krimi/Thriller: Die Maske des Mörders

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Mittwoch, 1. September 2004, 20:20

Die Maske des Mörders

„Die Maske des Mörders“
Ein spannendes Kriminal-Hörspiel von Patrick Hampton
Schallplatten-Fassung: Kurt Vethake, Musik: Hans-Peter Haller,
Regie: Heinz Schimmelpfennig
Titelzeichnung: Werner Kulle, printed in Germany 8.67
FASS 1466 WY (LP)
Die LP erschien auch bei Ariola und Bertelsmann (51191), die MC bei Magma

Es wirken mit: René Deltgen, Wolfgang Reinsch, Ernst Fritz Fürbringer, Hanns Bernhardt, Hanns Tannert, Hilde Engel, Charles Wirths, Walter Prüssing, Karin Schlemmer, Kurt Ebbinghaus, Ursula Langrock, Ruth Pistor, Robert Rathke, Lothar Schock, Wolfgang Drescher, Horst Werner Loos, Frank Scharf und Harald Vogelsang.

Inhalt:

Während einer Fernsehproduktion wird Bernard Walsh von seiner Kollegin Daisy Colin erschossen. Dies stand zwar im Drehbuch, doch sollte der Revolver mit Platzpatronen geladen sein. Unfall oder Absicht? Schnell wird Inspektor Campbell von Scotland Yard klar, dass es hier um Mord geht, zumal schon bald weitere Opfer folgen. Alle haben eine Gemeinsamkeit: Sie waren Geschworene im Prozess gegen den Mörder Bill Prescott, der vor einem Jahr aus der Haft fliehen konnte. Wird es Inspektor Campbell gelingen, Prescott zu finden, bevor der sein Werk vollendet hat?

Bewertung:

Dies ist mal wieder ein echter Klassiker! Freunde von Paul Temple aufgepasst: Die Rolle des Inspektor Campbell spricht kein anderer als René Deltgen, der vielen durch seine hervorragenden Auftritte als Romanfiguer Paul Temple von Francis Durbridge ans Herz gewachsen ist. Auch der Name Heinz Schimmelpfennig dürfte in diesem Zusammenhang einigen bekannt sein. Allein durch diese beiden hat das Hörspiel bei Fans von alten Hörspielen mit der Atmosphäre der 60er Jahre einen ganz besonderen Stellenwert. Da es leider nur über eine Laufzeit von ca. 50 Minuten verfügt, kommt es an die Produktionen von Francis Durbridge, die sich über mehrere Stunden erstrecken, nicht heran, aber für die kurze Laufzeit ist es sehr gut gelungen.
Wie bei Temple fehlt hier ebensowenig das Klischee, dass der Ermittler – jeweils Temple oder der Inspektor – immer mehr weiß, als alle anderen. Man denke nur an das Naivchen Steve, das nie an ihren Paul heranreichen konnte. Nun, so massiv ist es hier nicht, aber um die Spannung zu halten, wird man bis zum Ende im Ungewissen gehalten. Mehr noch, denn durch eigens für den Hörer falsch ausgelegte Fährten scheint fast jeder verdächtig, was sehr zum Miträtseln animiert.
Ein Klassiker, der wirklich hörenswert ist!
»Susanne Barden« hat folgende Datei angehängt:

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Mittwoch, 1. September 2004, 21:10

RE: Die Maske des Mörders

Zitat

Die LP erschien auch bei Ariola und Bertelsmann (51191), die MC bei Magma


eine kleine ergänzung:

die mc ist auch bei ariola erschienen! ;)
Ich bin richtig froh, in der Schule alles über Parallelogramme gelernt zu haben und nichts über Steuern. Das hat mir richtig geholfen bei meiner diesjährigen Parallelogramm-Erklärung.

