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Jaxx

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Samstag, 9. Oktober 2004, 11:52

E.T.A. Hoffmann - Der Sandmann

Länge: ca. 01:00:00"
ab 16 Jahre

Buch: E.T.A. Hoffmann, Step Laube
Produzent: TonInTon-Audioproduktion
Regie: TonInTon-Audioproduktion
Technik: TonInTon-Audioproduktion
Musik: TonInTon-Audioproduktion
Coverdesign: Timo Wuerz

Sprecher:
Nathanael - Udo Schenk
Clara - Marina Erdmann
Lothar - Charles Rettinghaus
der junge Nathanael - Leo Natalis
Nathanaels Vater - Klaus Lochthove
Nathanaels Mutter - Barbara Becker
Coppelius/Coppola - Peter Groeger
Professor Spalanzani - Christian Rode




Inhalt:
Ein Straßenverkäufer klopft an Nathanaels Wohnungstür, er möchte ihm Brillen und Ferngläser verkaufen - doch er stürzt den jungen Studenten damit in einen grausigen Albtraum! Der gewaltsame Tod des Vaters, verschuldet durch den Kinderhasser und Alchemisten Coppelius, verfolgt Nathanael nun auf Schritt und Tritt.
Nathanael schwört Rache. Er verfolgt den Straßenhändler Coppola, in dem er den verhaßten Alchemisten zu erkennen glaubt. Doch niemand unterstützt ihn, selbst seine besten Freunde halten ihn für verrückt. Lebendiges und Totes - die Grenzen verwischen, wo liegt die Wahrheit?
Nathanael begegnet der geheimnisvollen Tochter seines Professors, der "perfekten Frau" - und verliebt sich unsterblich in sie. Sein Glück scheint ungetrübt - als auch hier plötzlich der unheimliche Coppola (oder ist es Coppelius?!) sein Lebensglück zu zerschmettern droht. Mysteriöses nimmt seinen Lauf.



Kritik:
„Mysteriöses nimmt seinen Lauf“ steht im Klappentext der Hörspiel-Kassette und dieser Satz verharmlost den Inhalt der Geschichte um einiges. Mit „Der Sandmann“ drang ein Hörspiel der Extraklasse in meine Ohren. Mysteriöses, verpackt in eine absolut unheimliche Atmo und fesselde Sprecher nimmt seinen Lauf und läßt die Zeit wie im Fluge verstreichen.
TonInTon-Audioproduktion hat sich wahrlich einen Klassiker des bedeutendsten Autors der Romantik -E.T.A. Hoffmann - ausgesucht. Die Adaption ist, verbunden mit gut ausgesuchten Sprechern, mehr als „nur“ gelungen.
Als herausragend möchte ich Udo Schnek und Peter Groeger bezeichnen. Beide sprechen sie die Figuren Nathanael und Coppelius fantastisch. Das Irre in ihren Stimmen, die Schreie kombiniert mit Sätzen der Wahnwitzigkeit kommt ausgezeichnet und real rüber. So läßt auch der übrige Cast nichts anbrennen: Christian Rode, der die Nebenrolle des Professor Spalanzani übernimmt oder Leo Natalis, der den jungen Nathanael spricht; hier wird professionell gearbeitet und das zur Freude der Hörer.

Die Geschichte beginnt recht harmlos, spitzt sich aber sehr schnell zu. Hervorragende Szenen folgen schnell aufeinander und so möchte ich die Szene, in welcher der junge Nathanael ins Bett gebracht wird, als besonders gelungen darstellen. Hier entsteht ein Gänsehauteffekt der einmalig ist. Tolle Leistung.
Störend fand ich anfänglich die vornehme,alte deutsche Sprache, die hier gesprochen wird. Ich habe mich aber nach kurzer Zeit daran gewöhnt. Immerhin wird hier ein Klassiker von 1816 adaptiert. Woran ich mich jedoch nicht so recht gewöhnen konnte war die Musik. Sie erzeugte zwar die Unterstützung der betreffenden Szenen, passte aber hier nicht wirklich rein. Einen Klassiker kann man auch wunderbar orchestral schaurig untermauern. Orchestermusik wäre hier bestimmt passender gewesen.

Lustig und gut sind die Outtakes, die sich am Ende des Hörspiels befinden. Hier darf gelacht werden, was nach dem Hörspiel echt notwendig ist. Immerhin müssen sich die Nerven wieder beruhigen.
Die optische Darstellung ist – „Wuerz like“ – gut umgesetzt. Der Vermerk, dass das Hörspiel ab 16 empfohlen wird, wurde nicht auf dem Cover gedruckt.

Fazit:
Eine Unterhaltung der Spitzenklasse erwartet alle Fans des klassischen Grusel. Mit „Der Sandmann“ wurde ein sehr hochwertiges, spannendes und sehr atmosphärisches Hörspiel produziert. Die Geschichte wurde zwar nicht neu erfunden aber die Verschmelzung von klassischen Geschichten in technisch gut umgesetzten Hörspielen ist hier einwandfrei gelungen.
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