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Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit die gleiche Frage: Warum macht es schwer arbeitenden Menschen so viel Freude, einen der wenigen freien Abende mit ihren Kollegen verbringen zu dürfen – obwohl sie die doch täglich bei der Arbeit sehen?
Dabei gäbe es so viele andere Dinge zu tun: Bevor die Schwiegereltern zu Besuch kommen, ihre Weihnachtsgeschenke vom letzen Jahr vom Dachboden holen und abstauben. Oder den Kindern endlich klar machen, dass es auch in der Woche vor Weihnachten noch genügend Christbäume zu kaufen gibt. Aber gleichgültig, wie voll der Terminkalender schon ist, die Weihnachtsfeier mit den Kollegen ist Pflicht. Und das nicht zu Unrecht: Betriebliche Feiern spielen eine wichtige Rolle für die Motivation der Mitarbeiter. Sie bieten die Chance, neue Seiten der Kollegen kennen zu lernen. Nach einer guten Weihnachtsfeier macht die Arbeit wieder mehr Freude.
Sushi oder Grünkohl?
Wie wird eine gute Weihnachtsfeier organisiert? Die Aufgabe ist mit viel Arbeit und wenig Anerkennung verbunden. Trotzdem ist es nicht klug, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und den Job einfach auf den abzuwälzen, der nicht rechtzeitig „nein“ sagt – der Erfolg einer Weihnachtsfeier hängt stark davon ab, mit wie viel Engagement und Begeisterung sie geplant wird.
Wichtig ist auch, wer eingeladen wird. Nur die festen Mitarbeiter oder auch Aushilfskräfte, Reinigungspersonal und Praktikanten? Je mehr Gäste da sind, desto besser. Darüber, ob auch die Partner der Mitarbeiter teilnehmen sollten, wird viel diskutiert. Ihre Anwesenheit kann vom Sinn der Feier ablenken – nämlich den Zusammenhalt des Teams zu stärken.
Wo die Party steigt, hängt unter anderem davon ab, wie viel Geld zur Verfügung steht. Außerdem ist es wichtig, welches Ambiente die Mitarbeiter besonders mögen. Die Kollegen sollten kompromissfähig sein: Nicht jeder schätzt Sushi, deshalb muss trotzdem nicht jedes Jahr Grünkohl gegessen werden. Und wie kommt man nach der Feier nach Hause? Die schönste Bauernscheune auf dem Land ist ungeeignet, wenn es nicht genügend Taxis oder Busse gibt, um wieder von dort wegzukommen.
Sortierte Gäste und andere Sensationen
Wenn die Location ausgewählt ist, muss ein Programm auf die Beine gestellt werden. Das ist auch wichtig, um zu vermeiden, dass der Kollege aus der Vertriebsabteilung wieder seine Zauberkunststücke präsentiert oder dass die Marketingabteilung eine Powerpointpräsentation mit den Höhepunkten des Geschäftsjahres ablaufen lässt.
Oberstes Gebot: Die Weihnachtsfeier soll ein Dankeschön für die Mitarbeiter sein und sie motivieren. Das geht auch ohne lange Reden der Geschäftsführung. Auftritte des Managements im Weihnachtsmannkostüm sollten vermieden werden. Falls es aber im Kollegenkreis talentierte Schauspieler, Artisten oder Komiker gibt, können ihre Aufführungen eine echte Bereicherung sein.
Sensationelle Darbietungen sind für eine Weihnachtsfeier aber weniger wichtig, als das Ziel, die Kollegen miteinander ins Gespräch zu bringen. Das ist manchmal schwieriger, als es sich anhört, denn es hat ja keinen Sinn, wenn sich nur die unterhalten, die sich ohnehin schon gut kennen. Hilfreich sind Sitzordnungen, die die Abteilungen durcheinander würfeln. Die Gäste können zum Beispiel „alphabetisch sortiert“ platziert werden. In manchen Firmen ist es Tradition, Geschenke zu verteilen oder zu „wichteln“ – jeder bringt ein Präsent mit und erhält dafür ein anderes. Damit keine Missstimmung aufkommt, sind dabei klare Absprachen über den Wert der Geschenke notwendig.
Bei Weihnachtsfeiern in kleinen Kreisen kann auch gewichtelt werden.
Eine beliebte Attraktion auf Betriebsfesten ist eine Tombola. Sie kann jedes Jahr unter ein anderes Motto gestellt werden. So können zum Beispiel all die hässlichen Dinge verlost werden, die sich bei jedem zu Hause ansammeln (eine Chance, die Geschenke der Schwiegereltern vom vergangenen Jahr loszuwerden). Die spektakulärsten Hässlichkeiten werden den „Gewinnern“ im Rahmen eines Showteiles übergeben.
Ganz wichtig: die richtige Musik. Tanzen ist zwar kein Muss, aber es lockert die Atmosphäre ungemein auf. Es lohnt sich, einen talentierten DJ zu engagieren. Denn eine Weihnachtsfeier ist eine große Herausforderung, vergleichbar nur mit Goldenen Hochzeiten. Menschen aller Altersgruppen wollen unterhalten werden, aber „bloß kein Techno“. Die Bitte „haben Sie nicht was schönes von dem Howard Carpendale, junger Mann?“ darf den Plattenaufleger nicht verblüffen. Und „Last Christmas“ von George Michael darf pro Abend nur zweimal gespielt werden. – Eine Aufgabe für Profis.
Vor zuviel Alkohol auf Firmenweihnachtsfeiern sollte man sich hüten.
Auch wenn das Gespräch mit dem Unterabteilungsleiter erst durch einige Gläser Bier erträglich wird, sollte man bedenken, dass man beobachtet wird. Kollegen und Vorgesetzte registrieren, wenn zu sehr über die Stränge geschlagen wird. So etwas kann sich negativ auf die weitere Karriere in der Firma auswirken.
Wer selber gerne vor Publikum „Besame mucho“ haucht, sollte nicht glauben, dass das auch alle anderen gerne möchten. Wer das Programm einer Weihnachtsfeier organisiert, muss darauf achten, keine Spielchen einzuplanen, bei denen Mitarbeiter gegen ihren Willen bloßgestellt werden.
Wer schon immer mal seinen Namen auf dem Flurfunk hören wollte, sollte auf der Party mit einem Kollegen anbändeln.
Wer keinen Wert darauf legt, am nächsten Tag Gegenstand aller Flurgespräche zu sein, sollte bei einer Weihnachtsfeier zurückhaltend auf Flirtversuche reagieren. Die Bekanntschaft mit einer Kollegin oder einem Kollegen vertieft man besser an einem anderen Ort.
Am nächsten Tag verschlafen:
Wer am Tag nach der Feier erst um zwölf im Büro erscheint – „weil es ja gestern so spät geworden ist“ – muss sich garantiert vom Chef anhören, dass er schon seit acht Uhr im Büro ist und dass sich Feiern und harte Arbeit nicht ausschließen.
quelle: dpa
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »balrog« (24. November 2004, 21:05)