3

Donnerstag, 2. September 2004, 07:40

RE: Die Maske des Mörders

Danke, da war mein Katalog wohl unvollständig! 8o

4

Donnerstag, 2. September 2004, 14:54

RE: Die Maske des Mörders

Zum Entstehungsjahr gibt es übrigens verwirrende Angaben. Auf der fass-Ausgabe wie auch bei der vor einigen Jahren erfolgten Ausstrahlung im Deutschlandfunk-Mitternachtskrimi wird 1967 (und als Produktion der BR) angegeben, tatsächlich erschien die Aufnahme aber bereits 1962 unter der Nr. 51 191 (möglicherweise gab es seinerzeit auch schon eine erste Rundfunkausstrahlung). Später erfolgten anfangs der 70er dann die Ariola-Neuausgaben, sowohl auf LP als auch auf MC (27 983 XAW, MC: 56 279 BW)

Ferner wird pompös bei der LP auf 'Schallplattenfassung', bei den Radiocredits auf 'Funkbearbeitung' (Helmut Kirchhammer) verwiesen. Der Unterschied ist aber lediglich, daß die LP am Ende von Seite 1 eine zusätzliche Musiksequenz besitzt, in der Radiofassung geht es hingegen direkt mit der Eingangsmelodie von Seite 2 weiter. Ansonsten ist nichts geschnitten (Wie man erahnen kann, habe ich noch jüngst die Fassungen miteinander verglichen, da ich mich selber mit den Gedanken trug, den Krimi hier zu rezensieren - allerdings erschienen es mir zu diesen Zeitpunkt in den Rezensionen dann doch zuviele alte Vethake-Aufnahmen auf einmal zu sein)

Dann der gute Heinz Schimmelpfennig, der bei den Temple-Hörspielen ja regelmäßig einen Ganoven zum besten gab und auch den Abspann der Radiofassungen sprach, erist übrigens auf der 'Maske des Mörders' ungenannterweise auch zu hören: Ganz am Anfang telefoniert er mit der Frau und warnt sie vor dem Mann mit der Narbe.

Ferner verbirgt sich hinter dem Pseudonym Patrick Hampten - wie etwa bei der Mitternachtskrimisendung verraten wurde - übrigens niemand anderes als der gute alte Kurt Vethake.

Ohne zu viel verraten zu wollen, ist ein nicht ganz unwichtiges Detail im Krimi typisch 'sensationell' geraten und hält der Wirklichkeit kaum stand. Andererseits, wer mit dem Wallace-Hexer-Krimi leben kann, wo sich in der Filmfassung am Schluß Siegfried Lowitz sein Gesicht abreißt, und schwupps ... ist Rene Deltgen darunter, der wird ist mit der Art der 'Maske' in diesem Krimi doch noch ganz gut bedient.

Darüberhinaus engt sich der Kreis der Verdächtigen im Laufe des Hörspiels aber doch recht ein, da sich dieser durch die reichliche Tätigkeit des Mörders recht arg dezimiert. Auffällig sind ferner (mindestens) zwei Anspielungen: Die 'Curzon-Street' erinnert natürlich einerseits auf den Paul-Temple- Krimi '.. und der Fall Curzon', und der Zug '16.20 ab Paddington' (indem die von Ursula Langrock - sie spielte auch in einen der letzten Temple-Krimis Ehefrau Steve - gesprochene Lehrerein ermordet wird) dürfte dem Autor Vethake auch bestimmt nicht ohne Erinnerung an Agatha Christies '16.50 ab Paddington' eingefallen sein.

Ansonsten kann ich mich nur anschließen, die 'Maske des Mörders' ist 60er-Jahre-Krimivergnügen pur!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Thosch« (3. September 2004, 13:54)


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Montag, 20. September 2004, 18:20

RE: Die Maske des Mörders

Zitat

Original von Thosch
Ansonsten kann ich mich nur anschließen, die 'Maske des Mörders' ist 60er-Jahre-Krimivergnügen pur!



Dito. Trotz aller Kritik ein wunderbares 60er-Hörspiel. :]
' EINS UND EINS IST ZWEI - VON LONDON BIS SHANGHAI ! '
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