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Montag, 9. Mai 2005, 13:10

Europa: Die merkwürdige 3. Folge zu 'Winnetou I'

Sicherlich führt kein anderes Karl-May-Hörspiel von Europa zu so viel Irritation wie Winnetou I, 3. Folge. Was mag Peter Folken wohl dazu gebracht haben, zwischen den Tod Intschu-tschunas und Nscho-tschis und der Ankunft im Kiowa-Dorf eine andere Episode aus dem Leben der beiden Blutsbrüder einzuschieben? An dieser Konstellation muß jede erdenkliche Geschichte scheitern. Winnetou und Old Shatterhand - vorallem der letztere - können zu diesen Zeitpunkt nicht berühmt und ihre Pferde und Gewehre nicht bekannt sein - zumal der Weiße noch gar keinen Henrystutzen besitzt.

Was die Geschichte um den "Schwarzen Mustang" betrifft, so kommen noch spezielle Ungereimtheiten dazu : Wird in "Winnetou I" der Bahnbau von den Apatschen noch heftigst bekämpft, so leistet der Häuptling hier freundlichst Hilfe, auch steht die Erzählung am Endpunkt der Reihe Jugendromane mit Hobble-Frank, so daß dieses Abenteuer eigentlich erst nach den Geschichten um den Bärenjäger, den Geist des Llano Estacado, den Schatz im Silbersee und den Ölprinz spielt. Kein Wunder also, daß Frank und sein Vetter Droll in der Europa-Version fehlen.

Andererseits hat ‚der schwarze Mustang' schon eine spezielle Affinität zu "Winnetou I", da Karl May dien Anfang dieser Erzählung unmittelbar nach Vollendung der Winnetou-Trilogie 1894 niederschrieb (danach ließ er sie jedoch erst mal 2 Jahre ruhen, so daß der Roman erst ab 1896 erschien). Karl Mays nahm die Logik der fiktiven Chronologie in seinen Werken oft nicht sehr genau und erwähnte bei der Niederschrift des öfteren Geschehnisse aus unmittelbar vorher veröffentlichten Texten, ohne wirklich darauf zu achten, ob diese Ereignisse kurz oder lange zurück liegen. Und so hat er auch im "Mustang", welcher der - allerdings brüchigen - inneren Logik der Abfolge der Winnetou-Abenteuer gut 10 Jahre nach dem ersten Zusammentreffen der beiden Westleute liegen sollte, in einem Gespräch zwischen dem ‚Halbblut' und einem Eisenbahnengineer auch Anspielungen auf den berüchtigten Kiowahäuptling aus "Winnetou I" untergebracht:

"So habt Ihr auch von Tangua, den Häuptling der Kiowas gehört?" "Welch ein Verräter war dieser Schurke! Er warf sich damals, als Old Shatterhand noch Surveyor war, zu seinem Beschützer auf und hat ihm doch fort und fort nach dem Leben getrachtet. Er hätte ihn sicher ausgelöscht, wenn dieser Weiße nicht klüger und stärker als er gewesen wäre."

Möglicherweise haben diese Dialogzeilen ja Peter Folken zu seiner - freundlich ausgedrückt - recht kühnen Hörspielfassung inspiriert Von all den angesprochenen unlogischen Konsequenzen dieser Bearbeitungsidee abgesehen, ist auf den ersten Blick in Hinblick der inneren Logik der Europa-Winnetou-Serie aber mindestens genauso kurios, welche Stelle Folken gewählt hat , um diese seltsame Adaption in die Saga einzubinden. ‚Winnetou I, 3. Folge' beginnt mit einer Rede Winnetous nach dem Begräbnis seines Vaters und seiner Schwester und endet mit der Ankunft beim Dorf der Kiowas und eine Erinnerung an Nscho-tschis letzte Worte. Beide Ereignisse sind aber schon auf ‚Winnetou I, 2. Folge' zu hören (wenn auch ohne eine Nachbegräbnisrede Winnetous) , so daß die 3. Folge also nicht an das Ende der 2. Folge (ebenfalls mit einer Rückblende auf Nscho-tschis letzte Worte) anschließt, sondern kurz davor. Dem Hörer wird also folgende seltsame Reihenfolge zugemutet:

