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irina

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  • »irina« ist der Autor dieses Themas

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Montag, 25. Oktober 2004, 00:05

"der weiße neger wumbaba"

ich hab zum geburtstag ein großartiges buch geschenkt bekommen, das ich nur allen ans herz legen kann:

axel hacke und michael sowa: der weiße neger wumbaba. kleines handbuch des verhörens. 64 seiten, 8,90 euro
WILL ICH! WILL ICH!

zwei kurze, aber großartige auszüge:

Zitat


In einem der ersten Briefe, die mich zu diesem Thema [Verhören] erreichten, schrieb Leser B., er habe als Kind oft das Lied vom "Hänschen Klein" gehört, darin die Zeilen:
"Da besinnt
sich das Kind,
eilet heim geschwind."

B. aber verstand den Text immer anders, er hörte:
"Dabesin
sieht das Kind,
eilet heim geschwind."

B. hatte dafür nur eine Erklärung: Es müsse einen Herrn Dabesin (wohl ein Bekannter der Eltern) geben, der das entlaufene Kind sehe und zu den Eltern eile, die es dann holten. Oder der mit dem Kind rede und es dazu bringe, reumütig heim zu eilen.

Kaum hatte ich das veröffentlicht, meldete sich bei mir Herr W., der mir den kompletten Text der zweiten Hänschen-Strophe zur Verfügung stellte, jedenfalls wie er sie verstand:
"Aber Mutter Weinezehr
hat ja nun kein Hänschen mehr!
Dabesind sieht das Kind,
eilet heim geschwind."

Damit wurde die Sache plötzlich viel klarer: Dabesin ist der Geliebte von Frau Weinezehr, Hänschens Mutter, der zu ihr eilt, nachdem er Hänschen hat gehen sehen. Nun aber werden neue Fragen aufgeworfen: Ist Dabesin Hänschens Vater? Warum nimmt er Hänschen nicht mit zur weinenden Mutter? Hat er ihn gehasst? Hat Hänschen ihn gestört, wenn er mit Mutter Weinezehr alleine sein wollte? Ist Hänschen am Ende seinetwegen gegangen, weil er den Stiefvater nicht mehr ertrug? Das muss offen bleiben...



Zitat


Fest steht aber: (...) wir leben in einer rätselhaften, doch auch reichen, poetischen Welt, bevölkert von Wesen, die niemand außer uns auch nur zu kennen imstande ist. Nehmen wir jenen Herrn, der mich nach einer Lesung ansprach, um mir seine Version von Matthias Claudius' "Der Mond ist aufgegangen" mitzuteilen. Da heißt es:
"Der Wald steht schwarz und schweiget.
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar."

Dieser Mann erzählte mir, was in seinen Ohren klang:
"Der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget,
der weiße Neger Wumbaba."

Das hat nun etwas, das weit über Claudius hinausweist: Von weißen Nebeln singen kann, mit Verlaub, jeder. Aber einen weißen Neger namen Wumbaba zu ersinnen das ist sehr groß.


großartig, oder? ich hab tränen gelacht, als ich es gelesen habe! :lach:

falls es sich noch jemand überlegt hat und nicht mehr nach oben scrollen will: KAUFEN! KAUFEN!)

und HIER gehts zum versuch der sammlung unser eigenen VERHÖRER!
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)