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Montag, 4. April 2005, 11:18

Der Fluch der Schriftrollen

Autor: Barbara Wood

Gelesen von: Stephan Benson

Spieldauer: 8 CD's ca. 618 Minuten

Klappentext:

Bei Ausgrabungen in Israel wird eine sensationelle Entdeckung gemacht. Nahezu unversehrte Handschriften, die seit fast zweitausend Jahren in Tonkrügen verborgen waren. Benjamin Messer, ein junger amerikanischer Wissenschaftler, erhält den Auftrag die Texte zu übertragen. Innerhalb kürzester Zeit nimmt sein Leben eine dramatische Wendung. Wirkt der Fluch des Mose, mit dem die Schriftrollen einst belegt wurden immer noch?


Als in Magdala Jahrhunderte alte Schriftrollen gefunden werden, wird der jüdische/amerikanische Wissenschaftler Benjamin Messer mit ihrer Übersetzung beauftragt. Was anfänglich wie ein Job wie jeder andere erscheint, entpuppt sich zu einer Sensation.
Schon nach kurzer Zeit bestätigt sich Messers Vermutung. Die Schriftrollen sind nicht Jahrhunderte alt, sonder jahrtausende. Alles deutet darauf hin, dass sie aus der Zeit kurz nach Jesus Tod stammen. Als ob das noch nicht aufregend genug ist, scheinen die Schriftrollen eine Beichte des Verfassers an seinen Sohn zu sein. Welche schreckliche Tat lastete auf dem Gewissen des Verfassers? Benjamin Messer ist wie besessen von dieser Frage und den Inhalten der Schriftrollen. Sein ganzes Leben gerät aus der Bahn und ist nur noch auf die Schriftrollen und das unsägliche Warten auf das Eintreffen der nächsten Rolle ausgerichtet.
Er zieht sich völlig zurück, seine sozialen Kontakte reißen ab.
Einzig eine seiner Studentinnen gelingt der Zugang zu dem sich immer mehr verändernden Benjamin Messer. Ist es nur die Faszination einer solchen Entdeckung oder hat Messer doch der Fluch Mose getroffen, den der Verfasser zu Beginn der ersten Schriftrolle erwähnt hat?

Was soll ich sagen, es fällt irgendwie verdammt schwer in Worte zu fassen, was einem nach oder während dem hören durch den Kopf geht. Die Geschichte ist weder spektakulär, noch sonderlich spannend. Wobei das eigentlich nicht stimmt. Die Spannung und die Faszination sind nur nicht offensichtlich oder stehen im Vordergrund. Sie sind eher unterschwellig und sanft. Das kleine bisschen etwas, das die Geschichte eben nicht langweilig macht und uns dazu bringt abzuschalten. Sicherlich ist ein Bericht der 2000 Jahre alt ist, interessant, vor allem wenn darin neben dem Leben des Verfassers, auch die Anfänge des Christentums ihre Beschreibung finden. Aber spannend würde das wohl kaum jemand nennen. Und doch lässt einen die Geschichte nicht wirklich los. Zwar ist man nicht so besessen, wie Benjamin Messer, zu erfahren was in der nächsten Schriftrolle steht, aber man legt eben doch die nächste CD ein und verspürt dann doch eine gewisse Ungeduld, wenn man nicht alsbald wieder in das Jerusalem vor 2000 Jahre eintaucht.

Es soll jedoch nicht der Eindruck entstehen, dass die Geschichte sich ausschließlich im Jerusalem zum Beginn der Zeitrechnung abspielt. Im Gegenteil. Die Gewichtung zwischen der wirklichen Welt und den Berichten, liegt bei etwa 50:50. So ist Der Fluch der Schriftrollen nicht nur eine Geschichte über das Leben David Ben Jonas, sondern vor allem auch eine Geschichte von Besessenheit und welche Folgen diese haben kann. Soziale Abschottung, Verlust des Realitätsgefühls um nur zwei Beispiele zu nennen. Und eben diese Entwicklung von Benjamin Messer, macht die andere Seite des Reizes an der Geschichte aus. Auch hier wieder unterschwellig aber doch irgendwie bindend.

Gelesen wird die Geschichte von Stephan Benson. Schauspieler sowohl an Theatern wie dem Schauspielhaus Zürich oder dem Thalia Theater in Hamburg, als auch Film- und Fernsehschauspieler. Seine Stimme ist sehr „Unverbraucht“ in Bezug auf das Medium und sie passt sehr gut zu der Geschichte. Ihr liegt eine gewisse Sanftheit und Sachlichkeit inne, ohne jedoch distanziert zu klingen.