Winnetou I, 2. Folge: Begräbnis Intschu-tschuna & Nscho-tschi -> Ritt zum Lager der Kiowas -> Ankunft bei Lager der Kiowas -> Winnetou und Old Shatterhand trennen sich -> Rückblende Nscho-tschis letzte Worte ->
Winnetou I, 3. Folge: Nachbegräbnisrede Winnetous ->Wiederholung: Ritt zum Lager der Kiowas -> Halbblut-Abenteuer -> Wiederholung: Ankunft bei Lager der Kiowas -> Wiederholung: Winnetou und Old Shatterhand trennen sich -> Rückblende Nscho-tschis letzte Worte ->
Winnetou II, 1 Folge Wiederholung: Winnetou und Old Shatterhand trennen sich ->

Warum also dieser Kuddelmuddel? Immerhin mag man einwenden, daß an der exakten Nahtstelle zwischen den beiden alten Winnetou-Folgen der Einschub gar nicht möglich gewesen sei, da sich die Blutsbrüder erstens dann direkt am Dorf der Kiowas befinden und zweitens die Schlußszene aus , wo sich Winnetou und Shatterhand trennen, auch noch sowohl am Schluß von ‚Winnetou I, 2.Folge' als auch - leicht modifiziert - am Anfang von ‚Winnetou II, 1.Folge' zu hören ist, da paßt also nun wirklich kein anderes Abenteuer dazwischen. Des weiteren kann man darauf hinweisen, daß der in ‚Old Firehand 2' adaptierte Auszug aus ‚Der Schatz im Silbersee' zwar auch zwischen die beiden alten Silbersee-Folgen paßt, da die Eisenbahnfalle am Eagle-Tail vom Erzähler Hans Paetsch aber anfangs der 2. Folge auch kurz erwähnt wird, man in diesem Falle das ‚neue' Abenteuer ebenfalls nicht einfach zwischenschieben kann, ohne daß es dabei zu Wiederholungen kommt.

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Montag, 9. Mai 2005, 13:12

[Fortsetzung]

Es ist aber auch eine alternative These denkbar, warum Peter Folken die Einschubstelle für das ‚Mustang-Abeneteur' genau an dieser Stelle gewählt hat und nach der sich der Kuddelmuddel auflöst und stattdessen ein relativ stringenter Abfolge der Ereignisse ergibt. Die Lösung dazu ist nämlich überraschend einfach, wenn man ‚Winnetou I, 3. Folge' anstelle der Europa-Folgen in einen Zusammenhang mit den Peg-Versionen von ‚Winnetou I, 2. Folge' und ‚Winnetou II, 1.Folge' stellt. Hier nun stimmt die Nahtstelle, und wenn man die schon in den Europa-Folgen gepflegte Tradition Folkens berücksichtigt, nach der die jeweils letzte Szene der Vorfolge anfangs der nächsten Folge wiederholt wird, so ergibt sich in der Tat ein harmonischer Ablauf:

Winnetou I, 2. Folge: Begräbnis Intschu-tschuna & Nscho-tschi -> Nachbegräbnisrede Winnetous ->
Winnetou I, 3.Folge: Wiederholung: Nachbegräbnisrede Winnetous ->Ritt zum Lager der Kiowas -> Halbblut-Abenteuer -> Ankunft bei Lager der Kiowas -> Winnetou und Old Shatterhand trennen sich -> Rückblende Nscho-tschis letzte Worte ->
Winnetou II, 1 Folge: Winnetou und Old Shatterhand trennen sich ->

Ist Folkens Skript also ursprünglich für eine Peg-Produktion gedacht gewesen? Immerhin sprechen zwei Tatsachen nicht dagegen. Erstens gab es zum Zeitpunkt, als ‚Winnetou I, 3. Folge' erschien noch keine ‚Halbblut'-Aufnahme bei Peg. Und zweitens zeigt sich beim detaillierten Vergleich der Textskripte, daß Folken aus der ‚Winnetou I, 2. Folge'-Bearbeitung von Dagmar von Kurmin abgeschrieben haben muß, denn die Nachbegräbnisrede Winnetous vom Anfang der 3. Folge (und die in der 2. Folge der Europa-Serie fehlt) ist nahezu wörtlich (und etwas erweitert) von dieser 2. Peg-Folge übernommen worden, bei der später produzierten Auditon/Box-Version ist die Rede noch weiter modifiziert worden. Im folgenden Vergleich zwischen den verschiedene Europa-, der Peg und der Auditon/Box-Folge ist diese wortwörtlich übernommenen Textteile unterstrichen markiert.

