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DiJae

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Donnerstag, 11. November 2004, 12:42

Hörgespinste - Klirrende Kälte

Beschreibung: Autounfall. Wir stecken in einer Hütte fest und brauchen dringend Hilfe. Bitte melde sich doch jemand....wir sind in Gefahr. Da draußen...Geräusche im Schnee....nicht allein...Gefahr...ihr müsst....Hilfe! Das Rauschen ist so stark, dass Lisa, Tina, Markus und Julius die Worte aus dem Funkgerät kaum verstehen können. Das ist doch die Stimme ihres Freundes Michael! Erleichtert atmen alle auf. Dann ist er also am Leben. Aber wovor wollte er sie warnen? Eingeschneit in einer einsamen Hütte tief in Wäldern sitzen sie ohne Aussicht auf Hilfe fest. Und dann dieses unheimliche Geräusch, das immer wieder aus den Wäldern ertönt. Eines ist den Freunden klar: da draußen lauert etwas. Und sie müssen in jedem Fall zusammenhalten, wenn sie auch nur den Hauch einer Chance haben wollen, dieser tödlichen Gefahr zu entrinnen.

Das Hörspiel Klirrende Kälte habe ich einige Zeit vor mich hergeschoben. Das liegt vor allem an mangelnder Jahreszeit und fehlender Kälte. Der Wintereinbruch läßt dieses Jahr wirklich lange auf sich warten. Und auch wenn es die meiste Zeit draußen dunkelt, so können durchschnittlich Hartgesottene auch jetzt noch mit kurzer Hose im Park joggen gehen. Selbst der eine Tag Schneefall hat nicht dafür gesorgt, dass passend zu Lebkuchen, Zimt und Marzipan in den Geschäftsauslagen so etwas wie vorweihnachtliche Stimmung aufkommen will. Glühwein könnte dieses Jahr nur etwas für finanzschwache Alkoholiker werden, die angelockt von den günstigen Preisen im Discountmarkt wieder die Flaschenregale leerräumen.

Die Kritik am Wettergott und Jahreszeitendesaster soll keine Kritik an Klirrender Kälte sein. Ich hatte bisher nur das Gefühl, dass es dem Hörspiel am Besten tun würde, wenn man es im passenden Ambiente hört. Denn in der Geschichte geht es nun einmal um Schnee, Kälte, Frieren, Dunkelheit und viel Weiss. Mit dem Sangria auf dem Balkon und den nackten Füsen im Wassereimer fällt es dann doch schwer, sich in die richtige Stimmung zu versetzen.

Der Klappentext gibt die Geschichte eigentlich schon recht umfassend wieder. Fünf Freunde (ohne Hund!) verfahren sich auf dem Weg zum Winterurlaub und landen, nachdem sie mit ihrem Wagen stecken geblieben sind, in einer einsamen Waldhütte. Dort beginnt nach kurzer Zeit das bekannte ‚Zehn kleine Negerlein-Spiel. Zuerst verschwindet Micha, dessen Stimme man aber kurze Zeit später per Funkgerät undeutlich und wirr brabbeln zu hören bekommt. Und einige Zeit später löst sich auch eines der Mädchen spurlos in der kalten Winterluft auf. Spätestens zu diesem Zeitpunkt beginnt ein egoistischer Kampf ums eigene Überleben, bei denen sich jeder der Nächste ist. Und dann sind da noch unheimliche Atemgeräusche, die immer wieder in der Nähe der Hütte auftauchen und von Mal zu Mal lauter werden.

Wie schon in anderen Besprechungen erwähnt, hat die Geschichte und auch die Atmosphäre etwas von Blair Witch Project. Es gibt kein Entkommen für die fünf Personen aus dem Wald. Die Geschichte ist nicht mehr, als eine Flucht und ein im Kreislaufen. Statt Super-8 und Low Budget setzt man im Hause Pandoras Play allerdings auf saubere Aufnahmetechnik und atmosphärischen Score. Doch merkt man den Sprechern an, dass es sich bei Klirrende Kälte um eine frühe Produktion aus dem Hause PP handelt. Obwohl die Leistung insgesamt besser erscheint, als noch bei den ersten Schattensaiten-Folgen.

Als sich die Lage zum Schluss zuspitzt, spitzt sich auch die Schlusspointe zu einem recht hastigen Finale zu. So hastig, dass man meint, es gar nicht mitzubekommen. Mehr möchte ich für all jene, die es noch hören wollen, nicht verraten. Das Ende dürfte aber nicht Vielen liegen. Und gegrübelt und gegramt wird sich im nächsten Winter noch.

Auch wenn sich die gesamte Darbietung etwas sehr lange zieht und auch handwerklich nicht astrein ist, so kann sich die Geschichte als frühes Werk durchaus hören lassen. Zumal eine ähnliche Geschichte mir bisher als kommerzielles Hörspiel noch nicht vorliegt. Wer allerdings bisher noch nichts aus dem Krippe PPs gehört hat, sollte vielleicht lieber zu anderen Stücken greifen. Ich empfehle hier eher Kassandras Kinder oder Chronologie der letzten Tage.

Original Besprechung + Bewertung: hier.
Inzwischen Vater und zuende studiert. Altert seitdem rapide. Braucht Zellaktivator.