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Mittwoch, 27. April 2005, 21:06

Krimi-Klassiker 03 - Edgar Wallace: Die blaue Hand (Titania Medien)

Krimi-Klassiker 3 - Edgar Wallace: Die blaue Hand


Hörspiel
74:49 Minuten
Titania Medien
1 CD
ISBN: 3-937273-06-9; Euro: 7,99

Sprecher:
Jane Groat - Dagmar von Kurmin
Digby Groat - Torsten Michaelis
Septimus Salter - Heinz Ostermann
Jim Steele - David Nathan
Eunice Weldon - Heide Jablonka
Mrs. Fane - Gisela Fritsch
Madge Benson - Evelyn Maron
Jackson - Charles Rettinghaus
Mary Weatherwale - Regina Lemnitz
Tom - Detlef Bierstedt
Postbote - Lothar Didjurgis
Portier - Joachim Tennstedt

Buch und Regie: Marc Gruppe
Produktion: Stephan Bosenius & Marc Gruppe


Covertext:
London 1931
Gerade erst hat die junge Eunice Weldon ihre Stellung als Privatsekretärin von Jane Groat angetreten, als jemand nachts in ihr Zimmer schleicht. Zurück bleibt eine Karte mit einem blauen Handabdruck und einer geheimnisvollen Warnung: „Jemand, der Dich liebt, bittet Dich dringend, dieses Haus so schnell als möglich zu verlassen!“ Welche Gefahr droht Eunice im Haus der Groats?


Kritik:

„Back to the roots“ geht Titania Medien mit dem 3. Krimi-Klassiker: Nach dem „Indischen Tuch“ gibt es wieder eine Edgar-Wallace-Geschichte zu hören. Es geht um ein Millionenerbe und eine verschwundene Millionenerbin - ein längst zu den Akten gelegter Fall, der aber dem jungen Anwalt Jim Steele keine Ruhe lässt... Denn das Erbe soll schon sehr bald an die Groats, die einzigen Verwandten der vor 20 Jahren verschwundenen Millionenerbin Dorothy Danton, ausbezahlt werden. Steele, der vor allem den Kanzlei-Klienten Digby Groat nicht ausstehen kann, packt der Ehrgeiz, und er beginnt, seine Freizeit dafür zu opfern, das Rätsel zu lösen. Schon bald stößt er auf Ungereimtheiten: Das totgeglaubte Hausmädchen der Familie Danton wohnt nebenan, und Steele scheint nicht der Einzige zu sein, der Nachforschungen anstellt... Jim lässt nicht locker: Eunice Weldon, seine Freundin, wäre im richtigen Alter, die Erbin zu sein... Aber alles spricht gegen seine Theorie. Dann wird Eunice von Digby Groat angeworben, sich um die Korrespondenz seiner Mutter, Jane Groat, zu kümmern. Steele geht das sehr gegen den Strich. Und kaum ist Eunice in das Haus der Groats gezogen, ereignet sich ein nächtlicher Einbruch, bei dem Eunice eine schriftliche Warnung erhält, das Haus dringend so schnell wie möglich zu verlassen. Auf dem anonymen Brief befindet sich ein blauer Handabruck...

Edgar Wallace fährt wieder alles auf, was ein guter Krimi braucht: ein mutiger junger Mann, eine schöne junge Frau (die in Gefahr schwebt), ein geldgieriger, skrupelloser Fiesling (der vor nichts zurückschreckt), eine morphiumsüchtige Kleptomanin, eine verschollene Mutter und ihre Tochter und ein angeblich ertrunkenes, vorbestraftes Hausmädchen, das plötzlich als Krankenschwester wieder auftaucht.
Als geübter „Wallace-Fachmann“ ist man allerdings schon bald in der Lage, seine eigenen Schlüsse zu ziehen, die Geschichte ist nicht so knifflig wie beispielsweise das „indische Tuch“. Trotzdem ist das Hörspiel aber spannend und keine Sekunde langweilig, denn auch wenn man meint, den Übeltäter schon schnell erkannt zu haben, bleiben viele Fragen, die erst im Laufe des 75-minütigen Hörspiels gelüftet werden... vor allem: was hat es mit der blauen Hand auf sich?

Wie auch schon in den ersten beiden Folgen der Krimi-Klassiker ist die Produktion von Stephan Bosenius und Regisseur Marc Gruppe eine rundum gelungene Sache: Durch eine tolle Geräuschkulisse (von Big Ben über Straßenlärm bis zum knisternden Kaminfeuer) und zeitgenössische Musik, die zwischen Charlston und Orchesterklängen wechselt und die Spannung an den richtigen Stellen makellos unterstreicht, ist auch der Cast ausgezeichnet: Dagmar von Kurmin als Jane Groat, David Nathan, Heide Jablonka und ein schändlich guter Torsten Michaelis dominieren das Hörspiel, aber auch alle anderen spielen hervorragend.

Folge 3 der Krimi-Klassiker ist in 10 Tracks eingeteilt. Das beiliegende Booklet enthält die genaue Sprecherliste. Das Cover passt gut zum bisherigen Serienstil und hat einen hohen Wiedererkennungswert.



