Die Anzeichen, dass Amazon.com in naher Zukunft einen eigenen Online-Verleih-Service für DVDs in den USA aufziehen wird, verblassen zunehmends. Dies sagte Barry McCarthy, Chief Financial Officer des US-Marktführers Netflix am Mittwoch gegenüber Analysten. Netflix hatte im November letzten Jahres den Preis für das beliebteste Abomodell auf 17,99 Dollar gesenkt, weil man glaubte, dass der unmittelbare Einstieg Amazons in den Online-Verleih bevorstand. Damals gab es laut McCarthy Indikatoren, die darauf hinwiesen, dass Amazon ein Techniker-Team angeheuert hatte, um die Plattform zu entwickeln. Darüber hinaus habe Amazon in Verhandlungen mit den Studios über Revenue-Sharing-Verträge gestanden. "Heute bin ich der Ansicht, dass sie nicht einsteigen", sagte der Netflix-CEO. "Ich kann mich aber auch irren. Ich denke, wir werden es später sehen."
Amazon.com hat sich bislang nicht zu den Mutmaßungen McCarthys geäußert. Amazon ist zwar 2004 in Großbritannien in den Onlineverleih eingestiegen, hat aber nie explizit angekündigt, dies auch in den USA zu wollen. Im April kamen zudem Gerüchte auf, dass der E-Tailer eher Partnerschaften mit Netflix oder Blockbuster eingehen würde, anstatt einen eigenen DVD-Verleih-Service aufzubauen.
Netflix indes hat mit Wal-Mart bereits einen Konkurrenten auf dem US-Markt ausgeschaltet - seit Mai werden die Abonnenten von Wal-Marts Verleihservice zu Netflix weitergeleitet.
Quelle: VideoWoche