Winnetou I, 2. Folge (Europa):
Old Shatterhand/Erzähler: (...) um sie herum fügten die Indianer Steine zu einer festen, hohlen Pyramide zusammen, aus deren Spitze der Baum emporragte. Dann wurde die Totenklage angestimmt. Sie tönte über die geschlossenen Gräber, bis sich die Nacht über die Savanne niedersenkte. Als der Tage graute, sattelten wir unsere Pferde und Winnetou gab den Befehl:
Winnetou: Wir werden das Dorf Tanguas aufsuchen, um dort den Tod Intschu-tschunas und meiner Schwester zu rächen. Vorwärts!

Winnetou I (Auditon/Box):
Old Shatterhand/Erzähler: (...) um sie herum fügten die Apatschen Steine zu einer festen, hohlen Pyramide zusammen, aus deren Spitze der Wipfel des Baumes ragte. Nun hob die Totenklage an. Sie tönte über die geschlossenen Gräber, bis sich die Nacht über die Savanne niedersenkte. Nach beendeten Ritual trat Winnetou zu mir, nicht mehr der trauernde Sohn und Bruder, nein, der junge, neue Häuptling der Apatschen. (kurze Musikpause)
Winnetou: Winnetou war beseelt vom Gedanken der Rache. Er war entschlossen, alle roten Völker zum Kampf gegen die Bleichgesichter aufzurufen. Doch er kam zur Erkenntnis, daß solches Denken sinnlos ist. Intschu-tschuna hat das Geschick meines Volkes in meine Hände gelegt, und Winnetou weiß, die Weißen würden immer neue Scharen gegen uns senden, würden nicht ruhen, bis auch der letzte rote Mann vernichtet wäre. Winnetou hat die Pflicht, sein Volk zu erhalten, er darf es nicht seiner eigenen Rache wegen opfern. Darum wird seine Rache einzig dem Mörder Santer gelten. Wir werden jetzt zum Dorf der Kiowas reiten. Dort trennen wir uns, denn mein Bruder muß sich um Sam Hawkens kümmern, während Winnetou Santer zu Rechenschaft ziehen wird. Der Fuß des Mörders soll den Boden des Nugget-tsil nie wieder berühren. Howgh!

Winnetou I, 2. Folge (Neue Mode/Peg):
Old Shatterhand/Erzähler: (...) und wir errichteten aus Steinen eine hohle, feste Pyramide um sie, aus deren Spitze der Gipfel des Baumes ragte. (Gitarrenakkord) Als alles vorüber war und Winnetou nicht mehr der trauernde Sohn und Bruder sein durfte, sondern nur noch der neue, große Häuptling der Apatschen, sagte er zu mir:
Winnetou: Die Rache hatte Winnetou den Gedanken eingegeben, alle roten Völker zum Kampf gegen die Bleichgesichter aufzurufen. Doch während er bei seinen Toten wachte, fand er wieder zu sich selbst. Intschu-tschuna, der große Häuptling der Apatschen, hat nun das Geschick unseres Volkes in die Hände seines Sohnes Winnetou gelegt. Und Winnetou weiß jetzt, auch wenn die roten Krieger aus den ersten Schlachten als Sieger hervorgingen, die Weißen würden immer neue Scharen gegen uns senden, bis auch der letzte rote Mann vernichtet wäre. Winnetou aber hat die Pflicht, sein Volk zu erhalten und darf es nicht um der eigenen Rache willen opfern. Er will darum jenen Plan fallen lassen und den Mörder allein bestrafen. Er wird jetzt mit seinem Bruder Old Shatterhand zum Lager der Kiowas reiten und sich Santer herausholen, denn den Boden des Nugget-tsil soll der Fuß dieses Mannes nie wieder berühren. Howgh!

