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Freitag, 20. Februar 2004, 19:19

"Oskar und die Dame in Rosa"



Jannik Schümann als Oskar

Hörspiel und Feature | Hörspiel | Sonntag, 18:30 Uhr

1.2.2004
Oskar und die Dame in Rosa

Von Eric-Emmanuel Schmitt


Hörspiel-Studio (Foto: DeutschlandRadio/Berlin)

Übersetzung aus dem Französischen: Annette und Paul Bäcker

Regie: Sven Stricker

Darsteller: Gisela Trowe, Jannik Schümann, Moritz Conrad, Niklas Garrn, Konstantin Graudus, Anne Weber, Stephan Schad, Laura Ketzer, Mary Mensah, Joana Thinius



Produktion: Norddeutscher Rundfunk 2003

Länge: 88'32

"Lieber Gott, ich heiße Oskar, ich bin zehn Jahre alt und ich habe die Katze, den Hund und das Haus angezündet..." Seinen ersten Brief an Gott schreibt Oskar nur, weil Oma Rosa ihm das geraten hat. Früher hat er nicht an Gott geglaubt, aber wenn sogar eine ehemalige Catcherin davon überzeugt ist, dass das gut tut, probiert er es eben aus. Zu verlieren hat er nicht viel. Oskar liegt mit Leukämie im Krankenhaus. Diagnose: unheilbar. Niemand wagt ihm zu sagen, dass er sterben muss, und so wird die Stimmung täglich schlechter. Doch dann hat Oma Rosa eine Idee. Nach einer alten Legende sind aus den letzten zwölf Tagen des Jahres die Ereignisse der kommenden zwölf Monate vorhersagbar. Oskar soll nun jeden Tag so betrachten, als würde er zehn Jahre zählen.


Das Kind, mit dem man nicht mehr spricht, weil einem sein Gesundheitszustand Angst einjagt. Das Kind, das unter dem Schweigen seiner Nächsten – besonders seiner Eltern - leidet, unter dem Schweigen des Himmels, unter all den offen bleibenden Fragen und das dennoch nie seine unendliche Lebensfreude verliert. Oskar und die Dame in Rosa ist eine Hymne auf das Leben. (Google.de)

Der Autor:

Eric-Emmanuel Schmitt, geboren 1960 in St. Foy Les Lyon, weltweit erfolgreicher Dramatiker, Romancier, Essayist, erhielt u.a. den "Großen Preis für Theater" der Akademie Francaise (2001).

Der Autor zählt zu den international erfolgreichsten zeitgenössischen Dramatikern. Nach der inzwischen verfilmten Erzählung „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“, die der NDR 2001 als Hörspiel produzierte, wurde auch „Oscar et la dame rose“ in Frankreich ein literarischer Bestseller. Lebt heute in Paris und Irland.

Jetzt ist dazu ein Hörbuch erschienen:




Eric-Emmanuel Schmitt: Oskar und die Dame in Rosa. 2 CDs.
Laufzeit 88 Minuten.
Schauspieler: Gisela Trowe, Jannik Schümann. vorgelesen, Gisela Trowe, Jannik Schümann.

Audio Verlag Der Gmbh
Januar 2004 - CD's ---------


Bei amazon habe ich unter den Rezensionen des Buches gelesen, dass das Buch, das ja vor dem Hörspiel existierte, zu rührend geschrieben worden sei.

Bei dem Hörspiel aber sorgt schon allein die fabelhafte Gisela Trowe mit ihrer tiefen Stimme, die jede Nuance spielen kann, dafür, dass es nicht zu rührend wird. Sie spielt fast auch immer den Oskar und die „Oma Rosa“.

Die Musik-Untermalung – immer passend zur Aussage – mit teilweise modernen Chansons und Liedern (auch von Yves Montand mit ) ist toll.

Ich war von dem Hörspiel fasziniert! Der Text geht wirklich zu Herzen, zumal wenn man sich in einen Kranken hineinversetzt, der daniederliegt und nur seine Gedanken hat – was der Geist alles vermag, wenn der Körper nicht mehr einsetzbar ist - und nur noch einen Menschen, der zu ihm hält.

Es geht zum einen um das Sterben, besonders von Kindern, die an einer unheilbaren Krankheit leiden (hier: Leukämie), zum anderen darum, wie man damit in Krankenhäusern-Kinderstation-umgeht.
Die „Oma Rosa“ – eine Kinderkrankenschwester in rosa Schwesternkleidung – hat sich z.B. hier im Hörspiel ganz dem sterbenskranken Oskar gewidmet mit viel Phantasie (sie wird zur tollen Catcherin), um ihm das Sterben leichter zu machen, u.a. mit der großartigen Idee, dass jeder ihm verbleibende Tag 10 Jahre bedeutet in seinem Leben; nun kann er alles durchleben: Pubertät, erste zarte Liebe (mit der kleinen Mitpatientin Peggy), Erwachsensein und Alter.------

Zwischenbemerkung:

Auch in der Wirklichkeit gibt es gute Projekte.

Gestern las ich in unserer Regional-Zeitung einen Artikel mit folgender Überschrift:

„Krebskranke Schülerin mit Klasse vernetzt.“:

Zit.: „Krebskranke Schüler können in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) vom Krankenzimmer aus mit ihrer Schulklasse verbunden werden. … Eine Schülerin, die an Leukämie leidet, konnte gestern als 1. Patientin per Laptop in den Unterricht ihrer Realschule geschaltet werden und verfolgte live eine Deutschstunde mit.“

Es wäre schön, wenn es mehr solche Projekte geben würde.-------

Meine Aufnahme dieses Hörspiels werde ich auf jeden Fall behalten.

Allen anderen Lesern möchte ich das soeben erschienene Hörbuch (s.o.) empfehlen.

Frenzey