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Tiere, Titten, Tote. Das läuft immer gut, sagen TV-Insider. Erstere waren in der "Dschungelshow" dran, "The Swan" deckt die zweite Kategorie ab. Nun bekommen die Toten ihre Chance. Moderator am Mikro und Messer: Leichenpräparator Gunther von Hagens. Und selbst das ist noch nicht alles ...

Sie liegen im Sterben? Prima! Dann könnten Sie bald ganz groß rauskommen! Oh, Sie sind schon tot? Macht auch nix. Das ist Ihre große Chance! Denn auch für Tote hat das Fernsehen jetzt einen werbeträchtigen Sendeplatz reserviert. Einmal in der Show des Körperpräparators Gunther von Hagens: In "Anatomie für Anfänger" macht dieser Hobbypathologen happy, indem er vor laufender Kamera Leichen seziert. Oder aber in der Serie "Dust to Dust", die auch demnächst auf dem britischen Channel 4 anlaufen soll. Hier wird den Zuschauern in Nahaufnahme gezeigt, wie Mutter Natur tote Körper langsam zu sich heim holt. Und zwar in Großaufnahme und en Detail. Wie lange es dauert, bis die neuen TV-Formate über den Ärmelkanal ins deutsche Fernsehen schwappen, ist eine Frage der Zeit.

Es wäre nicht das erste Mal, dass englische Serienformate eins zu eins für die deutschen Zuschauer adaptiert werden. Die Dschungelshow "Holt mich hier raus, ich bin ein Star" und Runderneuerungs-TV "The Swan" sind zwei der quotenträchtigsten Beispiele. Doch die Abstumpfung der Zuschauer scheint ein Maß erreicht zu haben, bei dem das Spladdern abgesaugten Fettes im OP und Kanguruhhoden-kauende Kabarettistinnen als Kick nicht mehr reichen. Also müssen - quasi als ultima ratio - Tote her. Und Menschen, die sich damit auskennen. Wie Gunther von Hagens. In vier Folgen seziert er in "Anatomy for Beginners" öffentlich Leichen. Wohl wissend, dass der Körperwelten-Initiator nicht unumstritten ist, zeichnete der Sender Channel 4 die Folgen laut einem Bericht von Bild.de an einem geheimen Ort auf.

Wer jetzt denkt, geschmackloser geht nicht, denkt falsch. Getoppt wird das ganze von einer Serie, die zwei Monate lang den Verwesungsprozess einer Leiche dokumentiert. Das Konzept steht nach Angaben der "Gesundheitszeitung" bereits. Der Name, "Dust to Dust", auch. Nur eines fehlt noch: der Hauptdarsteller. Deshalb sucht Channel 4 derzeit fieberhaft einen Todkranken, der seine Leiche verkauft. Und betont gegenüber der Presse, dass das Ganze natürlich nur zum Guten der Zuschauer passiert. Ein Sender-Sprecher wörtlich zu Bild.de: "Wir wollen den Zuschauern Anatomie und Schönheit des Körpers nahebringen. Alles ist seriös, wissenschaftlich und ganz legal." Klar.