Winnetou I, 3. Folge (Europa):
Old Shatterhand/Erzähler: Über Intschu-tschuna und Nscho-tschi schlossen ich die Grabhügel. Die Totenklage der Apatschen verhallte zwischen den Bergen, ein sanfter Wind strich über die Höhen des Nugget-tsil. Winnetou stand wie in Stein gehauen, sein Gesicht zur Maske erstarrt. Nur das Zucken seiner Mundwinkel verriet Erregung. Endlich löst er den Blick von den Gräbern, wandte sich mir zu, doch jetzt nicht mehr als der trauernde Sohn und Bruder der Toten, sondern als der neue, große Häuptling der Apatschen.
Winnetou: Die Rache hatte Winnetou den Gedanken eingegeben, alle roten Völker zum Kampf gegen die Bleichgesichter aufzurufen. Der Mississippi mit allen seinen Nebenflüßen sollte das Blut der weißen und roten Völker zum Meer führen. Doch während Winnetou bei seinen Toten wachte, fand er wieder zu sich selbst. Intschu-tschuna, der große Häuptling der Apatschen, hat nun das Geschick unseres Volkes in die Hände seines Sohnes Winnetou gelegt. Und Winnetou weiß jetzt, auch wenn die roten Krieger aus den ersten Schlachten als Sieger hervorgingen, die Weißen würden immer neue Scharen gegen uns senden, bis auch der letzte rote Mann vernichtet wäre. Winnetou aber hat die Pflicht, sein Volk zu erhalten und darf es nicht um der eigenen Rache willen opfern. Er will daru keinen Krieg der Rache entfesseln, sondern einzig den Mörder bestrafen. Er wird jetzt mit seinem Bruder Old Shatterhand zum Lager der Kiowas reiten und sich Santer, den Mörder Intschu-tschunas und Nscho-tschis, holen, denn den Boden des Nugget-tsil soll der Fuß dieses Mannes nie wieder berühren. Howgh!

Um zu zeigen, daß Peter Folken die Rede von Winnetou in diesem Wortlaut nicht etwa aus Mays Roman übernommen haben konnte, sei nun die entsprechenden Auszüge aus dem Buch (in der als Vorlage dienenden Fassung des Karl-May-Verlags-Fassung, © 1962) zitiert, wobei deutlich wird, daß nur wenige Wörter und Phrasen - wiederum unterstrichen markiert - wörtlich übernommen worden sind:

Die Rache gab mir einen großen, kühnen Gedanken ein. Ich wollte die Krieger aller roten Völker zusammenrufen und mit ihnen gegen die Bleichgesichter ziehen. Wahrscheinlich wäre ich besiegt worden. Aber in dem Kampf gegen mich selber heute in der Nacht bin ich Sieger geblieben. (...) wenn wir aus allen Kämpfen als Sieger hervorgingen, so sind der Bleichgesichter doch so viele, daß sie immer neue Scharen gegen uns senden könnten, während es uns unmöglich wäre, unsere Verluste zu ersetzen. Die Siege würden ebenso aufreiben wie eine Niederlage geschlagen würden. Das habe ich mir gesagt, als ich während der Nacht bei meinen Toten saß, und so habe ich den Entschluß gefaßt, auf die Ausführung meines Planes zu verzichten. Ich wollte mich damit begnügen, den Mörder zu fangen und mich an denen zu rächen, welche ihm Hilfe geleistet haben und nun mit ihm nahmen, uns zu überfallen. Aber auch dies hat mir mein Bruder Scharlih ausgeredet. Meine Rache soll nur darin bestehen, daß ich Santer festnehme und ihn bestrafe. Die Kiowas lassen wir laufen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Thosch« (9. Mai 2005, 13:14)


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Montag, 9. Mai 2005, 13:16

[Schluß]

Nach der oben zitierten umformulierten Rede Winnetous endet dann die Neue Mode/Peg-Version von "Winnetou I, 2. Folge":
Old Shatterhand/Erzähler: Stolz saß er auf seinem Rappen, umglänzt von der aufgegangenen Sonne, Winnetou, der neue große Häuptling der Apatschen, dessen Name genannt und gerühmt werden sollte, soweit die Savannen und Felsengebirge reichten.

Die Autorin Kurmin ließ im Gegensatz zur Europa-Folge am Schluß Sam Hawkens übrigens nicht in Gefangenschaft geraten ließ, offensichtlich eine Konzession daran, daß die beiden Folgen zu "Winnetou I" zunächst ohne Fortsetzung erschienen und so ein allzu offener Schluß vermieden werden konnte. Allerdings führte dies dann zu Irritationen, als die Folgen zu "Winnetou II" nach erweitereten Folken-Europa-Skripten dann doch realisiert wurden, da nun plötzlich Hawkens anfänglich als in Gefangenschaft der Kiowas geschildert wurde, ohne daß der Hörer wußte wie und warum.