Fazit:

Titania Medien bleibt sich treu: eine tolle Krimi-Produktion, die man gerne gleich nochmal hört! :up:



Weitere Infos: http://www.titania-medien.de
»gruenspatz« hat folgende Datei angehängt:
' EINS UND EINS IST ZWEI - VON LONDON BIS SHANGHAI ! '
------------

www.hoerspatz.de -- Hörspiel- und Hörbuch-Rezensionen

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »gruenspatz« (27. April 2005, 21:15)


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Donnerstag, 28. April 2005, 13:49



Inhalt:
Gerade erst hat die junge Eunice Weldon ihre Stellung als Sekretärin von Jane Groat angetreten, als jemadn nachts in ihr Zimmer schleicht. Zurück bleibt eine Karte mit einem blauen Handabdruck und einer geheimnisvollen Warnung: "Jemand der Dich liebt, bittet Dich dringend, dieses Haus so schnell als möglich zu verlassen!" Welche Gefahr droht Eunice im Hause der Groats?

Story:
Mit der dritten Folge der "Krimi-Klassiker" erwartet uns wieder eine Geschichte aus der Feder von Edgar Wallace. Die Handlung kommt gewohnt komplex daher und man muss ganz genau zuhören um alle Zusammenhänge und Namen zu behalten. Easy Listening ist das hier auf keinen Fall, aber das ist für meinen Geschmack auch verdammt gut so. Die Spannung baut sich schön langsam auf und erreicht kurz vor dem Ende ihren Höhepunkt. Hier geht es dann auch richtig zur Sache und eine Runde Action ist angesagt, bevor die Geschichte sachte ausklingt. "Die blaue Hand" ist ohne Farge würdig aufgehoben in der Reihe "Krimi-Klassiker". Ich habe mich von der Geschichte auch bei mehrmaligem Hören sehr gut unterhalten gefühlt.

Sprecher:
Phantastisch! Mehr fällt mir hierzu nicht ein. Selbst die kleinsten Nebenrollen sind noch mit namenhaften Synchron-Sprechern besetzt. Okay, das Duo Bierstedt/Tennstedt war sowieso im Studio um für Folge 4 Watson und Holmes zu sprechen, aber das ändert nichts daran, dass es toll ist überall markante Stimmen zu hören. Hier entbrennt ein heißer Wettkampf um die beste Rolle. David Nathan als Jim Steele oder Thorsten Michaelis als Digby Groat ... wer ist es? Das wird sich wohl nächstes Jahr beim Hörspiel-Award entscheiden ;) Hierfür kann man abermals auch wärmstens Dagmar von Kurmin empfehlen. Richtig schön ist es auch Giesela Fritsch mal abseits von Benjamin Blümchen zu hören. Ich könnte noch ewig so weiter machen und jeden Sprecher einzeln loben, doch das wäre jawohl langweilig. Kurz: Hervorragende Sprecherleistungen!

Musik und Effekte:
Hier gibt es einen kleinen Rückschritt. Keine Musik von Manuel Rösler und somit fehlt für meinen Geschmack das letzte gewisse Etwas. Geboten werden stattdessen grösstenteils Bigband-Stücke, die zwar zu der Zeit passen in der das Hörspiel spielt (1930), aber manchmal harmonisieren die Stücke nicht ganz mit den Situationen. Allerdings sind das nur minimale Ausrutscher. Die Effekte sind absolut gelungen und klingen sehr realistisch. Die Untermalung ist gut, aber nicht so gut, wie man es sonst von den Titania-Hörspielen kennt.

Fazit:
Eine spannende und packende Geschichte, phantastische Sprecher und gute Musik ... was soll man dazu gross sagen? Sicherlich ist die 3. Folge der Krimi-Klassiker etwas schlechter als der "Rest" von Titania Medien (was aber NUR an der Musik liegt), aber dennoch stellt "Die blaue Hand" eine absolute TOP-Produktion da, in der viel Liebe zum Detail steckt.

***** / *****


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Dienstag, 22. Mai 2007, 01:31

Ich kann den beiden Rezensionen nur zustimmen. Dieses Stueck ist einfach genial. Hoehepuntk fuer mich war, David Nathan und Thorsten Michaelis als Gegenspieler in einem Hoerspiel zu hoeren. Das war ein absoluter Genuss (T-Rex meets Caine :box: ). Die Story hat ein paar Verwinkelungen und mit den Namen musste ich ein paar mal ein wenig "zuruespulen" um die nicht zu verwechseln, aber das macht eine geniale, komplexe Story halt aus. Ich empfehle, die ersten drei Tracks zu hoeren, und dann nochmal von vorne anzufangen. So habe ich das Hoerspiel am besten genossen, da dann alles klar war ich ich nicht das Gefuehl hatte, etwas nicht verstanden zu haben.

Und das Ende ist bzgl. der Spannung eine Achterbahnfahrt der Sonderklasse.

Titania zeigt wieder ihre 3 Hauptstaerken:

- Theaterreife Drehbuecher voller Dramatik und Spannung
- Erstklassige Sprecher
- Ausgezeichnete Regie, die 120% aus den Sprechern herausholt

Ich hoffe, dass Titania, bald mal wieder ein paar Krimiklassiker herausbringt. Das Gruselkabinett verkauft sich anscheinend besser und ist auch genial. Aber als Abwechselung waeren ein paar Krimi-Klassiker von Titania auch mal wieder schoen.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Cherusker« (22. Mai 2007, 01:32)