Auf "Winnetou I, 3. Folge" (Europa) folgen nun die Abenteuer um den ‚Schwarzen Mustang'. Am Ende der Aufnahme wird schließlich dann wie in der 2.Europa-Folge die Ankunft der Blutsbrüder am Dorf der Kiowas geschildert, während dies bei den Peg-Folgen nicht besonders erwähnt wird. Die beiden Europa-Folgen sowie die Auditon/Box-Version enden dann mit der Erinnerung an Nscho-tschis Rachebitte, wobei in der alten 2. Folge gar nochmals eine Rückblende mit der Stimme Nscho-tschis nachgeschoben ist - begleitet von den sphärischen Klängen der Titelmelodie "Prelude" aus Hitchcooks "Vertigo - Aus dem Reich der Toten" von Bernhard Herrmann.

Winnetou I, 2. Folge (Europa):
Old Shatterhand/Erzähler: Gegen Abend erreichten wir das Ziel. Winnetou hatte sich während des ganzen Ritts an meiner Seite gehalten. Nun, als wir das Dorf der Kiowas zu unseren Füßen liegen sahen, hielt er an und sagte:
Winnetou: Wir werden uns jetzt trennen müssen. Ich will den Mörder meines Vaters und meiner Schwester finden und werde also seine Wohnung auskundschaften. Sam Hawkens ist dein Gefährte, deshalb wirst also du nach ihm forschen.
Old Shatterhand:[i] Und wo treffen wir uns wieder?
[i]Winnetou:
Hier an dieser Stelle.
Old Shatterhand/Erzähler: Nach diesen Worten trennten wir uns. (Winnetou-Thema) Ich blickte Winnetou nach. Hochaufgerichtet saß er im Sattel, umweht von dem langen, glänzend schwarzen Haar, das mit einer Klapperschlangenhaut durchflochten war, getrieben von der letzten Bitte Nscho-tschis: - Winnetou, mein Bruder, räche mich!
(Rückblende mit ‚Vertigo'-Thema) Nscho-tschi: Winnetou, mein Bruder, räche mich!

Winnetou I (Auditon/Box):
Old Shatterhand/Erzähler: Er sprang aufs Pferd. Hochaufgerichtet nahm er Abschied von den beiden Gräbern, dann sprengte er davon, umweht von dem langen, glänzend schwarzen Haar, das mit einer Klapperschlangenhaut durchflochten war, getrieben von der letzten Bitte Nscho-tschis: - Winnetou, mein Bruder, räche mich!

Winnetou I, 3. Folge (Europa):
Old Shatterhand/Erzähler: (...) Drei Tage hatten wir schon verloren, um Santer, den Mörder Intschu-tschunas und Nscho-tschis zu stellen. Winnetou kannte seine Pflicht. Er drängte zum Aufbruch. (Musikpause) Wir ritten ohne Rast, bis Winnetou auf einer Anhöhe endlich sein Pferd zügelte. Unter uns, im Tal eines Flusses, lagen die Zelte der Kiowas. Wir erwarteten den Einbruch der Dunkelheit, kein Wort wurde mehr gesprochen. Ich wußte, was hinter der Stirn des Apatschen vorging. Sein Gesicht hatte wieder den starren Ausdruck angenommen wie vor drei Tagen am Nugget-tsil. Er gedachte seiner Toten, gedachte der letzten Worte Nscho-tschis: - Winnetou, mein Bruder, räche mich!

Der Anfang von "Winnetou II, 1. Folge" ist dann bei den Versionen von Europa - hier eine (leicht umgeschriebene) Rückblende - und Neue Mode/Peg - dort ist die Szene erstmalig zu hören - völlig identisch, lediglich die Auditon/box-Version ist wiederum leicht abweichend.

Winnetou II, 1. Folge (Europa & Neue Mode/Peg):
Mein Bruder Old Shatterhand wird sich jetzt von Winnetou trennen müssen. Sam Hawkens ist dein Gefährte, deshalb wirst also du nach ihm forschen, während Winnetou Santer, den Mörder seines Vaters und seiner Schwester, jagt.
Old Shatterhand: Und wo treffen wir uns wieder?
Winnetou: Hier an dieser Stelle.
Old Shatterhand/Erzähler: Winnetou gab seinem Pferd die Fersen und sprengte davon. (...)

Winnetou II (Auditon/Box):
Winnetou: Mein Bruder Old Shatterhand wird sich jetzt von Winnetou trennen müssen. Du wirst versuchen, Sam Hawkens zu befreien, während Winnetou Santer, den Mörder Intschu-tschunas und Nscho-tschis, stellen wird. Howgh!
Old Shatterhand/Erzähler: Winnetou gab seinem Pferd die Fersen und sprengte davon. (...)